Psoriasis-Arthritis: Behandlung

Wichtig bei der Therapie von Psoriasis-Arthritis ist, dass sie sowohl gegen die Haut- als auch gegen die Gelenkbeschwerden wirksam ist. Physiotherapie und Bewegung sind weitere Bestandteile der Behandlung.

Wie wird Psoriasis-Arthritis behandelt?

Die Beschwerden und Folgen der Psoriasis-Arthritis sind sehr unterschiedlich. Ob Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegung, sichtbare Plaques oder quälender Juckreiz – die Behandlung sollte auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtet sein.

Wichtiges Therapieziel bei Psoriasis-Arthritis ist es, die Entzündung zu stoppen.

Dabei ist es wichtig, dass die Therapie wirksam sowohl gegen die Gelenkbeschwerden als auch gegen die Hautveränderungen ist. Eine konsequente, frühzeitige und anhaltende Behandlung sorgt dafür, die Symptome zu stoppen bzw. zu verringern und Einschränkungen durch die Psoriasis-Arthritis möglichst zu verhindern. Da Psoriasis-Arthritis eine chronische Erkrankung ist, ist in der Regel eine langfristige Behandlung notwendig.

Zur Therapie gehören:

  • Medikamente
    Es steht eine Reihe von Medikamenten gegen Psoriasis-Arthritis zur Verfügung, die sowohl gegen die Hautbeschwerden als auch gegen die Gelenkentzündung wirken. Einzelne Maßnahmen können darüber hinaus speziell gegen bestimmte Beschwerden eingesetzt werden.

    Die Psoriasis kann äußerlich (topisch) oder innerlich (systemisch) behandelt werden. Für die Gelenkentzündung ist immer eine innerliche Therapie notwendig.

  • Bewegung für Beweglichkeit
    Neben den Medikamenten ist bei Gelenkbeschwerden Bewegung besonders wichtig. PhysiotherapieKrankengymnastik. und zusätzliche sportliche Aktivität sorgen dafür, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.
  • Hautpflege
    Bei Psoriasis gehört eine gründliche Hautpflege zur Behandlung.
  • Ergänzende Maßnahmen
    Bei Bedarf können z. B. eine psychologische Unterstützung oder eine ErgotherapieTherapiemethode, um Bewegungsabläufe zu verbessern oder wiederherzustellen und Einschränkungen in der Beweglichkeit zu verhindern. die Behandlung unterstützen und zum persönlichen Wohlbefinden beitragen.
  • Aktiver Lebensstil
    Mit einem ausgewogenen und gesunden Lebensstil können Sie selbst positive Impulse setzen und zu Ihrem Wohlbefinden beitragen.
Im Video erklärt: App auf Rezept – was sind digitale Gesundheitsanwendungen?

Psoriasis-Arthritis: Therapieziele

Remission ist ein wichtiges Therapieziel bei Psoriasis-Arthritis. Das bedeutet, wenn möglich fast völlige Entzündungs- und damit Beschwerdefreiheit zu erreichen und zu erhalten. Dazu zählt:

  • Die Entzündung in den Gelenken und der Haut zu stoppen bzw. einzudämmen
  • Schmerzen zu verringern
  • Bleibende Schäden an den Gelenken aufzuhalten bzw. zu verhindern
  • Vollständige oder nahezu erscheinungsfreie Haut zu erreichen
  • Einschränkungen der Beweglichkeit zu verhindern
  • Einen unbeschwerten Alltag ohne Einschränkungen durch die Psoriasis-Arthritis zu ermöglichen
Rheuma Video Coach: Das Ziel der Therapie – die Remission
  • Therapieziel festlegen und erreichen
    Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt über das Ziel der Therapie und legen Sie es gemeinsam fest. Das Therapieziel ist die Grundlage dafür, den Erfolg der Behandlung zu bewerten. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt zieht medizinische Kriterien heran, um den Therapieerfolg zu messen. Genauso wichtig ist Ihre persönliche Einschätzung des Behandlungsergebnisses, das Sie in Ihrem Alltagsleben feststellen können.

