9. Februar 2018

Schuppenflechte: Neue Leitlinie zur Behandlung

Die Behandlungsmöglichkeiten der Schuppenflechte sind vielfältig und in den letzten Jahren ist eine Reihe neuer Optionen dazugekommen. Auf die Frage, wann welche Therapie empfehlenswert ist, geben sogenannte Behandlungsleitlinien eine Antwort. Für die Psoriasis vulgaris (auch Plaque-Psoriasis), die häufigste Form der Schuppenflechte, ist im Dezember 2017 eine neue Leitlinie veröffentlicht worden. Sie löst die bisherige Fassung von 2011 ab. In der aktuellen Version sind neue Therapien berücksichtigt und auch die Einordnung der Behandlungsoptionen wurde auf den neuesten Stand gebracht. Entwickelt wurde die Leitlinie federführend von der medizinischen Fachgesellschaft der Hautärzte, der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Darüber hinaus waren der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) sowie der Deutsche Psoriasis Bund e. V. (DPB) und die Selbsthilfegemeinschaft Haut e. V. eingebunden. Der DPB wird die von ihm herausgebrachte allgemeinverständliche Version der Leitlinie ebenfalls in Kürze aktualisieren.

Psoriasis-Therapie auf dem neuesten Stand

Behandlungsleitlinien dienen Ärzten als Entscheidungshilfe, welche Therapie wann eingesetzt werden sollte. Ziel ist es, Patienten flächendeckend eine Therapie zu bieten, die sich am neuesten Stand der Wissenschaft orientiert. Denn die Grundlage für die von Experten entwickelten Handlungsempfehlungen ist das aktuelle medizinische Wissen. Darüber hinaus wird in den Leitlinien bewertet, wie gut die Empfehlungen wissenschaftlich belegt (evidenzbasiert) sind.

Individuelle Wahl der Behandlung bei Schuppenflechte

Welche Therapie bei Schuppenflechte in der neuen Leitlinie empfohlen wird, richtet sich in erster Linie nach dem Schweregrad der Erkrankung. Für leichte Formen werden äußerliche (topische) und für mittelschwere bis schwere Psoriasis werden innerliche (systemische) Medikamente sowie Lichttherapie (Fototherapie) empfohlen. Hinzugekommen sind zwei systemische Medikamente, die seit der letzten Ausgabe der Leitlinie für die Behandlung zugelassen wurden. Unterschieden wird nun auch zwischen der sogenannten Erst- und Zweitlinientherapie bei Biologika. Die meisten dieser biotechnologisch hergestellten Wirkstoffe kommen dann zum Einsatz, wenn konventionelle systemische Therapien nicht gewirkt haben oder nicht vertragen wurden (Zweitlinientherapie). Zwei in der Leitlinie empfohlene Biologika sind für die Erstlinienbehandlung zugelassen. Mit ihnen kann behandelt werden, ohne dass vorher eine andere systemische Therapie angewendet wurde.

Die Wahl der Behandlung bei Schuppenflechte erfolgt bei jedem Patienten individuell durch den behandelnden Hautarzt. Sie richtet sich nach der genauen Form und Ausprägung der Erkrankung sowie den persönlichen Bedürfnissen. Mit der neuen Behandlungsleitlinie steht Hautärzten nun wieder eine aktuelle Orientierungshilfe dafür zur Verfügung.