Eine Parkinson Nurse bringt Pflegewissen in die Netzwerkarbeit ein und kann Vermittlerfunktionen übernehmen, erläutert Bernhard König, Geschäftsführer des Vereins Parkinson Nurses und Assistenten (VPNA).
„Parkinson bringt besondere Anforderungen mit sich. Eine Parkinson Nurse kann hierzu aus der Perspektive der Pflege wichtige Inhalte in ein Netzwerk einspeisen“, betont Bernhard König. „Durch ihren engen Kontakt zu Betroffenen und Angehörigen kennt sie in der Regel auch deren Probleme im Alltag. Im Austausch mit Ärzten und Therapeuten kann sie auf diese Aspekte aufmerksam machen.“
Die Parkinson Nurse könne zudem zwischen den beteiligten Fachdisziplinen vermitteln und auf der organisatorischen Ebene mit Wissen und Kontakten unterstützen. Ebenso seien Schulungsarbeiten
denkbar. „Sie kann zum Beispiel andere anleiten, welche Beobachtungen im Zusammenhang mit der Einnahme der Parkinson-Medikamente und auftretenden Beschwerden relevant sind und wie sie dokumentiert werden können“, beschreibt König. Dies helfe, die Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen. Zugleich sei ein Dokumentationssystem sinnvoll, um einzelne Therapiebausteine zu einem effektiven Behandlungskonzept zusammenzufügen.
Pflegewissen teilen
In Bezug auf die Versorgungslandschaft in Deutschland engagiert sich der VPNA für eine stärkere Einbindung von Parkinson Nurses in die Netzwerkarbeit. Ein wichtiger Schritt sei die Einführung einer Pflegevisite in den Kliniken. „Die Parkinson Nurse besucht den Patienten, der aufgrund eines anderen Leidens stationär behandelt werden muss“, erläutert Bernhard König den Ansatz. „Sie kann sich ein Bild darüber machen, was hinsichtlich seiner Parkinson-Therapie zu beachten ist, und dies mit dem Pflegepersonal besprechen. So können auch nicht auf Parkinson spezialisierte Pflegekräfte die Bedürfnisse des Betroffenen berücksichtigen.“
Mehr über die Arbeit des VPNA e. V. und die Ausbildung zur Parkinson Nurse unter www.vpna-ev.de