Hepatitis-C-Infektion

Hepatitis C ist der Name für eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV). Im Körper vermehrt sich das Virus in den Zellen der Leber. Unbehandelt führt das zu einer Leberentzündung. Lassen Sie sich bei Verdacht auf eine Ansteckung testen! Hepatitis C kann in nahezu allen Fällen geheilt werden.

Hepatitis C: Was ist das?

Hepatitis C ist eine Virus-Erkrankung. Die Ursache ist eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV). Der Erreger vermehrt sich in den Leberzellen und bewirkt eine Leberentzündung. So erklärt sich der Name „Hepatitis C“: „hepar“ heißt auf griechisch Leber, „itis“ steht in der Medizin für Entzündung. Mitunter wird eine HCV-Infektion auch als „Hep C“ abgekürzt oder als „Virushepatitis C“ bezeichnet.

Mann mit blauem Tshit sitzt auf einem weißen Sessel

Die Ansteckung mit Hepatitis C erfolgt über Blutkontakte. Im Einzelnen gibt es dabei unterschiedlichste Infektionswege bzw. Hepatitis-C-Übertragungswege.

Gehen Sie mit einem Test auf Nummer sicher!

Sie möchten wissen, ob Sie sich angesteckt haben? Informieren Sie sich zu Testmöglichkeiten auf Hepatitis C. Eine frühzeitige Therapie kann eine bleibende Leberschädigung verhindern.

In den ersten 7 bis 8 Wochen nach Kontakt mit dem HC-Virus zeigen sich keine spezifischen Anzeichen für eine Infektion. Diese anfänglich symptomlose Phase ist die Inkubationszeit. Bei etwa 75 Prozent der Betroffenen verläuft die Erkrankung über Jahre, mitunter sogar Jahrzehnte unbemerkt.

Hepatitis-C-Infektion: Häufigkeit

  • In Deutschland werden jährlich ca. 10.000 Neuinfektionen diagnostiziert.
  • Männer sind beinahe doppelt so häufig betroffen wie Frauen.
  • Weltweit stecken sich jedes Jahr drei bis vier Millionen Menschen mit HCV an.
  • Ca. 71 Millionen Menschen weltweit leben mit Hepatitis C.

Auf die Frage „Ist Hepatitis C heilbar?“ gibt es eine beruhigende Antwort: Hepatitis C kann wirksam behandelt werden. Wer heute diese Diagnose erhält, hat sehr gute Chancen auf Heilung und eine normale Lebenserwartung. Von allein heilt eine Infektion selten aus. Der Körper kann das Virus meist selbst nicht wirksam bekämpfen.

Warum ist die frühzeitige Behandlung so wichtig?

In unserem Video „Wissen schützt – Das Wichtigste zu Hepatitis C in nur 20 Minuten“ motivieren PD Dr. Stefan Christensen, Infektiologe aus Münster, und Dirk Schäffer, Referent bei der Deutschen Aidshilfe e. V.: „Lass dich beraten, testen und behandeln!“

Symptome: Wie äußert sich Hepatitis C?

Die Frage „Woran erkennt man Hepatitis C?“ lässt sich nur mit einem Verweis auf unspezifische Symptome beantworten.

Die ersten Symptome sind meist grippeähnlich. Viele fühlen sich müde und abgeschlagen, haben Kopf- oder Gliederschmerzen. Auch Schmerzen im rechten Oberbauch sind möglich. Dies gilt für Frauen und Männer gleichermaßen.

Wie kann Hepatitis festgestellt werden?

Informieren Sie sich unter Test und Diagnose.

Hepatitis C: Verlauf der Erkrankung

Erste, wenig spezifische Anzeichen für eine Hepatitis-C-Infektion können 7 bis 8 Wochen nach der Ansteckung auftreten. Unbehandelt kommt es nach einigen Monaten zu einem chronischen Krankheitsverlauf. Das bedeutet: Die Leber ist dauerhaft entzündet und es kann sich eine ernsthafte Leberschädigung entwickeln.

