Rheumatoide Arthritis: Diagnose

Eine frühe Diagnose bei rheumatoider Arthritis ist wichtig, um mit der passenden Therapie die Erkrankung möglichst zum Stillstand zu bringen.

Menschen mit rheumatoider Arthritis in Alltagssituationen
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Rheumatoide Arthritis: Frühe Diagnose

Eine frühe Diagnose und rasche Therapie sind bei rheumatoider Arthritis wichtig, um die Erkrankung möglichst zum Stillstand zu bringen. Es gibt keinen einzelnen Test oder Laborwert, mit dem die Erkrankung festgestellt werden kann. Unterschiedliche Untersuchungen werden durchgeführt, um die Diagnose zu stellen.

Die verschiedenen Untersuchungsmethoden helfen jedoch nicht nur bei der Diagnose. Im weiteren Verlauf lässt sich durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen überprüfen, wie sich die rheumatoide Arthritis entwickelt und ob die Behandlung wirkt.

Behandlung beim Rheumatologen

Für die Diagnose und Behandlung der rheumatoiden Arthritis ist ein internistischer Rheumatologe der richtige Facharzt:

  • Er ist auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen spezialisiert.
  • Er kann alle notwendigen Untersuchungen durchführen.
  • Er kennt alle Behandlungsmöglichkeiten und kann die individuell passende Therapie einleiten.

Arztsuche: Der Rheumatologe Ihres Vertrauens

Die individuell passende Therapie zu finden und Therapieziele zu erreichen sollte ein partnerschaftlicher Weg gemeinsam mit dem behandelnden Rheumatologen sein. Dafür ist neben dem fachlichen Wissen auch ein vertrauensvolles Verhältnis wichtig.

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Untersuchungen bei rheumatoider Arthritis

Gespräch und körperliche Untersuchung

  • Der erste Schritt zur Diagnose ist ein ausführliches Gespräch mit dem Rheumatologen. Er erkundigt sich nach der Krankengeschichte (Anamnese), zum Beispiel wann die Beschwerden begonnen haben oder ob rheumatische Erkrankungen bei anderen Familienmitgliedern bekannt sind. Bei der körperlichen Untersuchung kann durch Abtasten der Gelenke festgestellt werden, ob Gelenke geschwollen oder druckschmerzhaft sind. Auch die Beweglichkeit der Gelenke wird überprüft.

Laboruntersuchungen

  • Unterschiedliche Blutwerte können einen Hinweis für die Diagnose rheumatoide Arthritis geben und zeigen, ob eine Entzündung im Körper vor sich geht.
  • Eiweiß, das bei einer Entzündung im Körper verstärkt gebildet wird.
  • Ein erhöhtes Vorkommen im Blut kann auf eine Entzündung hinweisen.
  • Dieser Wert gibt an, wie schnell die roten Blutkörperchen in einer Blutprobe absinken.
  • Eine erhöhte BSG kann ein Hinweis auf eine Entzündung im Körper sein.
  • Der Rheumafaktor ist ein Antikörper, der bei einigen rheumatischen Erkrankungen im Blut nachgewiesen werden kann.
  • Ist er vorhanden, ist die Erkrankung rheumafaktorpositiv. Wenn nicht, rheumafaktornegativ.
  • Bei vielen der Menschen mit rheumatoider Arthritis ist die Erkrankung rheumafaktorpositiv.
  • Auch andere Erkrankungen des Muskel- oder Skelettsystems können rheumafaktorpositiv sein.
  • Antikörper gegen das zyklische citrullinierte Peptid, ein Eiweiß, das bei rheumatoider Arthritis freigesetzt werden kann.
  • Wird dieser Antikörper nachgewiesen, kann das ein Hinweis auf auf eine rheumatoide Arthritis sein.

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren zeigen, wie es im Inneren des Gelenks aussieht.

Auf Röntgenbildern werden Veränderungen am Knochen sichtbar (Strukturveränderungen). Knochenschädigungen treten jedoch meist erst im späteren Verlauf der rheumatoiden Arthritis auf.

Durch Ultraschallwellen können Entzündungen und Veränderungen an Knorpel, Knochen, Sehnen oder Sehnenansätzen erkannt werden. Diese sind meist bereits im frühen Krankheitsstadium sichtbar.

MRT, auch Kernspintomografie genannt, macht entzündliche Veränderungen an Knorpel, Knochen und Sehnen bereits im Frühstadium der rheumatoiden Arthritis sichtbar.

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Berechnung der Krankheitsaktivität

Mit unterschiedlichen Punktwerten, sogenannte Scores, ist eine einheitliche Bewertung der Krankheitsaktivität bei rheumatoider Arthritis möglich. Dafür werden einzelne Merkmale der Erkrankung herangezogen, zum Beispiel die Anzahl der druckschmerzhaften und geschwollenen Gelenke. Auch die Selbsteinschätzung des Patienten der eigenen Krankheitsaktivität wird häufig in Fragebögen dafür abgefragt. Ein Richtig oder Falsch gibt es dabei nicht. Es kommt darauf an, ehrlich wiederzugeben, wie die Erkrankung und ihre Folgen empfunden werden.

Wird ein Score immer wieder berechnet, kann seine Veränderung zeigen, wie der Verlauf der Erkrankung ist bzw. ob die Therapie wirkt.

    • Ermittelt die Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis.
    • Wird berechnet aus:
      • der Anzahl der geschwollenen Gelenke
      • der Anzahl der druckschmerzhaften Gelenke
      • Blutwerten, die eine Entzündung anzeigen (CRP und BSG)
      • der Selbsteinschätzung der Krankheitsaktivität durch den Patienten
    • Die Selbsteinschätzung der Krankheitsaktivität erfolgt mit der visuellen Analogskala
      (VAS): Auf einer 100 mm langen Linie wird eingezeichnet, wie die Erkrankung in den letzten 7 Tagen empfunden wurde

  • Der Wert kann zwischen 0 und 10 liegen:
    • unter 2,6 = Remission (fast völlige Entzündungs- und Beschwerdefreiheit)
    • 2,6 bis 3,1 = niedrige Krankheitsaktivität
    • 3,2 bis 5,0 = mittlere Krankheitsaktivität
    • Ab 5,1 = hohe Krankheitsaktivität
  • Erfasst Funktionseinschränkungen bei Alltagstätigkeiten
  • Beinhaltet 18 Fragen, die vom Patienten beantwortet werden
  • Beispiele: Können Sie mit der Hand schreiben? Können Sie Strümpfe an- und ausziehen?
  • Erfasst Funktionseinschränkungen bei Alltagstätigkeiten
  • Fragen werden durch den Patienten beantwortet
  • Gefragt wird nach Einschränkungen in den Bereichen Anziehen und Körperpflege, Aufstehen, Essen, Gehen, Hilfsmittel und Hilfen, Heben und Greifen

Schmerzen messen

Um das Ausmaß von Schmerzen zu erfassen wird häufig die sogenannte visuelle Analogskala (VAS) genutzt. Dafür wird auf einer 10 cm langen Linie markiert, wie stark die Schmerzen empfunden werden.

Quellen:Fransen J, van Riel PL. The Disease Activity Score and the EULAR response criteria. Rheum Dis Clin North Am 2009; 35(4): 745–757.
Bengel J, Wirtz M, Zwingmann C (Hrsg.). Diagnostische Verfahren in der Rehabilitation. Göttingen: Hogrefe, 2008.

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