    Keine Schmerzen und ein gutes Hautbild: Was ist Ihr persönliches Therapieziel? Welche Aktivitäten sollen wieder möglich sein? Kurze Kleidung tragen? Morgens problemlos aufstehen und in Schwung kommen? Beobachten Sie, was sich durch die Therapie verändert und ob Sie Ihr persönliches Ziel erreichen.

Die Krankheit kontrollieren

Mehr dazu, warum RemissionVerschwinden oder Rückgang von Beschwerden einer chronischen Erkrankung; bei Psoriasis-Arthritis bedeutet Remission, fast völlige Entzündungs- und damit Beschwerdefreiheit zu erreichen und zu erhalten. ein bedeutendes Behandlungsziel ist und was Sie tun können, um es zu erreichen, bietet Ihnen Mein Rheuma Kompass.

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  • Titelbild der Broschüre Psoriasis-Arthritis verstehen & behandeln
    Psoriasis-Arthritis verstehen & behandeln
    Info-Broschüre
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Psoriasis-Arthritis: Medikamentöse Therapie

Medikamente zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis sollten individuell auf alle vorhandenen Beschwerden ausgerichtet sein. Die medikamentöse Therapie orientiert sich an der Aktivität der Erkrankung und auch an Ihren persönlichen Bedürfnissen.

DMARDs wirken gegen die Haut- und Gelenkbeschwerden der Psoriasis-Arthritis.

Es gibt Medikamente bei Psoriasis-Arthritis, die nur gegen die Hautbeschwerden oder nur gegen die Gelenkbeschwerden wirken.

Behandlung der Hautbeschwerden:

Die äußerlichen (sogenannten topischen) Therapien richten sich gegen die Hautveränderungen der Psoriasis und werden als Cremes, Salben, Gele oder Lotionen auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen.

Zur Behandlung der Psoriasis gehört eine sorgsame Hautpflege. Lassen Sie sich in Ihrer Hautarztpraxis oder Apotheke beraten, welche Pflege für Sie empfehlenswert ist.

Behandlung der Gelenkbeschwerden:

Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) sind kortikoidfreie entzündungshemmende Medikamente. Sie wirken gegen die Beschwerden an den Gelenken, die Entzündung und die Schmerzen. Eine Wirkung auf die Hautbeschwerden haben sie jedoch nicht. Auch das Fortschreiten der Erkrankung und damit die Schädigung der Gelenke halten sie nicht auf.

Sie werden auch als Kortison, Kortikoide, Kortikosteroide oder Glukokortikoide bezeichnet, wirken stark entzündungshemmend und dadurch ebenfalls schmerzlindernd.

Bei Psoriasis-Arthritis werden sie bei starker, akuter Gelenkentzündung angewendet und meist als Injektion direkt in das betroffene Gelenk gespritzt. Als Tabletten werden Kortisonpräparate in der Regel bei Psoriasis-Arthritis nicht verabreicht, da sich dadurch die Hautbeschwerden verschlechtern können.

Als Salbe oder Creme können Kortisonpräparate äußerlich gegen die PlaquesCharakteristische Hautveränderungen bei Psoriasis; scharf begrenzte, gerötete, erhabene Hautareale, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. der Psoriasis angewendet werden.

Reine Schmerzmittel, die keine entzündungshemmende Wirkung haben, können zum Einsatz kommen, wenn die Gelenkentzündung sehr starke Schmerzen verursacht.

Krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARDs)

Sogenannte krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARDsDisease-Modifying Antirheumatic Drugs; krankheitsmodifizierende Medikamente gegen Rheuma; wirken nicht nur gegen die Beschwerden, sondern beeinflussen auch den Krankheitsverlauf.) beeinflussen den Krankheitsverlauf. Das bedeutet, sie wirken gegen die Haut- und Gelenkbeschwerden und können darüber hinaus Schäden an den Gelenken verringern, die bei anhaltender Entzündung entstehen.

