Behandlung: Ziele und Strategien

Es stehen heute unterschiedliche Therapien zur Verfügung, um die Neurodermitis unter Kontrolle zu bringen. Erfahren Sie, wie die Behandlung ausgewählt wird und was sich erreichen lässt.

Menschen mit Neurodermitis in Alltagssituationen
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Behandlung: Auswahl und Konzept

Welche Behandlung hilft gegen die Neurodermitis und passt zu mir? Diese Frage lässt sich nicht allgemein beantworten, denn die Wahl der Therapie hängt von verschiedenen Aspekten ab und wird stets individuell getroffen. Es steht heute ein breites Spektrum von Therapien zur Verfügung, das in den letzten Jahren durch innovative Medikamente erweitert wurde. Da es nicht immer gelingt, auf Anhieb den individuell richtigen Behandlungsweg zu finden, der die Neurodermitis in ihre Schranken weist, lohnt es sich dranzubleiben, um eine wirksame Behandlung zu finden.

Gemeinsam mit Ihrem behandelnden Hautarzt können Sie die für Sie passende Therapie finden sowie Ihr Therapieziel festlegen, das es zu erreichen gilt. Die Behandlung der Neurodermitis orientiert sich vor allem am Schweregrad der Erkrankung sowie an Ihren persönlichen Bedürfnissen.

Neurodermitis kann äußerlich (topisch) oder innerlich (systemisch) mit Medikamenten behandelt werden. Ergänzt wird die medikamentöse Therapie bei Bedarf durch weitere Maßnahmen, etwa Patientenschulungen, psychologische Unterstützung oder die besondere Behandlung des Juckreizes.

Wahl der Neurodermitis-Behandlung

Die Wahl der Therapie orientiert sich in erster Linie am Schweregrad.

Behandlung von innen oder außen?

Für die Entscheidung, ob eine innerliche (systemische) Therapie bei Neurodermitis infrage kommt, werden unterschiedliche Aspekte berücksichtigt:

  • Schweregrad der Neurodermitis
  • Einschränkungen der Lebensqualität
  • Stärke des Juckreizes
  • Ausmaß von Schlafstörungen
  • Wirkungslosigkeit oder Unverträglichkeit äußerlicher Therapien

Expertenvideo: Neurodermitis behandeln

Neues zu den Behandlungsmöglichkeiten, für Sie von einem Experten erklärt, sehen Sie im Video.

Zum Video

Quellen:
Modifiziert nach Kurzen H et al. Atopische Dermatitis – Ein praxisnaher Behandlungspfad (2020), URL: https://www.onkoderm.de/wp-content/uploads/sites/109/2020/10/onk_AG_AD_Beilage_DDD_023_ONLINE.pdf (Zugriff: 06.04.2021). │ Deutsche Dermatologische Gesellschaft (Hrsg.). Aktualisierung „Systemtherapie bei Neurodermitis“ zur Leitlinie Neurodermitis, URL: https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/013_D_Dermatologische_Ges/013-027l_S2k_Neurodermitis_Aktualisierung-Systemtherapie_2020-06.pdf (Zugriff: 06.04.2021).

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Therapieziele: Von der Neurodermitis befreien

Neurodermitis ursächlich heilen – das ist leider nicht möglich. Die Erkrankung kann jedoch heute wirksam behandelt werden. Die Wahl der Behandlung ist der erste Schritt, sprechen Sie jedoch mit Ihrem Hautarzt auch über das Therapieziel und darüber, was Sie von der Behandlung erwarten oder welche Erfahrungen Sie womöglich bereits gemacht haben.

Das Therapieziel festzulegen ist die Basis dafür, den Erfolg der Behandlung messen zu können. Gemeinsam mit Ihrem Hautarzt können Sie anschließend verfolgen, ob die Therapie die gewünschte Wirkung zeigt oder ob sie eventuell angepasst bzw. gewechselt werden muss.

Zu den Therapiezielen bei Neurodermitis zählen:

  • Verhindern von neuen Schüben und einer Verschlechterung der Neurodermitis
  • Linderung der Symptome und eine möglichst erscheinungsfreie Haut
  • Keine Einschränkungen durch die Neurodermitis im Alltag

Persönliches Therapieziel: Was erwarten Sie von der Behandlung?

