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Migräne verstehen

Die nächste Migräneattacke? – So kannst du vorbeugen

Oktober 2025 · Redaktion ·

Vielleicht bist du auf dem Weg zur Arbeit oder ins Kino, doch deine Aufmerksamkeit ist woanders: Ein Ziehen im Nacken oder Flimmern vor den Augen – die nächste Migräneattacke kündigt sich an. Du weißt: Der Tag scheint verloren. Facharzt für Neurologie und Leiter des Kopfschmerzzentrum Frankfurt Dr. Charly Gaul erklärt, welche Möglichkeiten dir helfen können, Migräneattacken gezielt vorzubeugen.

Wenn die Migräneattacke beginnt, bleibt häufig nur noch der Rückzug: Termine absagen, Ruhe suchen. Schon wieder. Die Angst vor der nächsten Migräneattacke kann zur ständigen Begleitung werden – im Job, beim Sport, bei Familienfeiern. Eine Migräneattacke löst nicht nur Schmerzen aus: Sie kann auch Kontrollverlust über das eigene Leben, Rückzug und Unsicherheit bedeuten.

Doch wie wäre es, wenn du die Zahl deiner Migränetage reduzieren könntest? Heute gibt es neue Möglichkeiten zur gezielten Migräneprophylaxe – mit Medikamenten, die in der Regel besser verträglich sind als die bisherigen Optionen.

Info
Migräneprophylaxe kann wirken

Eine Analyse mit über 100.000 Patientinnen und Patienten zeigt: Migräneprophylaxe kann effizient sein. Rund 40 % der Teilnehmenden reduzierten ihre Akutmedikation innerhalb von 90 Tagen um mindestens 30 %.

Ein geringerer Bedarf an Akutmedikamenten deutet darauf hin, dass die Belastung durch Migräneattacken potenziell reduziert wird.1

Migräne ist nicht einfach nur Kopfschmerz

„So schlimm kann das doch nicht sein – nimm eine Tablette und weiter geht es.“ Wer mit Migräneattacken lebt, kennt solche Sätze nur zu gut. Sie können nerven und zeigen, wie wenig Verständnis es für diese komplexe neurologische Erkrankung oft gibt. Viele fühlen sich im Alltag – und manchmal auch im medizinischen System – nicht ausreichend ernst genommen.

Migräne ist jedoch alles andere als harmlos. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt sie zu den zehn Erkrankungen mit der höchsten Krankheitslast weltweit – gemessen an verlorenen gesunden Lebensjahren (DALYs: Disability-Adjusted Life Years). Ein DALY steht für ein Jahr, das aufgrund einer Krankheit wie Migräne entweder mit gesundheitlichen Einschränkungen verbracht wird oder in dem Lebenszeit vorzeitig verloren geht.2

Migräne betrifft nicht nur den Kopf. Migräneattacken können den ganzen Menschen aus dem Gleichgewicht bringen – mit Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Konzentrationsproblemen oder Sehstörungen. Gerade deshalb ist es so wichtig, Migräne wirksam vorzubeugen.

Was genau passiert bei einer Migräne?

Neurologe und Migräneexperte Dr. Charly Gaul erklärt verständlich, wie sich Migräne von anderen Kopfschmerzerkrankungen unterscheidet – und warum es so wichtig ist, die Symptome ernst zu nehmen und fachgerecht zu behandeln. Jetzt Video ansehen!

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Migräne vorbeugen statt auf die nächste Migräneattacke warten

Kennst du das? Schmerz, Rückzug, Ausfall: Immer wieder dasselbe Szenario. Doch niemand muss Migräneattacken einfach hinnehmen.

Migräneprävention – also eine gezielte Vorbeugung – bedeutet, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Sie heilt die Erkrankung nicht – aber sie kann helfen, das Leben wieder flexibler und selbstbestimmter zu gestalten. Weniger oder kürzere Migräneattacken, leichtere Verläufe, kürzere Ausfallzeiten: Für viele ist das ein enormer Gewinn an Lebensqualität.8

Wie kannst du Migräneattacken vorbeugen?

Dr. Charly Gaul zeigt, welche Möglichkeiten es gibt – von Alltagstipps bis zu modernen Medikamenten. Jetzt das Video ansehen und mehr erfahren!

