Leben mit Blutkrebs

Ernährung, Bewegung oder Unterstützung für die Psyche: Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, im Leben mit Blutkrebs positive Impulse zu setzen.
Ein älteres Ehepaar hält sich im Arm
Ein älterer Mann mit weißen Haaren und einer Brille liest ein Buch auf dem Sofa
Ein älterer Mann schaut ein Buch mit seinen Enkelkindern an.

Leben & Alltag

Die Diagnose Blutkrebs bedeutet häufig einen Einschnitt im Leben. Ziele, Gewohnheiten und Lebenseinstellungen werden infrage gestellt und müssen neu ausgerichtet werden. Oft stehen Entscheidungen an und es gilt, mit der neuen Situation seinen Weg zu finden. Welcher das ist, ist sehr individuell, denn jeder Mensch geht unterschiedlich mit Herausforderungen um, und auch die Blutkrebsarten, etwa eine chronische lymphatische Leukämie oder ein diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom, unterscheiden sich stark.

Der Umgang mit der Diagnose Blutkrebs ist sehr individuell.

Ihre medizinische Betreuung und die Behandlung stehen in dieser Situation an erster Stelle. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt ist Ihre wichtigste Anlaufstelle für alle Fragen zu Blutkrebs und der Therapie. Das betrifft die Zeit direkt nach der Diagnose genauso wie das weitere Leben mit der Erkrankung. Darüber hinaus können Patientenorganisationen eine hilfreiche Anlaufstelle für Informationen und für den Austausch zur Erkrankung sein.

Gesunde Lebensweise für mehr Lebensqualität

Ergänzend zur Therapie kann eine gesunde und bewusste Lebensweise bei Blutkrebs dazu beitragen, die Behandlung zu unterstützen sowie das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität zu steigern. Auch wenn Sie sich in einer Phase befinden, in der keine Therapie notwendig ist, oder eine Behandlung abgeschlossen ist und Sie sich in einer Therapiepause befinden, können Sie die Zeit nutzen, um sich selbst etwas Gutes zu tun.

Mehr Bewegung, eine bewusste Ernährung oder auch Unterstützung für die Psyche sind Aspekte, die das Leben mit Blutkrebs erleichtern können. Ein Patentrezept gibt es dafür nicht. Was helfen kann und in welcher Form, hängt von Ihrer Erkrankung, Ihrer persönlichen Situation und Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Werden Sie aktiv und finden Sie heraus, wie Sie positive Impulse in Ihrem Leben setzen können.

Beruf und Soziales
Berufliches, Krankenversicherung oder Rente: Mit einer Blutkrebserkrankung müssen häufig auch sozialrechtliche Fragen geklärt werden. Häufig ist nicht auf den ersten Blick klar, welche Anlaufstelle für welche Angelegenheiten zuständig ist. Eine erste Übersicht verschafft die Broschüre „Ansprechpartner und Anlaufstellen: Beratung, Unterstützung und Austausch für Menschen mit Leukämie“ von AbbVie Care, die Sie hier zum Herunterladen erhalten.

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Ernährung bei Blutkrebs

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sorgt dafür, dass der Körper alle wichtigen Nährstoffe erhält und Energie bekommt. Sie ist auch ausschlaggebend für die Regulierung des Körpergewichts. Essen bedeutet häufig jedoch mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es steht für Genuss, trägt zur Lebensqualität bei und eine gemeinsame Mahlzeit kann das Miteinander fördern.

Ernährung bei Blutkrebs

Die Diagnose Blutkrebs kann die bisherige Ernährungsweise infrage stellen und die Erkrankung kann Essen und Trinken beeinflussen. Welche Nahrungsmittel sind empfehlenswert? Was gibt es beim Essen oder Trinken bezüglich der Therapie zu beachten? Was lässt sich tun, wenn Appetitlosigkeit – durch die Erkrankung oder die Behandlung – das Essen erschwert? Wie kann eine Ab- oder Zunahme des Gewichts verhindert werden? Vielleicht haben auch Sie sich schon diese oder ähnliche Fragen gestellt. Schenken Sie Ihrer Ernährung Aufmerksamkeit und finden Sie heraus, was Sie für eine ausgewogene Ernährung und genussvolles Essen tun können.

Gesunde Ernährung: Was bedeutet das?

