6. November 2017

HSIA-Fragebogen: Psychische Belastung durch Acne inversa

Die Symptome bei Acne inversa sind körperlich, in der Folge können sie jedoch auch die Psyche belasten. Es ist wichtig, diesen Aspekt bei der Beurteilung der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung zu berücksichtigen, wenn es etwa um die Wahl der Therapie oder auch um ihre Erfolgskontrolle geht. Dafür haben US-amerikanische Wissenschaftler einen Fragebogen entwickelt, der vom Patienten ausgefüllt wird. Der HSIA*-Fragebogen enthält 18 Fragen zu unterschiedlichen Aspekten psychischer Auswirkungen von Acne inversa. Mit ihm lässt sich ergründen, wie stark die Erkrankung die Psyche beeinträchtigt. Gedacht ist der HSIA-Fragebogen für den Einsatz in Studien zur Behandlung der Acne inversa.

Arbeit, Freizeit, Partnerschaft: Was wird durch Acne inversa beeinflusst?

Viele Menschen mit Acne inversa kennen das: Es gibt kaum einen Lebensbereich, der nicht durch die Erkrankung beeinträchtigt werden kann. Daher greift auch der HSIA-Fragebogen ganz unterschiedliche Aspekte auf. Gefragt wird nach Schamgefühlen, Traurigkeit, Sorgen oder auch eingeschränktem Selbstbewusstsein. Beweglichkeit ist ein weiteres Thema: Gibt es Schwierigkeiten bei Armbewegungen, beim Gehen, Sitzen oder Einschränkungen durch Narbenbildung? Auf Alltagsaktivitäten wird ebenfalls Bezug genommen, wie zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Hausarbeit, Unwohlsein in Bezug auf die Kleidung oder Einschränkungen bei sportlicher Aktivität. Fehlzeiten bei der Arbeit bzw. in der Schule und Unzufriedenheit mit der Therapie sind weitere Themen. Auch die Partnerschaft und das persönliche Umfeld werden nicht ausgelassen: Beeinträchtigungen des Sexuallebens wie auch Probleme, soziale Kontakte zu pflegen, werden erfasst.

Im Gespräch mit dem Arzt auch psychische Belastung erwähnen

Bei der Entwicklung des HSIA-Fragebogens wurde deutlich, dass diese Aspekte von Menschen mit Acne inversa besonders häufig erlebt werden. Diese Einschränkungen und Belastungen zu mindern, sollte daher auch zu den Therapiezielen zählen. Körperliche Symptome kann der Hautarzt bei der Untersuchung erkennen. Bei den psychischen Auswirkungen ist er darauf angewiesen, im Gespräch zu erfahren, ob es Einschränkungen gibt, um diese im Behandlungsplan zu beachten. Wird die Belastung durch die Acne inversa so groß, dass sie das ganze Leben bestimmt, kann es zudem sinnvoll sein, sich psychologische Unterstützung zu suchen. Dadurch kann es gelingen, neue positive Strategien zur Krankheitsbewältigung zu aktivieren.
* Hidradenitis Suppurativa Impact Assessment = Beurteilung der Auswirkungen durch Acne inversa