DMARDs werden in der Regel langfristig angewendet, um die Psoriasis-Arthritis anhaltend zu kontrollieren und neue Schübe zu verhindern. Immunsuppressiva, Biologika, JAK- sowie PDE4-Hemmer zählen zu den DMARDs bei Psoriasis-Arthritis.

Immunsuppressiva

Immunsuppressiva wirken entzündungshemmend und unterdrücken das ImmunsystemKomplexes Abwehrsystem des Körpers, das ihn mithilfe von Zellen und Botenstoffen vor Angriffen durch Krankheitserreger schützt; eine Fehlleitung des Immunsystems kann u. a. zu einer chronischen Entzündung führen.. Bis ihre Wirkung eintritt, können bis zu drei Monate vergehen. Sie werden langfristig eingesetzt, um neue Schübe zu verhindern, und als Tabletten eingenommen oder gespritzt.

Biologika

Diese biotechnologisch hergestellten Medikamente greifen gezielt in die fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems ein. Biologika blockieren bestimmte BotenstoffeSteuern gezielt das Immunsystem, indem sie Signale an Zellen weitergeben und so z. B. Entzündungen beeinflussen. Es gibt entzündungsfördernde und entzündungshemmende Botenstoffe., die die Entzündung bei Psoriasis-Arthritis auslösen und fördern. Dadurch kann der Entzündungsprozess unterbrochen und die Erkrankung langfristig kontrolliert werden. Es gibt unterschiedliche Gruppen von Biologika bei Psoriasis-Arthritis, die auf verschiedene Botenstoffe zielen, z. B. TNFTumor-Nekrose-Faktor; Botenstoff, der Entzündungsprozesse im Körper fördert und bei Menschen mit Psoriasis-Arthritis vermehrt gebildet wird.-Hemmer oder Interleukin-Hemmer.

Biologika wirken gegen die Gelenk- und auch gegen die Hautbeschwerden. Sie können durch eine Selbstinjektion unter die Haut gespritzt (subkutan) oder durch eine Infusion in die Armvene (intravenös) verabreicht werden. Zeigt ein Biologikum Wirkung und wird es vertragen, kann es langfristig eingesetzt werden, um die Psoriasis-Arthritis zu kontrollieren.

Rheuma Video Coach: Dr. Florence Randrianarisoa alias DR. FLOJO erklärt die Therapie mit IL-23-HemmernBestimmte Form von Biologika; blockieren gezielt den Botenstoff Interleukin-23, der eine zentrale Rolle im Entzündungsprozess der Psoriasis-Arthritis spielt, und unterbrechen damit den Entzündungsprozess im Körper.
Rheuma Video Coach: Dr. Johannes Wimmer erläutert, wie TNF-HemmerBestimmte Form von Biologika, die gezielt den entzündungsfördernden Botenstoff Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) blockieren und damit den Entzündungsprozess der Psoriasis-Arthritis hemmen. funktionieren.

Biosimilars sind Nachahmerprodukte von Original-Biologika. Ein Biosimilar ist dem originalen Biologikum ähnlich, jedoch nicht mit ihm identisch, was jedoch keine klinischen Auswirkungen hat.

JAK-Hemmer und PDE4-Hemmer

Diese sogenannten kleinen Moleküle wirken gegen die Gelenk- und die Hautbeschwerden und werden als Tabletten eingenommen.

JAK-Hemmer greifen bei Psoriasis-Arthritis sehr gezielt in das Immunsystem ein, indem sie bestimmte Enzyme, die Januskinasen (JAK), hemmen. JAK sind an der Signalweiterleitung von entzündungsfördernden BotenstoffenSteuern gezielt das Immunsystem, indem sie Signale an Zellen weitergeben und so z. B. Entzündungen beeinflussen. Es gibt entzündungsfördernde und entzündungshemmende Botenstoffe. beteiligt. JAK-Hemmer binden im Inneren der Zelle an diese Signalvermittler. Dadurch wird die Weiterleitung von Entzündungssignalen verhindert und der Krankheitsprozess kann langfristig unterbrochen werden. Zeigt ein JAK-Hemmer Wirkung und wird er vertragen, kann er langfristig eingesetzt werden, um die Psoriasis-Arthritis zu kontrollieren.