Eine bestimmte Ernährungsweise oder Diät, die für Menschen mit einer Krebserkrankung wie Blutkrebs empfohlen wird, gibt es nicht. Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung, bei der die persönlichen Bedürfnisse und Gegebenheiten berücksichtigt werden, sorgen Sie dafür, dass Ihr Körper alle Nährstoffe zur Verfügung hat, die er braucht. Ernähren Sie sich abwechslungsreich und greifen Sie möglichst auf unverarbeitete Lebensmittel zurück. Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie Ihre Ernährung gezielt ausrichten können, wenden Sie sich z. B. an eine professionelle Ernährungsberatung.

Tipps für eine ausgewogene Ernährung
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung – was bedeutet das denn nun genau? Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) geben eine gute Orientierung:

  1. Vielseitig essen: bunt und gesund und dabei die Umwelt schonen
  2. Am besten Wasser trinken: ca. 1,5 Liter Flüssigkeit täglich
  3. Gemüse und Obst – viel und bunt: 5 Portionen am Tag
  4. Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig essen
  5. Vollkorn ist die beste Wahl bei Getreideprodukten
  6. Pflanzliche Öle bevorzugen
  7. Milch und Milchprodukte jeden Tag
  8. Fisch jede Woche
  9. Fleisch und Wurst – weniger ist mehr: nicht mehr als 300 g pro Woche
  10. Süßes, Salziges und Fettiges – besser stehen lassen
  11. Achtsam essen: Zeit nehmen und das Essen genießen
  12. Mit einer bewussten Ernährung das Gewicht im Gleichgewicht halten

Genau hingeschaut: Therapie und Ernährung

Es gibt Medikamente, deren Wirkung von bestimmten Lebensmitteln beeinflusst werden kann. Das ist z. B. bei Grapefruits und Sternfrüchten in Verbindung mit bestimmten Wirkstoffen, die bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder akuter myeloischer Leukämie (AML) eingesetzt werden, der Fall. Auch Nahrungsergänzungsmittel oder freiverkäufliche Arzneimittel können in bestimmten Fällen die Therapie beeinflussen. Darüber hinaus kann die Trinkmenge bei bestimmten Therapien ein wichtiger Aspekt sein, der z. B. Nebenwirkungen beeinflussen kann.

  • Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt darüber, ob Sie bei den Medikamenten, die Sie zur Behandlung Ihrer Blutkrebserkrankung erhalten, etwas bei der Ernährung berücksichtigen müssen.

Wenn Sie eine Behandlung erhalten, die das Immunsystem stark beeinträchtigt, kann es wichtig sein, Lebensmittel zu meiden, die zu einer Infektion führen können. Das betrifft Rohmilchkäse und auch rohen Fisch oder rohes Fleisch. Lassen Sie sich ärztlich beraten, was zu beachten ist.

Buchtipp: Sinnvolle Ernährung bei Krebserkrankungen
Viele Informationen und praktische Tipps für eine abwechslungsreiche Ernährung bei Blutkrebs finden Sie im Arbeitsbuch „Sinnvolle Ernährung bei Krebserkrankungen“. Der umfassende Ratgeber erläutert die Rolle der Ernährung bei Krebs und gibt viele Anregungen für einen genussvollen Umgang mit Essen und Trinken. Bestellen Sie sich kostenfrei Ihr persönliches Exemplar.

Zur Bestellung

Für Appetit und mehr Genuss

Bei allen guten Ratschlägen zur Ernährung sollten Sie eines nicht vergessen: Essen soll schmecken! Es ist also auch wichtig, dass Sie essen, worauf Sie Lust haben. Womöglich verändert sich durch die Erkrankung oder die Behandlung auch Ihr Geschmack oder es kommt zu Appetitlosigkeit. Probieren Sie aus, was Ihnen schmeckt und guttut. Richten Sie Ihre Mahlzeiten ansprechend an und lassen Sie weg, was Ihnen nicht bekommt. Essen soll Genuss und kein Zwang sein.

