Ein Angebot für junge Menschen mit Parkinson zu schaffen, das zu ihren Bedürfnissen passt, war einer der Gründe für Wilfried Scholl, Selbsthilfe aktiv in die Hand zu nehmen.

„Parkinson trifft auch Jüngere“, betont Wilfried Scholl, selbst mit 35 Jahren erkrankt. 2004 gründete er den Verein Junge Parkinsonkranke Rheinland-Pfalz Süd (JuPa RLP-Süd), gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Ria Gerike, die heute die Gruppe leitet. „Wir wollten in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für Jungerkrankte schaffen und ein Angebot entwickeln, das sich an ihren Lebensthemen orientiert“, erläutert er. „Viele jüngere Betroffene sind berufstätig, sie müssen Kinder versorgen und sie blicken auf einen längeren Weg mit der Erkrankung als Menschen, die spät erkranken. Wir möchten ihnen Mut machen, diesen Weg selbstbestimmt zu gestalten.“

Zu den zahlreichen Projekten der JuPa RLP-Süd gehören unter anderem eine Foto-Wanderausstellung über das Leben junger Parkinson-Erkrankter, das Schulungsangebot ParkinsON Tour für Fachkreise und Schulen sowie ein Wimmelbuch und eine App, die Kindern erklären, was Parkinson ist. „Derzeit arbeiten wir daran, unsere Website um Parkinson- Themen zu erweitern, die von anderen noch nicht so detailliert aufbereitet wurden“, beschreibt Wilfried Scholl. „Auch der Bereich ‚Experten antworten Betroffenen‘ wird ausgebaut.“

Darüber hinaus hat Wilfried Scholl auch als Bundesbeauftragter für junge Parkinson-Erkrankte in der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. (dPV) viel vor. „Die Aktivitäten auf Bundesebene sind ein Zusatzangebot zu den Regionalgruppen“, erklärt er. „Längerfristig möchten wir erreichen, dass mehr junge Menschen in der Selbsthilfe mitarbeiten und ein Miteinander der Generationen entsteht, von dem alle profitieren.“ [ ps ]