Belastung frühzeitig erkennen

Autor: Petra Sperling | 08/2019

Wer einen an Parkinson erkrankten Menschen begleitet oder pflegt, übernimmt eine verantwortungsvolle Aufgabe. Was schützt Angehörige vor Überlastung?

Stets für einen anderen Menschen da sein und sich selbst zurücknehmen, mit den Veränderungen durch Parkinson umgehen, ungewohnte Rollenverteilungen annehmen, neue Aufgaben und rechtliche Fragen bewältigen – das alles kann Angehörige belasten. Daten aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes zeigen: Angehörige, die umfangreiche Betreuungsaufgaben bewältigen, schätzen ihren Gesundheitszustand im Vergleich zu Nicht-Pflegenden häufiger als nicht gut ein. Sie berichten auch öfter von gesundheitlichen Einschränkungen wie Rückenschmerzen und von psychischen Belastungen wie depressiven Stimmungen und Ängsten.

Eine von AbbVie geförderte internationale Studie hat die Situation speziell von Angehörigen, die Menschen mit einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung pflegen, in den Blick genommen. Befragt wurden 126 Betroffene und ihre Angehörigen. Eines der zentralen Ergebnisse: Wie stark die Pflegenden sich belastet fühlen, ist eng mit der Lebensqualität der Betroffenen verknüpft. Umso wichtiger ist es, dass die Parkinson-Therapie möglichst gut angepasst ist und bei Verschlechterungen unverzüglich der behandelnde Arzt zu Rate gezogen wird. Ebenso zählt für die Pflegenden, wie viel Raum sie für sich selbst finden. Damit es allen Beteiligten möglichst gut geht und die täglichen Herausforderungen niemandem über den Kopf wachsen, ist es hilfreich, falsche Denkmuster zu enttarnen:

  • „Um mich geht es nicht“ ist solch ein Denken. Doch Angehörige sind von den Parkinson Auswirkungen täglich mit betroffen. Sorgen Sie darum für Ihr eigenes Wohlergehen. Auszeiten, Bewegung, Freizeitaktivitäten, soziale Kontakte und Austausch sind wertvolle Kraftquellen.
  • Auch der Gedanke „Andere stemmen das auch“ ist verbreitet. Doch jeder Mensch hat seine eigenen Belastungsgrenzen und jede Situation ihre besonderen Herausforderungen. Achten Sie darauf, sich nicht zu übernehmen – sich selbst und dem Betroffenen zuliebe.
  • „Mir geht es gut, ich bin nur müde“ ist schnell gesagt, kann aber Überlastung vertuschen. Horchen Sie in sich hinein und seien Sie ehrlich mit sich selbst. Warnzeichen für Überforderung sind Gereiztheit, aggressive Gedanken, Erschöpfung, schlechter Schlaf, Ängste, depressive Stimmungen, häufige Infekte, körperliche Beschwerden wie Magen- oder Rückenschmerzen.
  • Informieren Sie sich frühzeitig über Hilfeangebote. Solange im Alltag alles reibungslos funktioniert, sagen sich viele: „Um Unterstützung können wir uns später noch kümmern.“ Doch eine gute Vorbereitung beruhigt und erleichtert es, rechtzeitig die richtigen Schritte in die Wege zu leiten.
  • Lassen Sie Unterstützung zu. Gedanken wie „Ich weiß am besten, was der andere braucht“ können das erschweren. Impulse von außen sind jedoch oft sehr hilfreich. Mitunter können Betroffene Hilfeleistungen von anderen sogar besser annehmen und die Situation aller entspannt sich.

Rat & Hilfe

Auf www.zqp.de können Sie in einer Datenbank nach regionalen Hilfeangeboten suchen und unter „Ratgeber“ verschiedene Broschüren zu im Pflegealltag relevanten Themen kostenlos herunterladen.

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