Tipps bei Appetitlosigkeit oder verändertem Geschmackssinn

  • Greifen Sie auf energie- und eiweißreiche Speisen und Snacks zurück.
  • Bei Übelkeit fragen Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt, ob es Medikamente zur Linderung gibt.
  • Nehmen Sie eher mehrere kleinere statt wenige große Mahlzeiten zu sich, die Verträglichkeit ist womöglich besser.
  • Es kann leichter fallen, Speisen zu essen, die sich leichter schlucken lassen, z. B. Suppen oder Soßen zum Essen.
  • Wenn die Geschmacksintensität geringer ist, greifen Sie beim Kochen z. B. auf geschmacksintensive, frische Kräuter zurück.
  • Die Intensität von Geschmack können Sie bei einigen Speisen mit Sahne oder Joghurt abmildern.
  • Lassen Sie Speisen abkühlen, das mindert die Geruchsintensität.
  • Farbe sehen: Videos zur Ernährung
    Eine neue Perspektive auf das Thema Ernährung bei Krebs bietet das Projekt „Farbe sehen!“ der Initiative „CancerSurvivor – Menschen mit Krebs“. In zwei Videos werden Menschen mit Krebs, ihre Angehörigen und Experten beim gemeinsamen Kochen und Essen begleitet. Dabei gibt es nicht nur viele Informationen zur Ernährung bei Krebs, sondern auch einen Einblick, welchen Einfluss die Erkrankung auf die Ernährung für die Teilnehmer des Projekts hatte.

    Zu den Videos

Bewegung und Sport bei Blutkrebs

Körperliche Aktivität ist wichtig und tut Körper und Psyche gut. Das gilt für alle Menschen gleichermaßen – auch wenn bei Ihnen die Diagnose Blutkrebs gestellt wurde. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Sport und Bewegung mit einer Krebserkrankung empfehlenswert sind und zahlreiche positive Effekte haben. Es gibt jedoch nicht „die“ eine Sportart oder „das“ Trainingsprogramm für Menschen mit Blutkrebs.

Sport mit Blutkrebs

Wenn Sie Blutkrebs haben und in Bewegung bleiben möchten, finden Sie die Bewegungsform in der Intensität, die individuell zu Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten passt. Stets vorausgesetzt, dass Ihr allgemeiner Gesundheitszustand körperliche Aktivität zulässt. Abhängig von Ihrer persönlichen Situation können das ein kleiner Spaziergang oder auch regelmäßige Sporteinheiten sein. Fangen Sie an – jeder kleine Schritt zählt!

Mehr Aktivität für mehr Lebensqualität

Körperliche Aktivität und Sport können viele positive Effekte haben, wenn Sie mit einer Blutkrebserkrankung leben. Zum einen ist Bewegung grundsätzlich wichtiger Teil eines gesunden Lebensstils. Sport verbessert Kraft und Ausdauer, stärkt den Bewegungsapparat, ist gut für das Herz-Kreislauf-System und baut Stress ab. Mit einer Krebserkrankung, etwa Blutkrebs, hat es weitere Vorteile, wenn Sie in Bewegung bleiben:

  • Die körperliche und psychische Belastbarkeit kann verbessert und damit auch die Rückkehr in den Alltag – etwa nach einer Therapie – erleichtert werden.
  • Mögliche Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen einer Therapie können eingedämmt werden, z. B. Belastungen des Herz-Kreislauf-Systems nach einer Chemotherapie oder Einschränkungen der Leistungsfähigkeit.
  • Fatigue, die durch tiefe Erschöpfung und starke Müdigkeit geprägt ist, kann gelindert werden.
  • Ängste oder Depression können gemindert werden.
  • Es kann eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.

Bewegungs- und Sporttherapie

Für die körperliche Aktivität mit einer Krebserkrankung ist es empfehlenswert, dass Sie sich individuell beraten und begleiten lassen. Sprechen Sie z. B. mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt darüber, welche Form von Bewegung und Sport für Sie empfehlenswert ist. Angebote zur Bewegungstherapie, im Krankenhaus oder während der Rehabilitation, geben ebenfalls eine gute Orientierung für die passende Aktivität. Hier wird vorab Ihr körperlicher und psychischer Zustand genau analysiert und das passende Bewegungsprogramm anhand Ihrer individuellen Bedürfnisse entwickelt.

