18. August 2016

Geduld – für alle hilfreich

Wenn Parkinson-Betroffene für manche Handgriffe länger benötigen oder generell in ihren Bewegungen nicht mehr so schnell sind, kann das im Alltag schon mal die Geduld auf die Probe stellen. Oder alle geraten in Hektik, wenn man zu einer bestimmten Zeit fertig sein will, etwa um pünktlich zur Therapiestunde zu kommen.

Genau das gilt es jedoch zu vermeiden. Denn abgesehen davon, dass Stress niemandem gut tut, bremst er Menschen mit Parkinson besonders aus: Druck verstärkt ihre Bewegungseinschränkungen oder Auffälligkeiten wie ein Zittern womöglich nur noch mehr.

Prüfen Sie daher zunächst: Wo geraten Sie im Alltag unter Zeitdruck? Wann stört es Sie besonders, wenn es nicht rasch genug voran geht? Setzen Sie dann genau dort an. Der Spielraum für Veränderungen ist meistens erfreulich groß – und die nötige Umstellung oft sogar nur ganz klein.

Vielleicht ist die Lösung, dass alle etwas früher starten. Geraten die Abläufe erst kurz vor Schluss ins Stocken, etwa weil Schuhe und Jacke anziehen unerwartet lange dauert, ist das die Stelle, wo Sie etwas verändern können: Für die Schuhe liegt dann zum Beispiel immer ein Schuhlöffel mit extra langem Griff parat. Um in die Jacke zu kommen, stehen Sie dem Betroffenen rechtzeitig helfend beiseite.

Viele alltägliche Situationen lassen sich zudem entspannen, wenn Sie – idealerweise gemeinsam – überlegen: Ist es wirklich so schlimm, wenn es im Bad oder beim Einkaufen etwas länger dauert oder Wege mehr Zeit fordern? Was passiert, wenn etwas erst fünf Minuten später erledigt ist? Steht nicht gerade ein wichtiger Termin an, passiert in der Regel nämlich nicht viel. Sich das bewusst zu machen, ist ein wertvoller Nährboden für mehr Geduld.