Wer heute die Diagnose Hepatitis C erhält, hat eine deutlich bessere Prognose bzw. Aussicht auf Heilungserfolg als noch vor ein paar Jahren: Hepatitis C kann grundsätzlich geheilt werden. Das gilt für alle Virus-Varianten.

Akute Hepatitis C

Als akute Hepatitis C wird die Erkrankung in den ersten sechs Monaten nach der Ansteckung bezeichnet. Bei 15 bis 40 Prozent der Betroffenen besiegt der Körper das Virus in der akuten Phase ohne Behandlung.

Chronische Hepatitis C

Eine chronische Hepatitis C entwickelt sich, wenn die Infektion sechs Monate nach der Ansteckung weiterhin besteht. Die Leber ist dauerhaft entzündet. Einen chronischen Krankheitsverlauf haben etwa 60 bis 85 Prozent aller Betroffenen.

Eine chronische Hepatitis C ist heilbar. Unbehandelt kann die Leber hingegen ernsthaft Schaden nehmen. Möglicherweise entwickelt sich eine Leberzirrhose (Schrumpfleber).

Leberzirrhose: Die Leber bei Hepatitis C

Wird eine chronische Infektion mit dem HC-Virus nicht behandelt, wächst in der Leber zunächst vermehrt Bindegewebe, ähnlich einer Narbenbildung. Dieser Leberfibrose genannte Prozess beeinträchtigt die Leberfunktion mehr und mehr.

Schreitet die Vernarbung fort, kommt es zu einer Leberzirrhose (Schrumpfleber). Diese Entwicklung kann sich über 20 bis 30 Jahre erstrecken. Unter Umständen kann sie aber auch schneller ablaufen.

Eine Leberzirrhose kann die Funktion der Leber so weit herabsetzen, dass eine Lebertransplantation notwendig wird. Betroffene können sich mit Fragen hierzu an den gemeinnützigen Patientenselbsthilfeverband Lebertransplantierte e. V. wenden.

In sehr seltenen Fällen kann eine Leberzirrhose bei Menschen mit Hepatitis C Leberkrebs begünstigen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können dieses Risiko minimieren.

Frau mit blonden schulterlangen Haaren schaut aus dem Fenster

Die Leber: lebenswichtig und ständig gefordert

Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell. Vom Brustkorb wird die größte Drüse des Körpers vor äußeren Einwirkungen und Verletzungen geschützt.

Ihre Aufgaben sind vielseitig. Die Leber

  • reguliert den Stoffwechsel.
  • speichert in ihren Zellen Energie (Zucker) sowie andere Stoffe und gibt sie bei Bedarf ab.
  • produziert wichtige Substanzen wie die Gallenflüssigkeit, die für die Verdauung benötigt wird, und Gerinnungsfaktoren. Sie sorgen dafür, dass das Blut gerinnt und Wunden sich schließen können.

Die Leber ist grundsätzlich sehr widerstandsfähig. Bei Krankheiten oder kleineren Verletzungen kann sie sich bis zu einem gewissen Grad selbst erneuern. Das gilt allerdings nur, wenn bereits eingetretene Schäden nicht zu groß sind und die Ursache für die Belastung behoben wird.

Weniger Leberschäden durch frühzeitige Behandlung

Je kürzer die Leber strapaziert wird, umso besser kann sie sich regenerieren. In welchem Umfang Hepatitis C Leberschäden auslöst, hängt neben der Dauer auch vom Schweregrad der Erkrankung ab.

Eine frühzeitige Diagnose und eine zielgerichtete Behandlung der Infektion sind entsprechend wichtig. Wenn keine Hepatitis-C-Viren mehr im Körper sind, kann sich der Zustand der Leber verbessern – sofern sie nicht schon zu stark geschädigt wurde.

