27. August 2015
Bewegungstipp Nordic Walking – Was steckt hinter der beliebten Sportart?
Im zweiten Teil unserer sechsteiligen Reihe „Bewegungstipp Nordic Walking“ lesen Sie Interessantes über die Hintergründe der Sportart und warum sie gerade für Menschen mit Rheuma so geeignet ist.
Vom Sommertraining für Langläufer zum Breitensport
Wer heute auf Wald- und Wiesenwegen unterwegs ist und dort auf Nordic-Walking-Sportler trifft, wird daran nichts Ungewöhnliches finden. Noch bis vor ein paar Jahren muteten die Läufer mit ihren Stöcken fast exotisch an. Die Sportart ist relativ jung: Auch wenn der sogenannte Stocklauf schon früher zum Sommertraining finnischer Langläufer gehörte, wurde Nordic Walking, wie wir es heute kennen, erst 1997 entwickelt. Speziell gefertigte Stöcke ermöglichten nun die Kombination von Laufen und effektivem Training der Oberkörpermuskulatur. Von da an entwickelte sich Nordic Walking schnell über Finnland hinaus zu einer Breitensportart. Kein Wunder, ist das Ausdauertraining doch für nahezu jeden geeignet. Es ist sanft, aber wirkungsvoll und kann in seiner Intensität ganz den jeweiligen Voraussetzungen angepasst werden. Es bringt das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel in Schwung. Der Stütz- und Bewegungsapparat wird gestärkt, ohne die Gelenke dabei zu überlasten. Und das bei einem relativ geringen Aufwand.
Ideal für Menschen mit Rheuma
Vor allem der gelenkschonende Aspekt macht Nordic Walking zur idealen Sportart für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen. Die Deutsche Rheuma-Liga e.V. empfiehlt Nordic Walking unter anderem bei Verschleißerkrankungen in Hüfte, Knie und Oberschenkel ebenso wie bei Rückenschmerzen oder Osteoporose. Selbst bei entzündlichen Erkrankungen mit erheblichen Einschränkungen in der Beweglichkeit biete Nordic Walking durch den stützenden Stockeinsatz erstaunliche Möglichkeiten, so der Verband. Diese Ansicht teilt auch die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V., die Nordic Walking als ideale Bewegungsart und wertvollen Bestandteil der Bewegungstherapie bei Morbus Bechterew bezeichnet. Der Einsatz der Stöcke unterstütze den aufrechten Gang, erweitere das Atemvolumen und entlaste Wirbelsäule sowie Bewegungsapparat, so heißt es auf der Verbands-Website. Neben dem physischen Training könne so auch Lebensenergie mobilisiert werden. Anlässlich des Internationalen Morbus-Bechterew-Tags im Mai rief der Bundesverband in diesem Jahr alle Regionalverbände zu einer gemeinsamen Nordic-Walking-Aktion auf.