Mehr Bewegungssicherheit mit Tai Chi

Autor: Petra Sperling | 11/2018

„Im Tai Chi geht es um große, runde Bewegungen, die langsam ausgeführt werden“, beschreibt der Berliner Tai Chi-Lehrer Mirko Lorenz, der das Tai Chi-therapeutische Training „Keep Moving“ entwickelt hat. „Damit eignet sich das Übungssystem gut bei Erkrankungen, die wie Parkinson mit Bewegungsstörungen einhergehen. Insgesamt verbessert es die Körperhaltung und fördert Beweglichkeit, Gleichgewicht und Koordination.“ Auch eine häufig mit Parkinson verbundene innere Unruhe könnte sich durch ein Training verbessern. „Tai Chi entspannt, gleicht die Stimmung aus und fördert die Konzentration.“

Allerdings erkannte Lorenz bei seiner Arbeit mit Parkinson-Betroffenen: Die Übungen sollten nicht zu komplex sein. Also entwickelte er eine auf dem ursprünglichen System basierende, therapeutische Trainingsvariante speziell für Menschen mit Bewegungsstörungen. Sein Konzept hat er „Keep Moving“ genannt, auf deutsch „Bleib in Bewegung“. Bewegung sei schließlich das A und O, auch bei Parkinson, sagt Lorenz. „Wer sich nicht rührt, wird unbeweglich, auch im Geiste.“

Natürliche Bewegungen fördern

Ein zentraler Bestandteil seines Konzepts ist ein Gehtraining, beschreibt der in China ausgebildete Tai Chi-Lehrer. „Wir üben sichere und ausreichend große, aber der Körpergröße angemessene Schritte. Das soll natürliche Bewegungsabläufe fördern. Ebenso sind breite Schritte wichtig. Sie sorgen für gute Balance und einen festen Stand.“ Hinzu kommen langsame, fast meditative Übungen im Sitzen, zum Beispiel ein konzentriertes Kreisen mit den Armen.

Die gewonnene Bewegungssicherheit sei im Alltag auch eine wichtige Sturzprävention, erklärt Lorenz. „Die Leute setzen ihre Schritte sicherer und aufmerksamer.“ Ebenso ließe sich oft einem Freezing vorbeugen. „Kommt es doch zu diesem plötzlichen ‚Einfrieren‘ der Bewegungen, kann die Konzentration auf im Tai Chi gelernte Schritttechniken helfen, die Blockade zu lösen.“

Regelmäßig trainieren

Wer von den Effekten des Trainings profitieren möchte, müsse allerdings regelmäßig üben, am besten sogar jeden Tag ein bisschen, betont der Tai Chi-Lehrer. Für den Start findet er es ideal, in einem Workshop die Grundlagen zu üben. „Wer sich eine Basis geschaffen hat, kann dann auch alleine zu Hause trainieren. Bequeme Kleidung, etwas Platz – und schon kann es losgehen.“

Mirko Lorenz Mehr Bewegungssicherheit mit Tai Chi (www.taiji-therapie.de) ist zertifizierter Ausbilder des Deutschen Dachverbandes für Qigong und Taijiquan und bietet bundesweit Kurse und Vorträge an.

Informationen und Kurse

Kompetente Ansprechpartner finden Sie unter www.taiji-therapie.de und www.ddqt.de. Teilweise vermitteln auch neurologische Kliniken und Selbsthilfegruppen Kontakte. Tai Chi ist als Präventionskurs anerkannt und wird von verschiedenen Krankenkassen unterstützt.

„Bevor man etwas bucht, erkundigt man sich am besten, ob ein Anbieter mit den Besonderheiten bei Parkinson vertraut ist oder gar spezielle Kurse im Programm hat“, rät Mirko Lorenz. Zudem ist vor dem Start gegebenenfalls medizinischer Rat angezeigt.

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