Sabrina Krouß, Logopädin, Fachtherapeutin für Neurologie und LSTV-LOUD®-Therapeutin arbeitet in ihrer Praxis in Rheine oft mit Menschen, die an Parkinson erkrankt sind.
Wie beeinflusst Parkinson das Sprechen und die Stimme?
Mit dem Fortschreiten der Erkrankung kommt es sehr häufig zu Veränderungen beim Sprechen und bei der Stimme. Die Stimme wird leiser und monoton, das Sprechen wird sehr undeutlich und die Kieferbeweglichkeit ist eingeschränkt. Die Betroffenen „nuscheln“. Zum Teil haben sie das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben. Auch Veränderungen im Sprechtempo sind typisch.
Welche Folgen hat eine Sprechstörung?
Die Betroffenen bedrückt es, dass sie nicht mehr so gut zu verstehen sind. Ist auch ihre Mimik verringert, erschwert das zusätzlich eine reibungslose Kommunikation. Manch einer meidet mit Argumenten wie „Mich versteht ja eh keiner“ gesellige Anlässe und zieht sich zurück. Kommunikationsprobleme können auch die Partnerschaft belasten.
Was können Betroffene und Angehörige tun?
Um die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern und so gut wie möglich zu erhalten, sollten sie im Arztgespräch nach einer logopädischen Therapie fragen. Betroffene sollten versuchen, nicht zu „verstummen“ und sozial aktiv zu bleiben. Um Situationen zu vereinfachen, können sie zu Beginn eines Gesprächs auf ihre stimmlichen Einschränkungen hinweisen. Angehörige können Betroffene unterstützen, indem sie ihnen Zeit lassen und ruhig und aufmerksam zuhören, sie auf Augenhöhe behandeln und nicht für sie sprechen. Wichtig ist auch, Stress zu vermeiden – dann klappt es mit dem Sprechen besser.
Vielen Dank, Frau Krouß!