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Die Krankheit nicht in den Mittelpunkt stellen

Autor: Petra Sperling | 05/2025

Die Krankheit nicht in den Mittelpunkt stellen

Wie können Angehörige unterstützen und was tut dem Miteinander gut, wenn die Parkinson-Krankheit zum Alltag gehört? Thomas Kriner, dessen Frau von der Krankheit betroffen ist, berichtet von den Erfahrungen, die das Paar in vielen Jahren gesammelt hat. Frau Kriner war zu unserem Gesprächstermin leider verhindert.

Brigitte Kriner ist 37 Jahre alt, als bei ihr die Parkinson-Krankheit festgestellt wird. Zunächst beeinträchtigt die Erkrankung sie wenig. Doch mit der Zeit werden die Symptome belastender und sichtbarer. „Man hat mich sogar gefragt, ob meine Frau trinkt, weil ihr manchmal unsicherer Gang auffiel“, erinnert sich Thomas Kriner. „Ab da sind wir sehr offen mit ihrer Krankheit umgegangen.“

Seit gut einem Jahr trägt die heute 70-Jährige eine Medikamentenpumpe, die sie kontinuierlich mit einem Parkinson-Wirkstoff versorgt. „Die Therapie mit Tabletten wurde immer komplizierter und die Wirkung der Medikamente ließ immer weiter nach“, erläutert ihr Ehemann die Motivation für den Wechsel auf die Pumpe. Nach ausführlichen Beratungen mit dem Neurologen, in denen auch weitere Therapieoptionen ausgelotet wurden, stand ihr Entschluss, die Pumpe auszuprobieren. „Die Entscheidung lag natürlich letztlich bei meiner Frau“, betont Thomas Kriner. „Aber sie hat es als sehr hilfreich empfunden, Für und Wider zusammen abzuwägen.“

Unterstützung im Alltag und bei Arztterminen

Im Alltag unterstützt der 73-Jährige seine Frau im Umgang mit dem Therapiesystem. Er sorgt zudem dafür, dass stets alle Hilfsmittel vorrätig sind. „Es ist für uns beide erleichternd, dass Brigitte meine Hilfe schon immer gut annehmen konnte.“ Auch in den Terminen beim Neurologen steht er ihr zur Seite. „Ich erlebe dabei immer wieder, wie wertvoll die Perspektive der Angehörigen ist“, beschreibt Thomas Kriner. „Manchmal fragt mich der Neurologe zum Beispiel ganz gezielt, was mir im Alltäglichen auffällt oder wie ich die Wirkung der Therapie beurteile. So kann er sich ein vollständigeres Bild machen.“

Gemeinsame Aktivitäten und eigene Freiräume

Für ihre Beziehung liegt es den Kriners am Herzen, sich von der Parkinson-Erkrankung so wenig wie möglich beeinflussen zu lassen. „Wir konnten zum Glück lange zusammen unsere Hobbys pflegen“, blickt Thomas Kriner zurück. Irgendwann habe seine Frau aus gesundheitlichen Gründen Aktivitäten wie Skifahren und Mountainbiken aufgeben müssen. Ihrer gemeinsamen Vorliebe für größere Reisen würden sie hingegen weiterhin nachkommen. „Wir haben unsere Touren ohnehin immer selbst organisiert. Als meine Frau weniger gut laufen konnte, haben wir halt etwas anders geplant. Nicht mehr zu verreisen, stand nie zur Debatte.“ Genauso wenig sei es je eine Frage gewesen, ob er etwas aufgibt, weil sie zurückstecken muss. „Brigitte überlegt sich dann lieber eine für sie passende Alternative“, berichtet ihr Ehemann.

Nicht nur die Krankheit zu sehen, für gemeinsame Unternehmungen einen Nenner zu finden und jeweils eigene Freiräume zu bewahren, habe sich für beide stets als der beste Weg erwiesen, fasst Thomas Kriner zusammen. Entsprechend lautet der Rat des Paares an andere: „Stellt die Parkinson- Erkrankung nicht in den Mittelpunkt und versucht, so gut es geht normal weiterzuleben. Das ist auch mit der Parkinson-Krankheit möglich.“ [ ps ]

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