Migräne im Alltag: Reisen mit Ruhe, Rückhalt und Routinen
Migräne begleitet mich seit meiner Jugend. Über viele Jahre hinweg habe ich verschiedene Medikamente ausprobiert, zu verschiedenen Behandelnden gewechselt und mich durch unzählige Therapien gekämpft. Erst nach langem Ausprobieren wusste ich wirklich, welches Medikament mir wann und in welcher Situation hilft.
Diese Sicherheit war die Grundlage dafür, dass ich mir zutrauen konnte, ein Leben im Camper (erfahre hier, wie Lena ihren Traum vom Leben im Camper-Van verwirklicht hat) zu beginnen. Ohne das Wissen um meine Routinen und ohne meinen festen Medikamentenplan wäre das für mich undenkbar gewesen.
Ärztliche Begleitung und E-Rezepte bei Migräne auf Reisen
Ein großer Glücksfall in meinem Leben ist mein Schmerztherapeut. Er kennt mein Leben im Camper und unterstützt mich auf ganzer Linie. Auch seine Kolleginnen und Kollegen in der Praxis sind eingeweiht, sodass es genügt, wenn ich eine kurze E-Mail mit meinem Medikamentenbedarf schreibe. Mit der Digitalisierung ist die Versorgung in Deutschland erstaunlich unkompliziert geworden: Rezepte werden direkt auf meine Krankenkassenkarte geladen. So kann ich in jeder Apotheke in Deutschland meine Medikamente abholen, egal wo ich gerade unterwegs bin. Das kann dir auch in deinem Alltag helfen.
Im Ausland habe ich diese Möglichkeit bisher nicht, daher spreche ich vor längeren Reisen mit meinem Arzt. Ich nehme genügend Vorräte mit, um sicher über die Runden zu kommen. Das bedeutet auch: Reisen über drei Monate sind momentan nicht möglich, denn spätestens dann müsste meine Krankenkassenkarte wieder in der Praxis eingelesen werden. Für den Fall, dass ich eines Tages länger unterwegs sein möchte, werden wir aber auch dafür eine Lösung finden.
Mentale Unterstützung bei Migräne auf Reisen
Neben meinem Schmerztherapeuten habe ich auch einen Psychologen, der mich unterstützt. Migräne ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Belastung. Ständige Schmerzen, Planungsdruck und das Gefühl, nicht so frei leben zu können wie andere Menschen, haben mich lange sehr eingeengt.
Medizinische Beratung von unterwegs
Mein Psychologe ermutigt mich immer wieder, meinen Weg weiterzugehen. Er bietet mir Telefontermine an, wenn ich Unterstützung brauche. Diese Gespräche geben mir Halt – auch unterwegs. Viele Ärztinnen und Ärzte bieten inzwischen Online-Sprechstunden an – vielleicht ist das auch ein Weg für dich?
Freiheit trotz Migräne: Wie ich meine Balance finde
Früher hatte ich häufig das Gefühl, eingeschränkt zu sein. Während meine Freunde Festivals besuchten, lange Flugreisen machten oder einfach spontan ihr Leben lebten, war mir all das nicht möglich. Ich habe darunter gelitten, mich verglichen und mich selbst zurückgesetzt.
Heute weiß ich: Freiheit sieht für jeden Menschen anders aus.
Für mich bedeutet sie, im Camper unterwegs zu sein, meinen eigenen Rhythmus zu leben und trotz Migräne Dinge zu erleben, die mir guttun.
Es hat lange gedauert, bis ich das verstanden habe.
Danke fürs Lesen!
Und denk dran: Auch mit Migräne ist Freiheit möglich – auf deine ganz eigene Art.
Eure Lena
Disclaimer: Bei diesem Beitrag handelt es sich um die persönlichen Erfahrungen der betroffenen Person. Die Aussagen basieren auf individuellen Erlebnissen und stellen keine allgemeingültigen Empfehlungen dar.