PDE4-Hemmer hemmen innerhalb von Zellen das Enzym Phosphodiesterase-4 (PDE4), das an der Entstehung entzündungsfördernder Botenstoffe beteiligt ist, und mindern so ihre Produktion.

Rheuma Video Coach: Dr. Johannes Wimmer erklärt die Therapie mit JAK-Hemmern.
Gezielte Wirkung bei Psoriasis-Arthritis
Rheuma Video Coach: Dr. Florence Randrianarisoa alias DR. FLOJO erklärt Wissenswertes zu Impfungen und Rheuma.

Physiotherapie bei Psoriasis-Arthritis

Physiotherapie und Bewegung haben einen hohen Stellenwert bei der Behandlung der Gelenkbeschwerden bei Psoriasis-Arthritis. Bewegung sorgt dafür, dass die Beweglichkeit der Gelenke erhalten bleibt und Schmerzen gemindert werden. Schon zu Beginn der Erkrankung sollte daher Physiotherapie verschrieben werden. Sportliche Aktivität führt darüber hinaus zu einer Stärkung von Muskeln und Bändern und unterstützt so den Bewegungsapparat.

  • Physiotherapie und Sport: Was ist der Unterschied?
    Physiotherapie wirkt gezielt auf die Gelenke, die von der Psoriasis-Arthritis betroffen sind. Sport sorgt dafür, dass die allgemeine Beweglichkeit gefördert und aufrechterhalten wird. Physiotherapie und Sport ergänzen sich, das eine kann das andere nicht ersetzen.

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  • Titelbild der Broschüre Sport und Bewegung mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Sport und Bewegung mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
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Arztgespräch: Gemeinsam zum Therapieziel

Gemeinsam mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt können Sie Ihren Weg finden, die Psoriasis-Arthritis langfristig wirksam zu behandeln. Von der Therapiewahl über das Festlegen des Therapieziels bis hin zur Kontrolle des Therapieerfolgs sollten Sie alle Schritte zusammen gehen.

Eine gute Vorbereitung hilft beim Arztgespräch.

Mit einer guten Vorbereitung auf das Arztgespräch können Sie dafür sorgen, dass Sie nichts Wichtiges vergessen und Antworten auf alle Fragen erhalten, die Sie zur Psoriasis-Arthritis haben.

Tipps fürs Arztgespräch

  • Vorbereiten: Schreiben Sie vor Ihrem Termin auf, welche Fragen Sie zur Psoriasis-Arthritis und zu Ihrer Therapie haben, so vergessen Sie nichts.
  • Nachfragen: Fragen Sie nach, wenn Sie während des Arztgesprächs etwas nicht verstanden haben.
  • Notieren: Machen Sie sich während des Termins Notizen, so können Sie anschließend noch einmal nachvollziehen, was Sie besprochen haben.
  • Cover des Downloads Checkliste Arztgespräch
    Checkliste Arztgespräch
    Die Checkliste sorgt dafür, dass Sie Angaben und Fragen beim Kontrolltermin zur Hand haben. Entwickelt wurde sie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e. V. und Prof. Dr. Herbert Kellner, München.

AbbVie Care-Serviceprogramm

Hier finden Sie Informationen über das AbbVie Care-Serviceprogramm zur Begleitung einer Therapie mit einem AbbVie-Arzneimittel.

Zum Serviceprogramm

Quellen:
Möller B. Psoriasisarthritis 2025: Neues, Bewährtes oder die Kombination von beidem? Rheuma Plus 2025; 2: 3–7.
Gossec L, Kerschbaumer A, Ferreira JOR et al. EULAR recommendations for the management of psoriatic arthritis with pharmacological therapies: 2023 update. Ann Rheum Dis 2024; 83: 706–719.
DE-IMMR-250087

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