18. Juli 2016
Kochen mit Rheuma – Verschiedene Ernährungsformen (Teil 3)
Wer sich gesund ernähren möchte, kann heute zwischen verschiedenen Ernährungsformen wählen. Ob aus konventioneller Landwirtschaft oder bio, mit oder ohne Fleisch oder rein pflanzlich: Die Regale in den Supermärkten sind voll von Lebensmitteln für jeden Geschmack. Doch wie gut sind diese für Menschen mit Rheuma geeignet? Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Ernährungsformen für Betroffene? Mehr dazu erfahren Sie im dritten Teil unseres Artikels.
Vegetarische Ernährung bei Rheuma: positive Auswirkungen
Wie Sie bereits im vorangehenden Teil unseres Artikels erfahren haben, kommt die entzündungsfördernde Arachidonsäure in tierischen Fetten vor. So liegt es nahe, dass ein verminderter Konsum von Fleisch- und Wurstwaren das Entzündungsgeschehen reduzieren kann. Menschen, die sich vegetarisch ernähren, verzichten völlig auf Fleisch. Verschiedene Studien* haben gezeigt, dass die vegetarische Ernährung bei Rheuma zu einer Verbesserung der klinischen Beschwerden einer rheumatoiden Arthritis führen kann. Die vegetarische Ernährung bei Rheuma zeigt etwa drei Monate nach Ernährungsumstellung eine positive Wirkung. Diese kann sich im Verlauf von bis zu zwölf Monaten noch weiter steigern. Um eine optimale Versorgung mit entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren zu gewährleisten, wäre es jedoch ideal, wenn zweimal in der Woche fetter Seefisch auf den Tisch kommen würde.
Vegane Ernährung bei Rheuma: Kalziumversorgung im Blick
Ähnlich positiv wirkt sich auch eine vegane Ernährung bei Rheuma auf das Entzündungsgeschehen aus. Wer jedoch im Rahmen der veganen Ernährung neben Fleisch auch völlig auf tierische Erzeugnisse wie Eier und Milchprodukte verzichtet, sollte auf eine ausreichende Kalziumversorgung achten. Der Knochenbaustein kommt vermehrt in Milch und Milchprodukten vor, die im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung täglich auf den Tisch kommen sollten. Auch in Milch und Milchprodukten ist Arachidonsäure enthalten. In den fettarmen Varianten jedoch deutlich weniger als in den fettreichen. Die vegane Ernährung bei Rheuma hält Alternativen zur Kalziumversorgung bereit. So kann der tägliche Bedarf über kalziumhaltiges Mineralwasser sowie über ausgewählte Lebensmittel wie Brokkoli, Fenchel, Grünkohl, Haselnüsse, Mandeln und Sesam abgedeckt werden.
Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): vollwertige Kost
Auch wenn die vegetarische und vegane Ernährung bei Rheuma positive Effekte hat, ist es die vollwertige Kost, die den Körper auf natürliche Weise mit allem versorgt, was er braucht. Diese empfiehlt die DGE auch Menschen mit Rheuma. Wichtig ist laut DGE, dass die Ernährung an den jeweiligen Lebensstil angepasst ist und schmeckt. Natürlich sollten dabei auch eventuelle Unverträglichkeiten berücksichtigt werden. Von einer einseitigen Ernährung rät die DGE ab.
Quellen: *Adam, O.: Bedeutung der Ernährung für die Entstehung und den Verlauf rheumatischer Erkrankungen. In: Karger, T., Hein, R. (Hrsg.): Fortschritte der klinischen Rheumatologie. Ernährungsmedizin in der Rheumatologie. Abbott Immunology, Ratingen: Preuss, 2007
Stamp, L. K., James, L. J., Cleland, L. G.: Diet and Rheumatoid Arthritis: A Review of the Literature. Semin Arthritis Rheum. 2005; 35: 77–94