27. August 2018

Begleiterkrankung Depression: Wenn Rheuma auf die Psyche drückt

Rheumatoide Arthritis (RA) betrifft nicht nur die Gelenke. Mit der entzündlich-rheumatischen Erkrankung können eine Reihe von Begleiterkrankungen einhergehen, die andere Körperbereiche betreffen. Das bedeutet, dass Menschen mit Rheuma ein erhöhtes Risiko haben, diese Krankheiten zu entwickeln. Zu den Komorbiditäten, so der medizinische Fachbegriff, zählen auch psychische Erkrankungen wie die Depression. Mit diesem Thema beschäftigt sich eine Auswertung, die auf Daten von mehr als 95.000 Patienten mit RA basiert. Durchgeführt wurde sie von Wissenschaftlern des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums (DRFZ) in Berlin. In der Untersuchung gehörte Depression neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose zu den häufigsten Begleiterkrankungen. Es zeigte sich darüber hinaus, dass sich eine Depression negativ auf die Beschwerden bei Rheuma auswirkt. Die Gelenkfunktion war stärker eingeschränkt und die Anzahl der schmerzhaften Gelenke erhöht. In der Konsequenz fordern die Berliner Forscher, ein besonderes Augenmerk auf Depression bei Menschen mit RA zu legen.

Depression bei Rheuma erkennen und behandeln

Um gegen Begleiterkrankungen bei rheumatoider Arthritis vorzugehen, ist es zunächst wichtig, die Erkrankung selbst langfristig und konsequent zu behandeln. Die Therapie der RA kann auch einen positiven Effekt auf mögliche Begleiterkrankungen haben. So gibt es etwa Hinweise, dass eine Depression bei rheumatoider Arthritis in Zusammenhang mit der Entzündung steht und nicht nur eine Folge von Einschränkungen und Belastungen durch die Erkrankung ist. Ein weiterer wichtiger Schritt hinsichtlich Begleiterkrankungen ist es, diese frühzeitig zu erkennen. Wenn Sie Rheuma haben, ist es empfehlenswert, dass Sie sich gut über mögliche Beschwerden über die Gelenkentzündung hinaus informieren. Sprechen Sie mit Ihrem Rheumatologen, wenn Sie den Verdacht haben, eine Begleiterkrankung könnte bei Ihnen aufgetreten sein. Bei einer Depression ist es wichtig, diese ernst zu nehmen. In der Regel ist dann eine psychotherapeutische Behandlung empfehlenswert. Anzeichen können eine niedergeschlagene Stimmung, Antriebsmangel, Interessenverlust und Freudlosigkeit sein, die länger als zwei Wochen anhalten. Der behandelnde Arzt kann beraten, ob eine psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll ist.

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre „Begleiterkrankungen erkennen, vorbeugen, behandeln“ im Downloadbereich.