  • In Bewegung mit OnkoAktiv
    Das Netzwerk OnkoAktiv zertifiziert Sport- und Bewegungsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Krebserkrankungen ausgerichtet sind. Die Suchfunktion hilft, wohnortnahe Angebote in ganz Deutschland zu finden.

    www.netzwerk-onkoaktiv.de

Die passende Bewegungsform

  • Spaß an der Bewegung
    Was Sie bei allen Empfehlungen für Bewegung und Sport nicht vergessen sollten: Es ist wichtig, dass Ihnen die körperliche Aktivität Freude macht! Finden Sie also die Sportart oder Aktivität, die zu Ihnen passt. Probieren Sie bei Bedarf auch einfach einmal etwas Neues aus.
  • Schritt für Schritt zu mehr Bewegung
    Setzen Sie sich realistische Ziele beim Sport und beachten Sie Ihre Leistungsgrenzen. Sie kennen sich selbst und Ihren Körper am besten.
  • Sportmuffel oder Sportskanone? Egal!
    Es spielt keine Rolle, ob Sie erstmals mit einem Bewegungsprogramm starten oder schon immer sportlich waren. Die positiven Effekte stellen sich auch ein, wenn Sie bislang keinen Sport gemacht haben. Sportliche Höchstleistungen sind nicht erforderlich – auch leichte bis moderate Belastung kann der passende Weg sein.
  • Gemeinsam in Bewegung kommen
    Es kann helfen, in Schwung zu kommen, wenn Sie sich zum Sport verabreden. Sich zusammen mit anderen zu bewegen kann motivieren. Nordic Walking mit einer Freundin oder ein Kurs im Sportverein sind nur zwei von vielen Möglichkeiten.
  • Ein fester Platz für Aktivität
    Oft fällt es leichter, sich regelmäßig zu bewegen, wenn die Aktivität einen festen Platz im Wochenablauf hat. Mit wiederkehrenden Terminen können Sie Routine in Ihr Sportprogramm bringen.

Bewegung in den Alltag einbauen

Sport ist gut, doch Bewegung können Sie auch mit kleinen Dingen in Ihren Alltag bringen. Das kann für zusätzliche Aktivität sorgen oder auch einfach Ihre Aktivitätsform sein, sollten die Kräfte nicht mehr zulassen.

  • Verbinden Sie das Aufstehen oder Zubettgehen mit ein paar Übungen – zur Bewegung oder auch zur Entspannung – und schaffen Sie damit ein kleines Ritual.
  • Sie haben die Wahl zwischen Aufzug bzw. Rolltreppe und Treppen? Nehmen Sie die Stufen für ein wenig mehr Bewegung.
  • Wartezeiten in der Arztpraxis können Sie mit ein paar Schritten überbrücken.
  • Steigen Sie eine Station vor Ihrem Ziel aus dem Bus oder der Straßenbahn aus und gehen Sie den Rest des Weges zu Fuß.
  • Überlegen Sie sich, ob Sie für kürzere Wege einfach das Fahrrad statt des Autos in Bewegung setzen können.
  • Eine Smartwatch kann Sie unterstützen, Ihre Bewegungsziele zu verfolgen.

Psyche und Wohlbefinden

Kommt es zur Diagnose Blutkrebs, ist das in der Regel ein großer Einschnitt. Insbesondere bei schnell voranschreitenden Formen wie der akuten myeloischen Leukämie oder dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom ändert sich das Leben schlagartig. Eine Therapie muss begonnen werden, häufig auch verbunden mit einem Krankenhausaufenthalt. Doch auch bei chronischen Formen von Blutkrebs, z. B. der chronischen lymphatischen Leukämie, müssen sich Betroffene und die Menschen in ihrem persönlichen Umfeld mit der Erkrankung auseinandersetzen.

Psyche und Wohlbefinden bei Blutkrebs

In dieser neuen Situation kann eine psychologische oder psychosoziale Unterstützung sehr hilfreich sein und die Krankheitsbewältigung in positive Bahnen lenken. Die Psychoonkologie ist darauf spezialisiert, Betroffenen und Angehörigen bei den Herausforderungen im Umgang mit einer Krebserkrankung zur Seite zu stehen.

  • Was ist Psychoonkologie?
    Psychoonkologie befasst sich mit den psychischen und sozialen Auswirkungen von Krebserkrankungen. Sie bietet Betroffenen Hilfestellung, um mit den unterschiedlichen Herausforderungen einer Krebserkrankung besser umzugehen. Neben den rein psychologischen Aspekten können das auch praktische Seiten des Alltagslebens sein, z. B. wenn es um Sozialleistungen geht. Ziel der Unterstützung ist es, Belastungen zu reduzieren, Wege zu finden, um Kraft zu schöpfen, und neue Perspektiven zu eröffnen. Psychoonkologische Angebote können zu jedem Zeitpunkt einer Krebserkrankung infrage kommen: nach der Diagnose, während der Therapie oder auch im weiteren Leben mit der Erkrankung.

