Aufklärungsgespräch

Welche Art der Narkose ist die richtige bei meiner OP? Bestehen dabei Risiken für mich? Im Vorgespräch klärt der Narkosearzt den Patienten über alle Punkte rund um die Narkose auf.

Menschen vor einer anstehenden Narkose in Alltagssituationen
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Fakten über die Art der Narkose im Infogespräch vor der Operation

Wer sich einer Narkose (Anästhesie) unterziehen muss, macht sich Gedanken um deren Sicherheit. Vor der Operation findet unter anderem deshalb ein Arzt-Patienten-Gespräch statt, um Raum für Fragen und Zeit für Erklärungen zu schaffen.

Eine Operation steht an. Je nach Schwere des Eingriffs machen sich viele Patienten Sorgen wegen der Operation, aber sie haben vor allem Respekt vor einer eventuell notwendigen Vollnarkose (Allgemeinanästhesie). Damit beide Seiten, Arzt und Patient, sich bestmöglich auf den Eingriff vorbereiten und einen reibungslosen Operationsverlauf gewährleisten können, führen der operierende Arzt und der Narkosearzt (Anästhesist) Vorgespräche mit dem Patienten.

Mit dem Narkosearzt werden in einem Vorgespräch (Prämedikationsgespräch) verschiedene Aspekte der Narkose besprochen. Wenn der Patient beispielsweise bisher täglich Medikamente eingenommen hat, muss die Fortführung dieser Medikation am OP-Tag überlegt werden. Im Fall eines Herzleidens oder anderer Vorerkrankungen muss die Art der Narkose diesbezüglich ebenfalls individuell angepasst werden.

Durch dieses Vorgespräch, in dem der Narkosearzt verschiedene Parameter des Patienten überprüft, kann der Fachmann entscheiden, welche Art von Narkose für den Patienten geeignet ist. Für die Wahl des Narkoseverfahrens sind unter anderem der gesundheitliche Zustand des Patienten sowie die Art und der Umfang des Eingriffs ausschlaggebend. In manchen Fällen wird der gesundheitliche Zustand im Rahmen des Gesprächs noch einmal überprüft. So kommt es häufig vor, dass eine weitere Untersuchung der Herztöne (EKG) erstellt oder eine zusätzliche Röntgenaufnahme angeordnet wird.

Die Entscheidung über die Art der Narkose fällen Arzt und Patient gemeinsam. Der Narkosearzt wird seine Empfehlung in dem Gespräch dem Patienten erläutern und dieser kann sich seinerseits mit weiteren Fragen an den Experten wenden. Trotz jahrzehntelanger Entwicklung der Medizin und damit auch der Narkosetechniken und deren Medikamente, ist jeder Eingriff immer noch mit gewissen Risiken verbunden. Das Vorgespräch findet natürlich auch statt, um über diese Risiken aufzuklären.

Der Arzt wird dem Patienten im Vorgespräch erklären, wie er sich in den Stunden vor der Operation verhalten soll, um einen reibungslosen Ablauf des Eingriffs zu ermöglichen. Dazu gehört, dass der Patient beispielsweise einen leeren Magen haben sollte. Unter „Operationstag“ erfahren Sie, was sonst noch am Tag der Operation beachtet werden muss.

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Vollnarkose – volle Kontrolle: So wird ein Patient unter Narkose überwacht

Während einer Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) werden die Körperfunktionen des Patienten mithilfe zahlreicher Maschinen überwacht. Versteht man jedoch die Funktionen der Apparate, kann das helfen, Ängste vor dem Eingriff und der Narkose (Anästhesie) abzubauen.

Jede Operation und jeder Patient ist anders. Doch im Wesentlichen werden während einer Vollnarkose bei fast jedem Patienten dieselben Werte überwacht, um ein reibungsloses Gelingen der Operation zu gewährleisten. Diese Überwachung, das sogenannte Monitoring, soll gewährleisten, dass Auffälligkeiten sofort registriert werden und die Ärzte entsprechend handeln können.

Folgende Komponenten werden exakt überwacht:

Zum einen wird der Patient an ein Elektrokardiogramm (EKG) angeschlossen. Mit kleinen Klebepads verbundene Elektroden werden am Oberkörper angebracht. Sie übertragen die Herzfrequenz und den Herzrhythmus auf einen Bildschirm, der diese Daten während der gesamten Operation sicht- und hörbar macht.

