23. August 2017

Die fünf häufigsten Irrtümer über Acne inversa

Viele Menschen wissen nicht, welche Erkrankung sich hinter dem Begriff Acne inversa verbirgt. Das hat zur Folge, dass eine Reihe von Missverständnissen in Bezug auf die chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die den ganzen Körper betrifft, kursieren. Wir haben wichtige Fakten zusammengetragen und klären über die fünf häufigsten Irrtümer über Acne inversa auf.

1. Irrtum: Acne inversa ist eine seltene Erkrankung

Etwa 0,5 bis 1 % der Bevölkerung in Westeuropa haben Acne inversa. Auf Deutschland bezogen sind das etwa 400.000 bis 800.000 Menschen. Die Krankheit ist also keineswegs eine Seltenheit. Hinzu kommt, dass die Diagnose häufig spät gestellt wird, vielfach erst mehr als 10 Jahre nach Erkrankungsbeginn. Das lässt auf eine hohe Dunkelziffer schließen. Bei Ihnen wurde Acne inversa diagnostiziert? Dann sind Sie nicht allein mit Ihren Erfahrungen. Es gibt eine Reihe von Selbsthilfegruppen und auch Foren im Internet, die die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch bieten.

2. Irrtum: Acne inversa ist „einfach nur“ eine Hauterkrankung

Tatsächlich zeigen sich die typischen entzündlichen Veränderungen wie Knoten oder Abszesse bei Acne inversa an der Haut. Der Entzündungsprozess betrifft jedoch den ganzen Körper. Er hängt mit dem Immunsystem zusammen. Acne inversa ist also keine reine Hauterkrankung. Es kann darüber hinaus zu Begleiterkrankungen an anderen Organen des Körpers kommen. Wenn Sie Acne inversa haben und Beschwerden an den Gelenken oder im Verdauungstrakt bemerken, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt darüber. Diese könnten mit Acne inversa in Verbindung stehen.

3. Irrtum: Acne inversa hat mit mangelnder Hygiene zu tun

Tatsächlich wird immer mal wieder behauptet, dass Acne inversa durch mangelnde Hygiene verursacht wird. Das stimmt natürlich nicht: Niemand kann etwas dafür, wenn er Acne inversa hat. Ursache für die Hautveränderungen der Acne inversa ist eine Verstopfung des Haarwurzelkanals und eine Fehlleitung des Immunsystems. Dadurch entsteht eine chronische Entzündung. Hinzu kommen unterschiedliche Risikofaktoren, die zur Entstehung von Acne inversa beitragen können. Dazu zählen etwa eine erbliche Veranlagung, hormonelle Faktoren oder bestimmte Medikamente. Unzureichende Körperpflege zählt nicht dazu.

4. Irrtum: Acne inversa kann nur durch Operationen behandelt werden

Das ist ein weiterer Irrtum über Acne inversa, denn neben Operationen gibt es auch Medikamente, mit denen Acne inversa behandelt werden kann. Welche Behandlung infrage kommt, wird individuell entschieden und richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, den Beschwerden und den persönlichen Lebensumständen. Eine frühzeitige adäquate Behandlung mit Medikamenten ist entscheidend, um die Folgen der Erkrankung – Abszesse, Fistel- und Narbenbildung sowie Einschränkungen der Lebensqualität – aufzuhalten oder zu mindern. Empfehlenswert ist es, sich frühzeitig für die Behandlung an einen Hautarzt zu wenden, der auf Acne inversa spezialisiert ist.

5. Irrtum: Acne inversa ist ansteckend

Zwar sind die Ursachen für Acne inversa noch nicht bis ins letzte Detail geklärt, sicher ist jedoch, dass es sich nicht um eine Infektionserkrankung handelt. Acne inversa ist daher nicht ansteckend. Im Verlauf der Erkrankung können sich Krankheitserreger in den Hautveränderungen ansiedeln. Auch das hat jedoch nichts mit einer Ansteckungsgefahr zu tun.