Angehörige bemerken es mitunter früher als die Betroffenen selbst, wenn sich Parkinson-Symptome verändern. Wie können sie das ansprechen?
„Menschen mit Parkinson nehmen sich oft anders wahr“, beobachtet Karin Krüger, Landesvorsitzende der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. (dPV) für Baden-Württemberg und Leiterin der dPV-Selbsthilfegruppe Heilbronn. „Es kann sein, dass jemand seine Stimme als kräftig empfindet, tatsächlich aber eher leise spricht. Oder ihm ist nicht bewusst, dass seine Schritte immer kleiner werden.“ Angehörige äußern sich dazu oft zögerlich, weiß Karin Krüger, deren Ehemann seit vielen Jahren mit der Erkrankung lebt. „Sie möchten den Betroffenen nicht beunruhigen oder traurig stimmen und schon gar keinen Streit vom Zaun brechen.“
Doch Gespräche über Veränderungen sind hilfreich: Sie können Betroffene sensibilisieren, auf bestimmte Dinge zu achten, und sie motivieren, bestimmte Fähigkeiten zu trainieren. Und je früher Veränderungen auffallen, desto eher lässt sich mit dem Neurologen überlegen, ob zum Beispiel eine Therapieumstellung angezeigt sein könnte.
Karin Krüger, die bereits mehrere Paarseminare veranstaltet hat, empfiehlt Angehörigen, entsprechende Gespräche in einer passenden Situation zu beginnen. „Man sollte einen ruhigen Zeitpunkt wählen und darauf achten, dass die Stimmung entspannt ist.“ Positiv sei auch, Vorschläge einzubringen. „Man kann zum Beispiel bestimmte Übungen anregen oder anbieten, mit zum Neurologen zu gehen.“ Wichtig sei schließlich, als Angehöriger nicht dominant oder bevormundend aufzutreten. „Das Schlüsselwort lautet ‚gemeinsam‘. Beide sind auf ihre Weise Experten für die Situation. Paare können das nutzen, um so gut wie möglich mit der Erkrankung zu leben.“ [ ps ]
Gut aufgestellt in die Zukunft
Niemand spricht gerne über schwierige Themen. Wer es trotzdem tut, gewöhnt sich frühzeitig eine offene Kommunikation an.