Unterstützung bei und nach Bedarf

Was die Diagnose Blutkrebs bedeutet, erlebt jeder Mensch anders, und die Strategien, mit einer Krebserkrankung umzugehen, sind sehr individuell. Wenn Sie mit Blutkrebs konfrontiert sind, ist es daher wichtig, dass Sie für sich selbst herausfinden, welche Hilfe Ihnen guttut und wo Sie Unterstützung benötigen.

Psychoonkologische Betreuung gibt es auf unterschiedlichen Wegen:

  • Angebote in Kliniken oder onkologischen Praxen
  • Während der Rehabilitation
  • Bei psychosozialen Krebsberatungsstellen
  • Bei Psychotherapeuten mit psychoonkologischem Schwerpunkt

Auch die Form der Hilfestellung ist variabel und richtet sich nach dem persönlichen Bedarf. In manchen Fällen ist ein einmaliges Beratungsgespräch eine gute Hilfe, in anderen eine längerfristige Begleitung. Eine Suche für Psychoonkologie-Praxen vor Ort und weitere Hinweise zur Psychoonkologie bietet der Krebsinformationsdienst.

  • Kostenübernahme der psychoonkologischen Behandlung
    Eine psychoonkologische Behandlung kann von der gesetzlichen wie auch der privaten Krankenversicherung erstattet werden. Voraussetzung ist, dass eine entsprechende Diagnose vorliegt, z. B. eine Belastungsstörung, Anpassungsstörung oder leichte Depression. Mit der Diagnose kann ein Antrag auf Psychotherapie bei der Krankenkasse gestellt werden. Die Details zur Kostenübernahme und Antragstellung sollten stets vorab mit der Krankenversicherung und der Therapeutin bzw. dem Therapeuten geklärt werden.

Die Wartezeiten bis zu einer psychoonkologischen Behandlung können variieren, aber überbrückt werden. Hierfür gibt es Anlaufstellen, wie zum Beispiel die Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften.

  • Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften
    Eine gute Anlaufstelle für eine psychoonkologische Beratung vor Ort sind die Landeskrebsgesellschaften. Eine Übersicht bietet die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) auf ihrer Internetseite.

    Zur DKG

Helga hilft: Digitale psychoonkologische Begleitung
Helga hilft: Digitale psychoonkologische Begleitung
Die Initiative „Helga hilft“ bietet online psychoonkologische Begleitung und ist damit ortsungebunden. Die Beratung erfolgt als Online-Videosprechstunde. Das Angebot wird jedoch – nach der kostenlosen Erstberatung – nicht von der Krankenkasse erstattet.

Zu Helga hilft

Die Krankheitsbewältigung unterstützen

Eine psychoonkologische Begleitung ist eine Möglichkeit, um Unterstützung im Leben mit Blutkrebs zu erhalten. Für viele Menschen ist auch der Austausch mit anderen Betroffenen in der Selbsthilfe eine große Hilfe bei der Krankheitsverarbeitung. Der Erfahrungsaustausch kann zeigen, wie andere Menschen mit den Herausforderungen der Erkrankung umgehen.

Sich über die eigene Erkrankung und die Therapiemöglichkeiten zu informieren kann ein weiterer Aspekt sein, der dabei hilft, gestärkter im Umgang mit ihr zu sein. In manchen Situationen kann es wiederum helfen, auch einmal Ablenkung zu suchen.

Wichtig im Leben mit Blutkrebs ist es, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen und herausfinden, welche Form der Unterstützung zu Ihnen passt. Scheuen Sie sich nicht, nach Hilfe zu fragen oder Hilfe anzunehmen.

Angehörige und Freundeskreis

Tritt Blutkrebs in das Leben eines Menschen, bedeutet das auch Veränderung für das persönliche Umfeld. Wie die bzw. der Betroffene selbst müssen sich Angehörige oder der Freundeskreis ebenfalls mit der Diagnose und der neuen Lebenssituation zurechtfinden. Sorge um den geliebten Menschen, Hilflosigkeit oder Unsicherheit, was die Diagnose bedeutet und wie es nun weitergeht, zählen womöglich zu den Emotionen, mit denen vertraute Personen nun umgehen müssen.