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Neue Ansätze zur Vorbeugung – was heute medizinisch möglich ist

Neuere Wirkstoffklassen wie CGRP-Antikörper und Gepante wurden für die Migräneprophylaxe entwickelt. Sie bieten meist eine bessere Verträglichkeit als Medikamente wie Betablocker oder Antidepressiva, die ursprünglich für andere Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Depressionen eingesetzt wurden und oft Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Gewichtszunahme verursachen. Trotzdem werden diese Arzneimittel weiterhin zur Migräneprophylaxe verwendet.6,7

CGRP-Antikörper:

  • CGRP-Rezeptorblocker in Tablettenform
  • Beispiele: Atogepant, Rimegepant
  • Einfache, regelmäßige orale Anwendung
  • Option bei Begleiterkankungen
  • sehr gute Studienlage zur Wirksamkeit und Verträglichkeit5

Wann ist eine Migräneprophylaxe sinnvoll?

Diese Wirkstoffe setzen an einem Botenstoff an, der bei der Entstehung von Migräne eine entscheidende Rolle spielt.3-7 Eine Migräne kann mit diesem Medikament direkt prophylaktisch therapiert werden. Sie kommen aber insbesondere auch dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Medikamente entweder nicht ausreichend wirken oder wegen Nebenwirkungen nicht gut vertragen werden. Wer mit häufigen Migräneattacken lebt, profitiert oft deutlich von diesen neuen Therapien.3-7

Die Entscheidung für eine Migräneprophylaxe sollte immer individuell und nach sorgfältiger Abwägung gemeinsam mit deiner behandelnden Ärztin oder deinem Arzt getroffen werden.

Wie gut lassen sich mit einer medikamentösen Migräneprophylaxe Migräneattacken vermeiden?

Im Video erklärt Dr. Charly Gaul, was du von einer Prophylaxe erwarten kannst.

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Weniger Migränetage – mehr Sicherheit

Eine Prophylaxe kann dazu beitragen, dass Migräneattacken seltener, kürzer oder weniger intensiv auftreten. Sie bietet dir die Möglichkeit, dein Leben wieder aktiver und freier zu gestalten – im Alltag, Beruf und Freizeit.

Es geht nicht um „mehr Medikamente“ – sondern um mehr Lebensqualität.
Informiere dich, stelle Fragen und finde gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt heraus, ob eine Prophylaxe dir helfen kann, deine Migränetage zu reduzieren – und dein Leben wieder freier zu gestalten.

Deine Checkliste für das Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt
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Zusammenfassung

Eine medikamentöse Migräneprophylaxe kann helfen, die Zahl der Migränetage deutlich zu reduzieren – und damit spürbar mehr Lebensqualität ermöglichen. Heute stehen moderne Wirkstoffe zur Verfügung, die prophylaktisch wirksam und in der Regel gut verträglich sind. Ob eine solche Therapie auch für dich geeignet ist, besprichst du am besten gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

[1] Bjørk MH et al. Comparative retention and effectiveness of migraine preventive treatments: A nationwide registry-based cohort study.. Eur J Neurol. 2024 Jan;31(1):e16062.
[2] Steiner TJ et al. Migraine remains second among the world’s causes of disability, and first among young women: findings from GBD2019. J Headache Pain. 2020 Dec 2;21(1):137
[3] Vandervorst F et al. (2021).
CGRP monoclonal antibodies in migraine: efficacy and tolerability compared with standard drugs.
J Headache Pain. 2021;22(1):128.
doi: 10.1186/s10194-021-01335-2
[4] Lattanzi S et al. Atogepant for the Prevention of Episodic Migraine in Adults: A Systematic Review and Meta-Analysis of Efficacy and Safety. Neurol Ther. 2022 Sep;11(3):1235-1252. doi: 10.1007/s40120-022-00370-8.
[5] Ailani J et al. (2021).
Atogepant for the preventive treatment of migraine.
N Engl J Med. 2021;385(8):695–706.
DOI: 10.1056/NEJMoa2035908
[6] Murray AM et al. Real-World Patient Experience of CGRP-Targeting Therapy for Migraine: a Narrative Review. Curr Pain Headache Rep. 2022 Oct;26(10):783-794. doi: 10.1007/s11916-022-01077-z
[7] Nicol KS et al. Review: An Update on CGRP Monoclonal Antibodies for the Preventive Treatment of Episodic Migraine. Curr Pain Headache Rep. 2025 Feb 25;29(1):55. doi: 10.1007/s11916-025-01365-4.
[8] Leonardi M, Raggi A. A narrative review on the burden of migraine: when the burden is the impact on people’s life. J Headache Pain. 2019 Apr 25;20(1):41. doi: 10.1186/s10194-019-0993-0

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