11. Juli 2016
Partnerschaft und Sexualität mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (Teil 1)
Für viele Menschen ist eine erfüllende Beziehung wichtiger Bestandteil eines glücklichen Lebens. Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa kann Einfluss auf Partnerschaft und Sexualität haben. Wie Sie damit umgehen können, lesen Sie in unserem Artikel „Partnerschaft und Sexualität mit CED“.
Herausforderung für beide Partner
Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung kann Betroffene in vielen Lebensbereichen vor Herausforderungen stellen. So auch, wenn es um die eigene Beziehung geht. Dann kann die Erkrankung auch den Partner vor wichtige Fragen stellen: Wie viel Nähe tut dem anderen jetzt gut? Braucht der Partner Zuspruch oder möchte er lieber in Ruhe gelassen werden? Wie viel Raum dürfen wir der Erkrankung geben? Diesen Unsicherheiten begegnet man am besten mit Offenheit. Gespräche über eigene Bedürfnisse und Gefühle sind in einer Partnerschaft eine wichtige Voraussetzung für gegenseitiges Vertrauen und die Begegnung auf Augenhöhe. Sagen Sie Ihrem Partner, wenn Sie sich Unterstützung wünschen, teilen Sie ihm aber auch mit, wenn Ihnen die Fürsorge zu viel wird. So wichtig ein klärendes Gespräch sein kann – manchen Menschen fällt diese offene Kommunikation schwer. In diesem Fall kann ein Paartherapeut Sie und Ihren Partner im Umgang miteinander unterstützen. Eine Paartherapie kann Ihnen dabei helfen, Wünsche und Bedürfnisse gegenseitig zu formulieren und zu respektieren. Auch die Wertschätzung und Anteilnahme in der Partnerschaft können Inhalt einer solchen Therapie sein.
Erkrankung nicht in den Mittelpunkt stellen
Bei aller Offenheit ist es jedoch auch wichtig, die Erkrankung nicht in den Mittelpunkt zu rücken. Auch in einer Partnerschaft mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind Sie in erster Linie ein Paar. Genießen Sie die schubfreien Zeiten gemeinsam und schaffen Sie sich Freiräume, in denen Sie möglichst nicht über die Erkrankung sprechen. Nehmen Sie sich in der Beziehung aber auch Zeit für sich selbst und Ihre Bedürfnisse. In Ihrer Partnerschaft kann es immer wieder vorkommen, dass ein neuer Krankheitsschub gemeinsame Pläne durchkreuzt. Das kann schnell zu Gefühlen wie Enttäuschung und schlechtem Gewissen führen, die es zu bewältigen gilt. Dann sind Verständnis und Flexibilität gefragt. Holen Sie den geplanten Kinobesuch oder den gemeinsamen Abend mit Freunden nach, wenn es Ihnen wieder besser geht.
Mehr zum Thema Partnerschaft und Sexualität mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung lesen Sie in der Fortsetzung unseres Artikels.