29. September 2020
Colitis ulcerosa: Verlaufskontrolle mit Ultraschall
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Gastroenterologen sind bei Colitis ulcerosa wichtig. Auf diese Weise hat der Arzt immer im Blick, wie die chronisch-entzündliche Darmerkrankung sich entwickelt und ob die Therapie wie gewünscht wirkt oder angepasst werden muss. Unterschiedliche Untersuchungen kommen für die Verlaufskontrolle bei Colitis ulcerosa zum Einsatz: Laboruntersuchungen wie CRP im Serum, Calprotectin im Stuhl, Darmspiegelung, Magnetresonanztomografie (MRT) und Ultraschall zählen dazu. Für den Ultraschall (Sonografie) wurde nun in einer Studie untersucht, wie gut sich das bildgebende Verfahren für die routinemäßige Verlaufskontrolle eignet.[1]
Ultraschall: Unkomplizierte Untersuchungsmethode
Eine Ultraschalluntersuchung hat im Vergleich zu anderen bildgebenden Methoden eine Reihe von Vorteilen. Die Untersuchung ist strahlungsfrei, der Körper wird also nicht belastet. Auch eine aufwendige Vorbereitung mit lästigen Abführmaßnahmen wie für die Darmspiegelung entfällt in den meisten Fällen. Der technische Aufwand ist gering und Ultraschall ist in der Regel in gastroenterologischen Praxen verfügbar. Bei der Untersuchung kann der Gastroenterologe dem Patienten direkt auf dem Monitor erklären, was zu sehen ist. Erkennen lassen sich auf dem Ultraschallbild unterschiedliche Veränderungen im Darm.
Ultraschallbild: Colitis ulcerosa sichtbar machen
Neben einer verstärkten Durchblutung und Verdickungen der Darmwand (Darmwandverdickungen sind auf dem Ultraschallbild sichtbar) als ein Anzeichen für die Entzündung bei Colitis ulcerosa sind auch andere Auffälligkeiten wie z.B. ein Aufstau von Darminhalt vor Engstellen (Stenosen), fehlende Haustren (Ausbuchtungen der Darmwand) und verminderte Darmmotilität (Bewegung) zu erkennen. In der Studie zum Ultraschall wurden die Ergebnisse mit anderen Messmethoden für die Krankheitsaktivität in Beziehung gesetzt. Dazu gehörten Calprotectin und die Einschätzung der Beschwerden durch den Patienten selbst. 253 Patienten mit Colitis ulcerosa nahmen an der Studie teil. Bis zu vier Untersuchungstermine innerhalb von 12 Wochen erfolgten. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Ultraschall in Kombination mit Laborwerten eine gute Unterstützung für die Verlaufskontrolle bei Colitis ulcerosa ist. Als unkompliziert durchführbare und für den Patienten kaum belästigende Untersuchungsmethode kann der Ultraschalleinen Beitrag dazu leisten, die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen für Arzt und Patient zu erleichtern.
[1] Maaser C, Petersen F, Helwig U et al. Intestinal ultrasound for monitoring therapeutic response in patients with ulcerative colitis: results from the TRUST&UC study. Gut Epub ahead of print: Gut 2019; 0: 1–8. doi:10.1136/gutjnl-2019-319451.