Uveitis: Symptome und Diagnose

Welche Symptome mit einer Uveitis verbunden sind, hängt davon ab, welcher Bereich des Auges betroffen ist. Eine rasche Diagnose und Therapie können bleibende Schäden verhindern.
EIn junger Mann trinkt einen Espresso und informiert sich am Laptop über Uveitis
Eine Frau mit Uveitis trinkt einen Tee auf dem Sofa und schaut aus dem Fenster
Ein älterer Mann mit Uveitis und grauem Bart steht am Flussufer

Wie erkenne ich Uveitis?

Mit welchen Anzeichen Uveitis einhergeht und welche Symptome sie begleiten, hängt vor allem von der jeweiligen Krankheitsform ab. Beginnt eine Uveitis schleichend, zeigt sie anfangs häufig keine Symptome und bleibt meist zunächst unbemerkt oder wird bei einer Routineuntersuchung zufällig entdeckt.

Blaue Augen einer Frau.

Sollten Sie Beschwerden bei sich feststellen, die auf eine Uveitis hinweisen, kann ein Besuch bei der Augenärztin bzw. beim Augenarzt Klarheit schaffen.

Symptome bei Uveitis

  • Die vordere Uveitis tritt plötzlich oder schleichend auf. Oft ist nur ein Auge betroffen. Typische Beschwerden sind Schmerzen, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen sowie ein gerötetes und tränendes Auge. Unbehandelt kann es zu einer Verklebung der Iris mit dem vorderen Teil der Linse oder der Hornhaut kommen (Synechie).
  • Eine mittlere Uveitis ist häufig chronisch, also anhaltend, und zeigt oft zunächst keine Beschwerden. Im Verlauf kann es zu verschwommenem Sehen, Flecken, Punkten oder Fäden im Gesichtsfeld oder eingeschränkter Sehschärfe kommen. Bei einer anhaltenden Entzündung kann ein MakulaödemFlüssigkeitsansammlung an der Makula, dem zentralen Bereich im hinteren Teil der Netzhaut mit der Sehgrube, der Stelle des schärfsten Sehens. entstehen.
  • Die hintere Uveitis beginnt oft schleichend. Mögliche Symptome sind Sehen wie im Nebel oder das Sehen von Schatten, Punkten oder Flecken. Auch hier kann eine langfristige Entzündung zu einem Makulaödem führen.
  • Bei einer PanuveitisForm der Uveitis, bei der sich die Entzündung über das gesamte Auge erstreckt. können Beschwerden aller Uveitis-Formen auftreten.
Einschränkungen des Sehens bei Uveitis
Einschränkungen des Sehens bei Uveitis

Verlauf der Uveitis

Einen klassischen Krankheitsverlauf gibt es bei Uveitis nicht. Die Augenentzündung kann plötzlich auftreten oder schleichend beginnen.

Ob die Uveitis wieder verschwindet, chronisch wird, wiederkehrt und auch wie stark die Entzündung wird, lässt sich nicht vorhersagen. Ohne Behandlung kann eine anhaltende Entzündung jedoch zu unterschiedlichen Schädigungen des Auges führen.

Mögliche Folgen einer Uveitis
Als Folge einer Uveitis kann sich ein Glaukom oder Katarakt entwickeln. Betrifft die Entzündung den Glaskörper, kann es zu einer Ablösung der Netzhaut kommen. Eine wirksame Behandlung und Kontrolle der Erkrankung hilft, Schäden am Auge zu verhindern.

  • Aktiv mit der Uveitis umgehen
    Wenn Sie erfahren, dass die Augen erkrankt sind, die Sehkraft womöglich bedroht ist oder wenn Sie bereits eine Sehbeeinträchtigung spüren, ist es ganz verständlich, dass das zunächst beängstigend ist. Doch jetzt ist es wichtig, alles daran zu setzen, die Uveitis in Schach zu halten. Mit der passenden Behandlung kann es heute gelingen, das Sehvermögen zu erhalten oder sogar wieder zu bessern. Werden Sie aktiv und informieren Sie sich darüber, was Ihnen helfen kann.

