Schulungen für Angehörige

Autor: Petra Sperling | 11/2018

Sich im Paragraphen-Dschungel der Pflegeversicherung orientieren, passende Hilfsmittel finden, einen Pflegebedürftigen angemessen unterstützen und sich selbst nicht vergessen – das alles ist nicht einfach. Angebote wie das der „ANGEHÖRIGENSCHULE“ mit Hauptsitz in Hamburg wollen pflegenden Angehörigen in dieser Situation den Rücken stärken. „Wir schlüsseln zum Beispiel auf, welche Entlastungsangebote die Pflegeversicherung bietet“, beschreibt Martin Moritz, Leiter der gemeinnützigen Einrichtung.

Wichtig ist ihm auch, Angehörigen eine Haltung zu vermitteln, aus der heraus sie aktivierend pflegen können. „Das meint beispielsweise, dass sie den Betroffenen nichts abnehmen, was sie selbst noch können.“ Das verlange oftmals Geduld, etwa wenn jemand bedingt durch Parkinson für manche Handgriff e oder Bewegungen mehr Zeit benötigt. „Die notwendige Ruhe kann ich aber nur aufbringen, wenn ich selbst möglichst ausgeglichen bin“, erklärt Moritz, selbst examinierte Pflegefachkraft. „Abgesehen von der eigenen Gesundheit ist es daher auch aus solchen Gründen wichtig, sich nicht zu überlasten und gegebenenfalls Unterstützung zu organisieren.“ Schließlich beinhalten die Schulungen nützliche Informationen für die praktische Pflege. „Was muss ich über die jeweilige Erkrankung wissen, wie müssen die Medikamente eingenommen werden, welche Hilfsmittel eignen sich für uns, wann kann ein Bewegungstagebuch wichtig sein? Auch diese Themen greifen wir auf.“

Noch etwas liegt dem Gründer der Schule am Herzen. „Pflegende Angehörige sind es gewohnt, sich zurückzunehmen. Wir rücken sie deshalb mit ihren Anliegen in den Mittelpunkt und geben ihnen Raum, über ihre Bedürfnisse zu sprechen. Anfangs haben viele das Gefühl, mit ihren Sorgen allein zu sein. Wenn sie in einem Kurs von ihrer Situation erzählen und die anderen Teilnehmenden verständnisvoll nicken, erleben sie das als große Erleichterung.“

Angebote und Anlaufstellen

  • DIE ANGEHÖRIGENSCHULE bietet in ganz Norddeutschland Gruppenkurse und Schulungen sowie Beratung zu Hause – auch zu Themen wie z. B. Demenz, Schlaganfall, Multiple Sklerose. Sie kommt auch als „DIE ROLLENDEN KURSE“ in die Regionen. Voraussetzung ist, dass mindestens drei Interessierte einen Raum für maximal 12 Personen vor Ort organisieren.
  • Alle Vorträge und Schulungen sind kostenfrei und können auch überregional gebucht werden, zum Beispiel für die Gestaltung einer Angehörigenwoche.
  • Auch andere Institutionen bieten Kurse mit Basisinformationen für Angehörige an: Pflegekassen, Pflegedienste, Wohlfahrtsverbände, Privatunternehmen und teilweise auch Krankenhäuser oder Rehakliniken.
  • Über weitere Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige informieren Pflegestützpunkte, Pflegeberatungsstellen, städtische Seniorenbüros, Selbsthilfegruppen und die Deutsche Parkinson Vereinigung e. V. (dPV).

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