Psoriasis-Arthritis: Diagnose

Früh erkennen, um schnell zu behandeln – das ist bei Psoriasis-Arthritis besonders wichtig, um von den Plaques zu befreien und Schäden an den Gelenken zu verhindern.

Wie wird Psoriasis-Arthritis diagnostiziert?

Es ist wichtig, Psoriasis-Arthritis frühzeitig zu erkennen, damit von Anfang an eine optimale Behandlung begonnen werden kann. So können die vielseitigen Folgen vermieden bzw. aufgehalten werden.

Untersuchungsmethoden bei Psoriasis-Arthrithis
  • Wenn Sie Psoriasis haben und Gelenkbeschwerden bei sich feststellen, wenden Sie sich an Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt, damit festgestellt wird, ob es sich um Psoriasis-Arthritis handelt.
  • Rheumatologische oder dermatologische Behandlung?
    Sowohl Hautärzt*innen als auch Rheumatolog*innen können eine Psoriasis-Arthritis diagnostizieren und behandeln. Entscheidend sollte für Sie sein, dass sich die Ärztin bzw. der Arzt mit allen Therapiemöglichkeiten gut auskennt und sowohl die Gelenk- als auch die Hautsymptomatik optimal therapiert wird.

    Hier geht es zur Arztsuche.

Untersuchungen bei Psoriasis-Arthritis

Die Ergebnisse unterschiedlicher Untersuchungen helfen bei der Diagnose der Psoriasis-Arthritis. Auch für die Verlaufskontrolle sind die Untersuchungen wichtig.

Der erste Schritt, um einer Psoriasis-Arthritis auf die Spur zu kommen, ist ein ausführliches Gespräch mit der Ärztin bzw. dem Arzt. Dabei wird die Krankengeschichte (Anamnese) erfragt, also z. B. wann die Beschwerden begonnen haben oder ob andere Familienmitglieder rheumatische Erkrankungen oder Hauterkrankungen haben.

Rheumatologische Untersuchungen

  • Körperliche Untersuchung: Durch Abtasten kann festgestellt werden, ob Gelenke geschwollen sind oder leichter Druck zu Schmerzen führt.

    Laborwerte: Unterschiedliche Blutwerte können einen Hinweis für die Diagnose Psoriasis-Arthritis geben und zeigen, ob eine EntzündungAbwehrreaktion des Immunsystems, z. B. gegen Eindringlinge im Körper (etwa Viren oder Bakterien); Zeichen einer Entzündung sind Wärme, Rötung, Schwellung und Schmerzen; ist die Abwehrreaktion erfolgreich abgeschlossen, klingt die Entzündung ab (Ausnahme: chronische Entzündung). im Körper vor sich geht. Zu den Werten, die gemessen werden, zählt z. B. das C-reaktive Protein (CRPC-reaktives Protein; Laborwert, der bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden kann; Eiweiß, dessen erhöhtes Vorkommen im Blut auf eine Entzündung hinweist.) oder die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSGBlutsenkungsgeschwindigkeit; Laborwert, der bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden kann; zeigt, wie schnell die roten Blutkörperchen innerhalb einer Stunde in einer Blutprobe absinken; eine erhöhte BSG ist ein Hinweis auf eine Entzündung im Körper.).

    Bildgebende Verfahren: Röntgen kann bei Psoriasis-Arthritis Veränderungen am Knochen sichtbar machen. Ultraschall zeigt Entzündungen und Veränderungen u. a. an Knorpel, Sehnen oder Sehnenansätzen. Magnetresonanztomografie (MRT), auch Kernspintomografie genannt, zeigt Schäden am Knochen sowie entzündliche Veränderungen an Knorpel und Knochen bei Psoriasis-Arthritis.

Dermatologische Untersuchungen

  • Untersuchung der Haut: Die Hautärztin bzw. der Hautarzt erkennt die Erkrankung an den charakteristischen Hautveränderungen, den PlaquesCharakteristische Hautveränderungen bei Psoriasis; scharf begrenzte, gerötete, erhabene Hautareale, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind.. Auch die Finger- und Fußnägel werden auf Veränderungen untersucht.