Diagnose: Untersuchungen bei Uveitis

Unterschiedliche Untersuchungen helfen dabei, eine Uveitis zu diagnostizieren und im Fall einer Erkrankung den Verlauf zu kontrollieren. Bei der Diagnose wird zudem festgestellt, wo im Auge sich die Entzündung befindet und ob eine Infektion die Ursache ist.

Frau bei der Untersuchung ihrer Augen.
  • Ärztliches Gespräch
    Für die Diagnose der Uveitis erfragt die Augenärztin bzw. der Augenarzt die Krankengeschichte (Anamnese). So kann u. a. geklärt werden, ob es Beschwerden gibt, wann sie begonnen haben und ob andere Erkrankungen vorliegen
  • Sehtest
    Er zeigt, ob das Sehvermögen eingeschränkt ist.
  • Spaltlampe
    Mit einer Spaltlampe kann das Auge vergrößert betrachtet und der vordere Bereich des Auges untersucht werden. Es lassen sich Trübungen der Linse, Ablagerung von Entzündungszellen und Eiweiß auf der Hornhaut oder Schlieren im Glaskörper erkennen.
  • Augenspiegelung
    Bei Verdacht auf eine Uveitis kann mit einer Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) der Augenhintergrund betrachtet werden. Sie zeigt Auffälligkeiten in der hinteren Region des Auges, u. a. an den Gefäßen der Netzhaut und an der MakulaZentraler Bereich im hinteren Teil der Netzhaut mit der Sehgrube, der Stelle des schärfsten Sehens.. Um eine Augenhintergrunduntersuchung durchzuführen, werden zunächst Augentropfen verabreicht, die dafür sorgen, dass die Pupille erweitert ist.
  • Optische Kohärenztomografie (OCT)
    Mit einer optischen Kohärenztomografie (OCT) lassen sich die unterschiedlichen Schichten der Netzhaut beurteilen. Auf diese Weise kann z. B. ein MakulaödemFlüssigkeitsansammlung an der Makula, dem zentralen Bereich im hinteren Teil der Netzhaut mit der Sehgrube, der Stelle des schärfsten Sehens. ausgeschlossen werden.
  • Blutwerte
    Bei Verdacht auf eine Uveitis kann die Messung bestimmter Blutwerte Hinweise geben, die Form der Uveitis zu erkennen bzw. Ursachen auszuschließen.

Tipps zur Augenuntersuchung

  • Die Untersuchungen zur Diagnose der Uveitis sind in der Regel schmerzlos und eine Berührung des Auges ist nicht notwendig. Als etwas unangenehm kann es empfunden werden, wenn grelles Licht ins Auge fällt.
  • Werden pupillenerweiternde Augentropfen bei der Untersuchung eingesetzt, ist Autofahren danach nicht möglich. Erkundigen Sie sich vorab in der Arztpraxis, ob Sie nach dem Termin Auto fahren können. So können Sie rechtzeitig organisieren, dass Sie z. B. abgeholt werden.
  • Fragen Sie vor dem Termin, welche Untersuchungen durchgeführt werden, dann können Sie sich besser darauf einstellen. Vielleicht möchten Sie zum Termin begleitet werden.

    Wahrscheinlich wird Ihnen jeder Schritt in der Untersuchung erklärt, wenn nicht, trauen Sie sich und fragen Sie nach.

Infomaterialien zum Download

  • Titelbild der Broschüre Uveitis verstehen & behandeln
    Uveitis verstehen & behandeln
    Info-Broschüre
    3.49 MB

Quellen:
Sturm V, Meier F. Epidemiologie und Diagnostik der Uveitis. Schweiz Med Forum 2007; 7: 1012–1017.
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V., Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V. (Hrsg.). S1-Leitlinie: Nicht-infektiöse anteriore Uveitis. Version: 13.12.2023. AWMF-Registernummer: 045-022.
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V., Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. Diagnostisches Vorgehen bei Uveitis. Ophthalmologie 2023; 120: 380–381.
Fiehn C, Zierhut M, Becker M. Differenzialdiagnose der Uveitis. Dtsch Arztebl 2003; 100: A2514–2522.
DE-IMM-230211

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