9. Mai 2017
Komorbidität bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen – Häufige Begleiterkrankungen bei Acne inversa (Teil 3)
Werden Begleiterkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt, können dauerhafte Schäden meist verhindert werden. Für Betroffene ist es daher wichtig zu wissen, welche Erkrankungen in Verbindung mit einer chronisch-entzündlichen Erkrankung auftreten und welche Anzeichen darauf hindeuten können. Mehr über mögliche Begleiterkrankungen bei Acne inversa lesen Sie im dritten Teil unserer Reihe „Komorbidität bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen“.
Entzündungen können gesamten Körper betreffen
Die Entzündungen bei Acne inversa können nicht nur die Haut, sondern den ganzen Körper betreffen. Daher kann es im Zusammenhang mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung zu verschiedenen Begleiterkrankungen kommen. Häufig gehen diese, wie die Grunderkrankung selbst, von einer Fehlregulierung des Immunsystems aus. Diese führt dazu, dass Entzündungen nicht abklingen, sondern dauerhaft bestehen bleiben und sich weiter im Körper ausbreiten können.
Welche Begleiterkrankungen sind möglich?
Eine häufige Komorbidität bei Acne inversa ist unter anderem die axiale Spondyloarthritis. Dabei handelt es sich um Entzündungen der Wirbelsäule und des Kreuz-Darmbein-Gelenks. Diese gehen oftmals mit Rückenschmerzen im unteren Teil der Wirbelsäule einher, die bis in das Gesäß und die Oberschenkel ausstrahlen können. Darüber hinaus können auch weitere Gelenke von Entzündungen betroffen sein. Dann spricht man von einer rheumatoiden Arthritis. Anzeichen dafür können geschwollene, schmerzende oder steife Gelenke sein. Krampfartige Bauchschmerzen und anhaltende Durchfälle können auf die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn hindeuten, die ebenfalls als Komorbidität bei Acne inversa auftreten kann. Bei Menschen mit Acne inversa kommt es außerdem häufiger zu einem metabolischen Syndrom. Als solches bezeichnet man das Zusammentreffen verschiedener Stoffwechselstörungen wie Adipositas (Fettleibigkeit), Zucker- und Fettstoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck. Auch die schwere gewöhnliche Akne (schwere Acne vulgaris) kann eine Komorbidität bei Acne inversa sein. Die beiden Erkrankungen treten zwar selten gleichzeitig auf, können aber leicht miteinander verwechselt werden. Auch die schwere Acne vulgaris geht mit tiefen, festen Knoten und Entzündungen einher, die schmerzhaft sein können. Die schwere gewöhnliche Akne und Acne inversa sind jedoch zwei verschiedene Erkrankungen, die auch einer unterschiedlichen Behandlung bedürfen. Als weitere Begleiterkrankung kann es im Zusammenhang mit Acne inversa zu einer Depression kommen. Die langfristigen Hautveränderungen der Acne inversa können außerdem das Hautkrebsrisiko erhöhen. Deswegen ist es wichtig, dass Sie frühzeitig einen Arzt aufsuchen und ihn auch auf andere Symptome hinweisen.
Im vierten und letzten Teil unserer Reihe lesen Sie, wie Sie gegen Begleiterkrankungen aktiv werden können.
Über Begleiterkrankungen bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen informiert auch die Broschüre „Begleiterkrankungen – erkennen, vorbeugen und behandeln“.