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Wie kann Parkinson-Betroffenen bei Schlafstörungen geholfen werden?
Je nach Störung können Parkinson-Medikamente oder andere Medikamente zum Einsatz kommen. Lassen sich medizinische Ursachen ausschließen, stehen Schlafbedingungen und Schlafgewohnheiten im Vordergrund.
Autor: Petra Sperling | 03/2022
Wie kann Parkinson-Betroffenen bei Schlafstörungen geholfen werden?
Je nach Störung können Parkinson-Medikamente oder andere Medikamente zum Einsatz kommen. Lassen sich medizinische Ursachen ausschließen, stehen Schlafbedingungen und Schlafgewohnheiten im Vordergrund.
Was muss der Behandelnde über die nächtlichen Probleme wissen?
Wichtig ist: Welche Störung besteht und wodurch wird sie begründet? Bei „OFF“-Symptomen wie z. B. Unbeweglichkeit liegt nachts zu wenig Dopamin vor. Dann könnte ein verzögert wirkendes Levodopa-Präparat helfen. Schläft jemand aufgrund unruhiger Beine, dem Restless-Legs-Syndrom, nicht ein, würde man ebenfalls zunächst Levodopa einsetzen. Liegt jemand einfach wach, fehlt vielleicht Melatonin. Dieser Nervenbotenstoff stellt unsere innere Uhr und fördert das Einschlafen. Bei Parkinson-Patienten kann der Melatonspiegel niedriger sein und sollte dann ausgeglichen werden.
Was ist rund um den Schlaf zu beachten?
Man bespricht unter anderem: Wie ist die Schlafumgebung? Stört ein tickender Wecker neben dem Bett? Wie warm ist es im Raum? Wie wird die Zeit vor dem Zubettgehen gestaltet? Auch der Tag zählt: Wer z. B. tagsüber zwei Nickerchen macht und sich kaum bewegt, geht relativ ausgeruht ins Bett. Das erschwert das Ein- und Durchschlafen. Und wer sich um 21 Uhr hinlegt und um vier Uhr morgens nicht mehr schlafen kann, hat womöglich genug geschlafen. Je älter wir werden, desto weniger Schlaf brauchen wir. [ps]
Vielen Dank, Herr PD Dr. Gandor!