    Gewebeprobe (Biopsie) und Abstrich der Haut: In einigen Fällen kann eine Gewebeprobe oder ein Abstrich der Haut helfen, Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden auszuschließen

Bestimmung der Krankheitsaktivität

Mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen kann festgestellt werden, wie die Psoriasis-Arthritis sich entwickelt und ob die Therapie Erfolg hat.

Eine Frau mittleren Alters mit dem Handy in der Hand wartet am Bahnhof auf Ihren Zug

Die Bewertung unterschiedlicher Merkmale der Psoriasis-Arthritis kann helfen, ihre Aktivität und Schwere zu beurteilen. Das können Schmerzen, Hautveränderungen oder auch die Belastung des Alltags durch die Erkrankung sein.

  • Nicht alle Folgen der Psoriasis-Arthritis sind für Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt sichtbar. Daher ist Ihre Mithilfe gefragt: Berichten Sie, wie stark die Erkrankung Ihr Leben einschränkt und ob die Therapie den gewünschten Erfolg bringt.

Punktwerte zur Verlaufskontrolle

Mit unterschiedlichen Fragebögen kann Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt in Form von Punktwerten (Scores) eine einheitliche Bewertung der Krankheitsaktivität vornehmen. Wird ein Score erneut berechnet, kann seine Veränderung zeigen, wie der Verlauf der Psoriasis-Arthritis ist bzw. ob die Therapie wirkt.

Für den MDA-Score (Minimal Disease Activity, minimale Krankheitsaktivität) werden die Anzahl der geschwollenen und schmerzhaften Gelenke, das Ausmaß der Schuppenflechte, Schmerzen, die allgemeine Krankheitsaktivität, Einschränkung der Beweglichkeit und Anzahl der schmerzhaften Sehnenansätze bewertet.

Der DAS28 bewertet die Ausprägung der Gelenkbeschwerden. In die Berechnung gehen die Anzahl der geschwollenen und druckschmerzhaften Gelenke, Blutwerte (CRPC-reaktives Protein; Laborwert, der bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden kann; Eiweiß, dessen erhöhtes Vorkommen im Blut auf eine Entzündung hinweist. oder BSGBlutsenkungsgeschwindigkeit; Laborwert, der bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden kann; zeigt, wie schnell die roten Blutkörperchen innerhalb einer Stunde in einer Blutprobe absinken; eine erhöhte BSG ist ein Hinweis auf eine Entzündung im Körper.) und die Selbsteinschätzung der Krankheitsaktivität ein.

Der FFbH erfasst die Funktionseinschränkungen der Gelenke bei Alltagstätigkeiten, z. B. beim Schreiben oder beim An- und Ausziehen.

Mittels PASI und BSA lässt sich die Ausbreitung und Ausprägung der Hautveränderungen der Psoriasis bestimmen. Die BSA ermittelt die betroffene Körperoberfläche in Prozent. Der PASI berechnet die Stärke und Ausdehnung der PlaquesCharakteristische Hautveränderungen bei Psoriasis; scharf begrenzte, gerötete, erhabene Hautareale, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind..

Der DLQI hilft dabei, die Einschränkung der Lebensqualität durch die Psoriasis einzuschätzen. Der Fragebogen wird oft vor dem Arztgespräch ausgefüllt. Bei der Beantwortung ist es wichtig, ehrlich die eigenen psychischen Belastungen, Sorgen und Nöte durch die Erkrankung zu benennen.

Hier gibt es den DLQI online zum Ausfüllen.

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Zu Mein Rheuma Kompass

Quellen:
Radke MA, Reich K, Beikert F et al. Psoriasisarthritis: Eine interdisziplinäre Herausforderung. Hautarzt 2011; 62: 779–792.
Borst C. Psoriasisarthritis. Klinik und Therapie. hautnah 2020; 19: 146–151.
Coates LC, Fransen J, Helliwell PS. Defining minimal disease activity in psoriatic arthritis: a proposed objective target for treatment. Ann Rheum Dis 2010; 69 (1): 48–53.
Mease PJ. Measures of psoriatic arthritis. Arthritis Care Res 2011; 63 (Suppl 11): S64–85.
DE-IMMR-250087

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