22. Juni 2016
Darmkrebsvorsorge – Effektiv und aussagekräftig – die Darmspiegelung (Teil 6)
Wer regelmäßig die Möglichkeit zur Darmkrebsvorsorge wahrnimmt, kann damit sein persönliches Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, reduzieren. Frühzeitig entdeckte Darmpolypen können entfernt werden, bevor sie sich möglicherweise zu Darmkrebs entwickeln. In unserer Reihe informieren wir Sie über die verschiedenen Arten der Darmkrebsvorsorge. Die Darmspiegelung (Koloskopie) stellen wir Ihnen in diesem sechsten Teil vor.
Aufgenommen in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm
Eines der wichtigsten Ziele der Darmkrebsvorsorge ist es, Polypen im Darm zu erkennen. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine davon ist die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt. Diese wird darüber hinaus zur Untersuchung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa eingesetzt. Die Vorsorgekoloskopie wurde im Oktober 2002 in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland aufgenommen. Die Koloskopie gilt als effektivstes Instrument der Darmkrebsvorsorge. Kleine Tumoren und Darmpolypen lassen sich mit dieser Untersuchungsmethode mit sehr hoher Sicherheit aufspüren. Außerdem können bereits während der Untersuchung Gewebeproben an auffälligen Stellen entnommen oder Darmpolypen entfernt werden. Die Koloskopie selbst wird in den meisten Fällen von einem Gastroenterologen, einem Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen, vorgenommen. Eine Darmspiegelung dauert in der Regel nicht länger als 20 Minuten und ist weitgehend schmerzfrei.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Koloskopie des Dickdarms für Versicherte ab 55 Jahren. Die Untersuchung kann alle zehn Jahre wiederholt werden. Bei Menschen mit einem erhöhten Risiko für eine Darmkrebserkrankung sollte eine Koloskopie häufiger vorgenommen werden. Der behandelnde Arzt kann hierzu ausführlich beraten. Ein erhöhtes Risiko haben beispielsweise Personen, in deren Familien bereits Fälle von Darmkrebs oder Darmpolypen vorgekommen sind oder bei denen selbst schon ein Darmpolyp festgestellt wurde, sowie Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung.
Was genau bei einer Darmspiegelung geschieht und wie Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten können, lesen Sie im nächsten Teil unserer Serie.