Außerdem wird der Blutdruck gemessen. In der Regel erfolgt die Messung mit einer Manschette am Oberarm. Bei großen Eingriffen oder bei Hochrisikopatienten wird hierfür eine Kanüle in der Arterie direkt mit einem Drucksensor verbunden, der den Blutdruck sehr genau misst. Dieser Wert wird am Monitor während der gesamten OP angezeigt.

Zu den etablierten Methoden gehört bei vielen Operationen außerdem die Messung der Körperkerntemperatur. Die Temperatursonde wird in die Speiseröhre, unter die Zunge oder rektal (in den After) eingeführt und liefert so Informationen über die Körpertemperatur. Falls ein Blasenkatheter angeschlossen ist, kann auch hier ein Temperaturfühler angeschlossen werden.

Damit keine Luft im Bauch oder Magensaft die Operation oder das Wohlbefinden nach der OP beeinträchtigt, wird in manchen Fällen ein Magenschlauch eingeführt. Außerdem überwacht der Narkosearzt (Anästhesist) die Atemmechanik während der künstlichen Beatmung und prüft den Atemluftgehalt an Sauerstoff, Narkosedämpfen und Kohlendioxid.

Bei sehr großen Operationen und speziellen Eingriffen müssen Aussagen über die Durchblutung des Gehirns getroffen werden. Dann werden die Hirnströme der Patienten überwacht – ein sogenanntes Neuromonitoring.

All diese Werte zusammen ergeben einen sehr genauen Überblick über den aktuellen Zustand des Patienten. Kleinste Abweichungen vom Normalzustand können vom Team sofort bemerkt und wenn nötig entsprechend reguliert werden.

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Bei Operationen entstehen Wunden, die heilen müssen. Wie werden diese richtig versorgt?

Bei einer Operation müssen die operierenden Ärzte (Chirurgen) an den OP-Bereich des Körpers gelangen. Bei größeren Operationen sind meist Schnitte nötig, andere Eingriffe können inzwischen ohne große Gewebeverletzungen (minimalinvasiv) durch kleine Stiche durchgeführt werden.

Nach dem Beenden einer Operation müssen die entstandenen Wunden sorgfältig versorgt und gepflegt werden, damit sie schnell zuheilen und sich nicht entzünden. Je nach Operation können diese Wunden überall vorhanden sein: am Kopf, den Extremitäten, dem Gesäß oder dem Rumpf.

Größere Wunden in der Haut werden meist nach der Operation genäht. Dadurch werden die Wundränder wieder in die ursprüngliche Position gebracht und können zusammenwachsen. Dieser Prozess dauert einige Zeit, während der die Verletzung schmerzen kann. Wundschmerz äußert sich durch ein Ziehen, Stechen, Pochen oder Brennen. Bei Wunden in Gelenkregionen kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen, außerdem zu Schwellungen oder zur Ansammlung von Wundflüssigkeit (Sekretablagerungen). Um den Heilungsprozess zu fördern, werden die betroffenen Körperregionen nach einer OP ruhiggestellt und die Patienten mit Schmerzmitteln versorgt.

In der Regel werden OP-Narben mit Druckverbänden versorgt. Hierbei wird ein Druckpolster über der Wundauflage mit einer Mullbinde befestigt. So wird die Blutung gestoppt und die Wunde ist vor Keimen und Bakterien geschützt. Zusätzlich wird die Wundheilung in manchen Fällen durch Salben oder auch Medikamente wie Antibiotika unterstützt

In seltenen Fällen kann es im Bereich der Wunde zu Schwierigkeiten im Heilungsprozess kommen. Wenn beispielsweise Bakterien in die frische Wunde eindringen, kann es zu Entzündungen kommen. Um Entzündungen des OP-Bereichs und der Wunden frühzeitig zu erkennen, werden die Wunden deshalb regelmäßig kontrolliert und die Verbände gewechselt.

Hat sich unter einer Wunde Flüssigkeit gesammelt, zeigt sich dies dem Patienten in Form einer Schwellung und eines Druckgefühls. Das Sekret kann punktiert, also abgesaugt werden. Manchmal wird auch ein Abflusssystem (Drainage) im Wundbereich angebracht. Durch dieses System können Wundsekrete sofort abgeführt werden und stauen sich nicht. Das kann die Wundheilung positiv beeinflussen.