Zusätzliche Belastungen der Leber vermeiden

Jeder Schritt, bei Hepatitis C weitere Belastungen für die Leber zu reduzieren, unterstützt die Lebergesundheit und reduziert das Risiko für Spätfolgen.

  • Verzichten Sie weitgehend auf Alkohol und Zigaretten. Alkohol und Nikotin werden über die Leber abgebaut.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie neben einer Hepatitis-C-Therapie weitere Medikamente einnehmen. Das gilt auch für frei verkäufliche Medikamente und pflanzliche Arzneimittel. Manche Medikamente belasten die Leber.
  • Suchen Sie sich Hilfe für den Ausstieg aus dem Drogengebrauch. Drogen wie Heroin, Amphetamin und Kokain werden zum Großteil von der Leber aus dem Blut gefiltert. Sie können zudem Wechselwirkungen mit Hepatitis-C-Medikamenten bewirken.

Holen Sie sich Unterstützung!

Ärzt*innen können beim Weg aus der Abhängigkeit unterstützen. Darüber hinaus helfen verschiedene Organisationen:

Informationen zu Alkoholkonsum und Alkoholverzicht, Selbsttest, Kontakt zu Beratungsangeboten.

www.kenn-dein-limit.de


Mit Suchmöglichkeit für Kurse vor Ort.

www.rauchfrei-programm.de


Beratungstelefon, Datenbank mit Entwöhnungsprogrammen von qualifizierten Expert*innen.

www.anbieter-raucherberatung.de


Informationen für Kinder und Jugendliche zur Suchtprävention, Telefonnummern von Beratungs- und Hilfsangeboten, Liste der Landesstellen für Suchtfragen.

www.kmdd.de

HCV und mögliche Folgeerkrankungen

Eine chronische Hepatitis C kann in manchen Fällen auch Schäden außerhalb der Leber bewirken. Die Viren sind im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten vorhanden und breiten sich womöglich über die Blutbahn im Organismus aus.

Mögliche Folgeerkrankungen und Spätschäden können zum Beispiel den Bewegungsapparat, die Haut oder die Schilddrüse betreffen. Stoffwechselerkrankungen sind eine weitere mögliche Folge. Auch Depressionen können mit einer Hepatitis-C-Infektion zusammenhängen.

Nehmen Sie entsprechende Beschwerden ernst und sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Mediziner*innen können beraten, Begleiterkrankungen behandeln oder an andere Fachrichtungen verweisen.

HCV und HIV

Von einer HIV/HCV-Koinfektion sprechen Mediziner*innen, wenn beide Infektionen parallel bestehen, sich also sowohl HC-Viren (Hepatitis C) als auch HI-Viren (HIV) im Körper befinden.

HCV und HIV sind Erreger bzw. Viren,

  • die über Blutkontakte übertragen werden.
  • die chronische Erkrankungen verursachen.
  • gegen die es bislang keine Schutzimpfung gibt.

Moderne Hepatitis-C-Therapien können auch bei einer HIV/HCV-Koinfektion Behandlungserfolge erzielen. Wichtig ist eine frühe Diagnose. Hepatitis C kann durch eine gleichzeitige HIV-Erkrankung deutlich schneller voranschreiten.

Häufig wird die Hepatitis-C-Infektion im Rahmen eines HIV-Tests zufällig mitbestimmt. Bei Drogen gebrauchenden Menschen und Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), ist der Test auf HCV inzwischen eine empfohlene Regeluntersuchung.

Bei Fragen zu Hepatitis C und HIV helfen die Deutsche Aidshilfe e. V. und die Deutsche Leberhilfe e. V. weiter.

Sie suchen Informationen zu Test und Therapie?

  • Näheres zu Testmöglichkeiten auf Hepatitis C finden Sie auf Test und Diagnose.
  • Informationen zur Hepatitis-C-Therapie bietet die AbbVie Care-Broschüre „Hepatitis ist heilbar“ (PDF, 2,35 MB).

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