Angehörige von Blutkrebs-Erkrankten essen gemeinsam

Für Betroffene sind vertraute Menschen aus dem nahen Umfeld ein wichtiger Rückhalt in dieser besonderen Situation. Welche Unterstützung benötigt oder auch gewünscht wird, hängt zum einen von der genauen Form der Erkrankung und zum anderen von den individuellen Bedürfnissen ab. Machen Sie sich auf den Weg und gehen Sie gemeinsam die nächsten Schritte, um Ihren Umgang mit der Erkrankung zu finden.

Gemeinsam einen neuen Weg finden

Nach der Diagnose Blutkrebs hat die gemeinsame Informationssuche für viele Menschen – Betroffene wie Angehörige – einen wichtigen Stellenwert. Herauszufinden, was es mit der Erkrankung auf sich hat und welche Behandlungsoptionen es gibt, kann Unsicherheiten abbauen und eine neue Richtung aufzeigen. Dabei sollten jedoch die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Manchen Betroffenen tut es gut, sich bewusst und intensiv mit der Erkrankung auseinanderzusetzen, andere möchten oder können das nicht. Ebenso ist es, wenn es um die Unterstützung geht. Auch dabei ist es wichtig, die Wünsche der bzw. des Betroffenen im Blick zu haben. Sprechen Sie miteinander darüber. So können Sie gemeinsam ausloten, was sich ändern soll oder muss, und in den neuen Alltag finden. Geben Sie der Erkrankung den Platz im Leben, der notwendig ist, aber lassen Sie auch noch genug Raum für andere Dinge.

  • Zuhören und füreinander da sein
    Jede*r geht unterschiedlich damit um, wenn ein Mensch aus dem nahen Umfeld an Blutkrebs erkrankt. Es wird Tage geben, an denen es leichtfällt, füreinander da zu sein, an anderen kostet es mehr Kraft. Ein vertrauensvoller und offener Umgang miteinander kann helfen, die neue Situation gemeinsam zu bestreiten. Und wenn es einmal nicht möglich ist, die richtigen Worte zu finden? Zeigen Sie, dass Sie da sind und zur Seite stehen.

Verständnis zeigen

Plötzlich mit Blutkrebs zu leben – auf diese besondere Belastung können sehr unterschiedliche Reaktionen folgen. Auch Stimmungsschwankungen, Rückzug oder besonders empfindlich auf Dinge zu reagieren kann dazu gehören – Seiten, die Sie von der betroffenen Person so vielleicht noch gar nicht kannten. Berücksichtigen Sie, dass es sich um eine sehr belastende Zeit handelt und Reaktionen unter diesen Bedingungen oft nicht persönlich gemeint sind, sondern Unsicherheit und Angst widerspiegeln.

  • Die eigenen Kräfte einteilen
    Auch wenn Sie gebraucht werden, Ihre Unterstützung wichtig ist und sich die Ereignisse überschlagen – vergessen Sie sich selbst nicht. Auch Sie müssen mit Ihren Kräften haushalten, damit Sie für Ihre*n Angehörige*n oder Ihre*n Freund*in da sein können. Scheuen Sie sich nicht, selbst ebenfalls Hilfe anzunehmen, und achten Sie darauf, dass Sie auch Zeit für sich haben.

Hilfe und Austausch

Vielleicht hilft es Ihnen, sich mit anderen Menschen in einer ähnlichen Situation auszutauschen. Selbsthilfeorganisationen sind häufig auch Anlaufstellen für Angehörige, nehmen Sie Kontakt auf. Psychoonkologische Angebote stehen Angehörigen in vielen Fällen ebenfalls offen, etwa Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften.

Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Gut essen und trinken – die DGE-Empfehlungen. URL: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-empfehlungen/ (Zugriff: 11.08.2025).
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Ernährung bei Krebs: Ernährungsprobleme erkennen, vorbeugen und behandeln. URL: https://www.krebsinformationsdienst.de/ernaehrung-bei-krebs (Zugriff: 11.08.2025).
Steindorf K, Schmidt ME, Zimmer P. Sport und Bewegung mit und nach Krebs – wer profitiert, was ist gesichert? TumorDiagn u Ther 2018; 143: 301–306.
DE-ONC-230089

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