15. Oktober 2017

Rollentausch: Aufgaben erfolgreich neu verteilen

Wenn Menschen mit Parkinson manche Aufgaben nicht mehr so leicht fallen, kann das nach und nach einen Rollentausch erfordern: Angehörige übernehmen Angelegenheiten, um die sich vorher der Partner gekümmert hat: die Finanzen, den Einkauf, einen Inspektionstermin für den Wagen vereinbaren… Betroffene hingegen fühlen sich in ihrer aktiven Rolle zurückgesetzt.

Das kann alle belasten. Wer nicht mehr so viel machen kann, leidet darunter, dass er sich nicht so wie gewohnt einbringen kann. Dem Partner, der nun mehr übernimmt, setzt es zu, sich mit Dingen befassen zu müssen, die sonst nicht in seinem Verantwortungsbereich lagen. Vielleicht fühlt er sich in der Sache unsicher. Noch dazu macht es ihm zu schaffen, dass der Erkrankte sich nutzlos fühlt.

Offene Gespräche über eine neue Aufgabenverteilung helfen, das zu verhindern. Manches lässt sich nun vielleicht zusammen regeln. Andere Erledigungen können in einzelne Schritte gegliedert und aufgeteilt werden: Fällt der Weg in den Supermarkt schwer, kann die neue Aufgabe zum Beispiel sein, zu Hause die Tasche auszuräumen und die Waren in den Schränken zu verstauen. Bestimmt finden sich auch Bereiche, für die Betroffene zum Ausgleich neu verantwortlich sein können. Selbst wenn jemand bedingt durch Parkinson nur kleine Pflichten übernehmen kann, ist das für sein Selbstwertgefühl und das gemeinsame Leben von Vorteil.

Wer sich trotz neuer Regelungen von der Situation überfordert fühlt, sollte mit seinen Gefühlen nicht alleine bleiben. Ein guter Rat ist, mit Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn darüber zu sprechen. Einmal offen „Dampf abzulassen“ tut gut. Noch dazu können nahestehende Menschen mitunter unterstützend einspringen und zum Beispiel kleine Reparaturen übernehmen oder erklären, wie etwas funktioniert.