Ausgabe 11

Alles gut – oder geht’s noch besser?

Unser bester Freund sitzt gleich nebenan: im Kopf. Er beruhigt das Gewissen, flüstert Komplimente, verteidigt Fehler. Den persönlichen Blick für die eigenen Zwecke zu nutzen, ist ganz normal. Denn Menschen sind Meister der Selbsttäuschung. Das hat gute Gründe. Weil das Gehirn ständig Reize und Infos verarbeiten muss, filtert es Eindrücke, sortiert vor und sucht den einfachen Weg. Was nicht passt, fliegt raus – oder wird passend gemacht. Lernen wir zum Beispiel jemanden kennen, der uns ähnlich ist, finden wir ihn oder sie sympathisch. Und läuft etwas gut, neigen wir dazu, so einfach weitermachen zu wollen. Bei der Behandlung von Krankheiten wie Psoriasis kann es jedoch falsch sein, sich selbst zu täuschen. Weil ein scheinbar gutes Ergebnis manchmal eben nicht gut genug oder eigentlich einfach nur okay ist.

Was sind gute Ziele?

Erfolg fängt immer mit Zielen an. Sie beeinflussen auch bei einer Therapie die Wahl des passenden Medikamentes entscheidend. Eine wichtige Frage ist: Soll man sich eher niedrige oder maximale Ziele setzen, also irgendwie zufrieden sein oder die völlige Erscheinungsfreiheit anstreben? Neben der grundsätzlichen Einstellung lohnt immer auch ein Blick auf Fakten wie den PASI-Score, mit dem sich der Befall der Haut messen lässt. Auch mit der präzisen Beschreibung von Symptomen können Ziele eingegrenzt werden. Wer bestimmen kann, wann genau es wo, wie oft und wie lange juckt, kommt zu einer realistischen Einschätzung, was die Therapie erreichen soll.

Und jetzt?

Nach der Behandlung folgt die Bewertung. Sind meine Ziele erreicht? Wo musste ich Abstriche machen und wo wurde etwas vielleicht sogar übertroffen? Erst wenn das erhoben wurde, kann man sagen, das macht mich glücklich oder zufrieden – oder eben auch nicht. Klar ist: Nicht immer lassen sich alle Ziele komplett erreichen. Das muss man dann leider für den Moment akzeptieren. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Manchmal scheitert man, weil man aus Gewohnheit ungern Neues ausprobiert. Angst davor besteht, schon wieder enttäuscht zu werden. Oder einfach das Wissen darüber fehlt, was alles möglich ist.

Als ob es nicht schon schwer genug wäre

Unser „Freund“ im inneren Dialog mit uns nimmt nun diese „Niederlage“ und macht sie zum neuen Maßstab. Ein weniger hohes Ziel erscheint plötzlich gut genug – man will ja zufrieden sein. Die Seele hält es also nicht einfach so aus, dass hier tatsächlich eine Lücke bei den Therapiezielen entstanden ist. Wir schützen uns damit selbst.

Was wirklich zählt

Das Gehirn kann uns also gefährliche Streiche spielen und uns tief in ein Netz der Selbsttäuschung verstricken. Bis wir kaum noch wissen, was wir wirklich wollen. Einfach weniger Schuppen oder weniger Juckreiz erscheint da über die Zeit das maximal Mögliche zu sein. Darauf angesprochen würde wohl jeder sagen: „Ja, I am happy. Ich bin glücklicher als gestern.“ Eine etwas verzerrte Realität kann entstehen, denn es wird nicht wahrgenommen, dass eine fast komplette Erscheinungsfreiheit mit modernen Therapien möglich ist. Diese Information wird ausgeblendet, man hört und sieht sie einfach nicht mehr.

Weil sich unser Gehirn clever selbst hinters Licht führt, ist es aber gar nicht einfach, wieder umzuschwenken. Sanfter Druck von außen zum Beispiel vom Kumpel mit dem Hinweis, es doch endlich mal mit etwas anderem zu versuchen, kann helfen. Hält die Freundin den Spiegel vor, dürfte auch das den Weg aus der vermeintlichen Komfortzone beschleunigen. Und wenn beim Ziel der Behandlung echtes Verständnis für die Erfolgsmessung vorhanden ist, könnte nicht mehr nur das persönliche Empfinden das Maß aller Dinge sein. Der tatsächliche Behandlungserfolg für Körper, Geist und Seele wäre dann die Norm für Zufriedenheit und Glück.

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