Nach größeren Operationen mit stationärem Aufenthalt werden Pflaster in der Regel vom Pflegepersonal entfernt. Wer mit Pflaster nach Hause darf, sollte ein Gespräch mit dem Arzt führen. Dieser kann genau erklären, wie in jedem einzelnen Fall, beispielsweise beim Duschen, verfahren werden soll. In den meisten Fällen wird dazu geraten, in den ersten Tagen nach der Operation wasserdichte Pflaster zu verwenden und diese nach dem Duschen auszuwechseln. Nach einer bestimmten Heilungsdauer kann eine Salbe angewendet werden, mit der das Narbengewebe massiert wird. So wird die Durchblutung angeregt und damit die Heilung verbessert.

Solange keine der genannten Symptome wie Pochen, Brennen oder sonstige Schmerzen im Bereich der Wunde auftauchen und es nicht zu anderen auffälligen Veränderungen der OP-Region kommt, kann von einer positiv verlaufenden Wundheilung ausgegangen werden.

 

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Eine OP mit Vollnarkose steht an: Was muss ich in Sachen Ernährung beachten?

Steht eine Operation mit Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) oder Teilnarkose (Regionalanästhesie) an, müssen am Tag des Eingriffs verschiedene Vorbereitungen getroffen und Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Der Verzicht auf Nahrung und bestimmte Getränke gehört dazu.

Warum sollte ein Patient nüchtern zur OP erscheinen?

Die Narkosemedikamente (Anästhetika), die zum Teil auch inhaliert werden, schalten nicht nur das Bewusstsein und das Schmerzempfinden aus, sondern auch überlebenswichtige Reflexe wie Schluck- und Hustenreflex. Da eine Operation meist im Liegen stattfindet, besteht während der OP die Gefahr, dass der Mageninhalt in den Rachen gelangt, eingeatmet wird und eine Lungenentzündung hervorruft oder sogar zum Ersticken führt. Regionalverfahren sind nicht immer wirksam. In diesem Fall wird dann eine Vollnarkose notwendig. Deshalb ist Nüchternheit vor der Operation (präoperativ) auch bei geplanten Regionalverfahren sehr wichtig.

Ab wann sollte man das Essen und Trinken einstellen?

Im Allgemeinen gilt, bis sechs Stunden vor der Narkoseeinleitung darf gegessen werden. Sollte die OP am Nachmittag oder Abend stattfinden, ist es ratsam, am Vormittag – allerdings mehr als sechs Stunden vor der OP – nur leichte Speisen, wie beispielsweise Weißbrot mit Marmelade, zu verzehren. Klare Flüssigkeiten, wie Tee oder Säfte ohne Fruchtfleisch, ohne Alkohol und ohne Fett, dürfen bis zu zwei Stunden vor der Narkoseeinleitung in kleinen Mengen getrunken werden. Säuglinge dürfen bis zu vier Stunden vor einem Eingriff gestillt werden oder Flaschennahrung erhalten. Bis eine Stunde vor der Narkose (Anästhesie) können Säuglinge und Kleinkinder geringe Mengen klarer Flüssigkeit erhalten.

Nach der Operation dauert es eine Weile, bis alle Körperfunktionen wiederhergestellt sind. Die Wirkung der Narkosemittel lässt zwar bei heutigen Medikamenten schneller wieder nach als noch vor einigen Jahren, aber es dauert seine Zeit, bis sie vom Körper vollständig abgebaut werden. Wenn das Schlucken und Husten wieder funktioniert und keine Übelkeit oder andere Komplikationen auftreten, darf der Patient je nach Eingriff relativ schnell nach der OP wieder Nahrung aufnehmen. Bei Eingriffen an Auge, Armen und Beinen kann der Patient etwa dreißig Minuten nach dem Eingriff bereits kleine Schlucke Wasser trinken und nach ein bis zwei Stunden kleine Mengen leichter Kost wie Suppe, Joghurt oder Backwaren zu sich nehmen.

Bei größeren Operationen, die den Mund-, Hals- oder Bauchbereich betreffen oder die eine Öffnung des Brustkorbes einschließen, verzögert sich die erste Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme. Die Entscheidung über die ersten Schlucke sollte generell immer mit dem Arzt oder dem Pflegepersonal besprochen werden, da der Zeitpunkt vom Zustand des Patienten, aber auch von der Art und Schwere des Eingriffs abhängig ist.

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