Die Besserung der Krankheitsaktivität und Beschwerden ist das eine, doch überlegen Sie sich auch, was sich in Ihrem Alltag verändern soll. Welche Dinge oder Aktivitäten sollen wieder möglich sein, an denen Sie die Neurodermitis bislang gehindert hat? Nicht mehr das Gefühl haben, wegen der Hautentzündung angestarrt zu werden? Entspannt durchschlafen, ohne vom Juckreiz gequält zu werden? Unbeschwert mit Freunden unterwegs sein? Notieren Sie Ihr persönliches Therapieziel und auch, welche Fortschritte Sie machen.

Ihr persönliches Therapieziel festlegen und erreichen
Nutzen Sie den praktischen Behandlungsziel-Check der Initiative Wen juckt’s?, um Ihr persönliches Therapiziel festzulegen und zu verfolgen.

Zu Wen juckt’s?

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Arztgespräch: Gemeinsam zum Ziel

Ihr Hautarzt ist Ihr Spezialist für Neurodermitis. Die individuell passende Behandlung finden oder Therapieziele festlegen und erreichen – dafür ist es eine gute Voraussetzung, wenn Sie partnerschaftlich diesen Weg gehen. Es kommt dabei auf die fachliche Seite, aber auch auf ein vertrauensvolles Verhältnis an.

Wenn Sie sich selbst gut mit Ihrer Erkrankung und den Behandlungsmöglichkeiten auskennen und wissen, warum eine Therapie für Sie geeignet ist, kann das helfen, die passende Therapie zu finden, und auch die Behandlung erleichtern. Sprechen Sie offen mit Ihrem Hautarzt darüber, wie sich die Neurodermitis auf Ihr Leben auswirkt, über die Behandlungsmöglichkeiten und auch über Ihre Erwartungen an die Therapie. Eine gute Vorbereitung hilft Ihnen dabei, Ihren Arzttermin bestmöglich zu nutzen.

Tipps für das Arztgespräch

  • Vorbereiten: Schreiben Sie vor Ihrem Termin auf, welche Fragen Sie zur Neurodermitis und zu Ihrer Behandlung haben, damit Sie während des Gesprächs nichts vergessen.
  • Nachfragen: Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, wenn Sie während des Gesprächs mit Ihrem Hautarzt etwas nicht verstanden haben.
  • Notieren: Machen Sie sich während des Arztgesprächs Notizen, so können Sie nach dem Termin besser nachvollziehen, was Sie besprochen haben.

Gut vorbereitet zum Arztgespräch!

Nutzen Sie den Arztbesuch-Planer der Initiative Wen juckt’s? zur Vorbereitung auf Ihren nächsten Termin beim Hautarzt.

Zu Wen juckt’s?

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Schweregrad und Verlaufskontrolle

Von trockener Haut bis zu einer schweren Entzündung und starkem Juckreiz – Neurodermitis kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Bestimmung des Schweregrads spielt unter anderem bei der Wahl der Therapie eine wichtige Rolle. Dabei kommt es jedoch nicht allein auf das Hautbild an, auch die Belastungen des täglichen Lebens durch die Erkrankung sollten berücksichtigt werden.

Eine feste Regel, um den Schweregrad zu bestimmen, gibt es nicht. Hautärzte können jedoch auf unterschiedliche Messmethoden, sogenannte Scores, zurückgreifen. Sie ermöglichen eine einheitliche Bewertung der Erkrankung, indem typische Beschwerden oder Ausprägungen der Neurodermitis herangezogen werden. Im Laufe der Zeit können Scores erneut berechnet werden, um den Krankheitsverlauf und die Wirkung der Therapie zu verfolgen.

Punktwerte zur Beurteilung des Schweregrads

  • Eczema Area and Severity Index (EASI)

    Der sogenannte EASI ist ein Punktwert, der häufig bei Neurodermitis verwendet wird und die Ausbreitung sowie die Ausprägung der Hautentzündung berücksichtigt.

    Die entzündliche Rötung sowie die Verdickung der Haut und das Kratzen werden mit Punkten bewertet. Hinzu kommt der Anteil der betroffenen Körperoberfläche, für den ebenfalls Punkte berechnet werden.

    Je höher die Punktzahl, desto schwerer ist die Erkrankung. Der EASI kann einen Wert von 0 (erscheinungsfrei) bis 72 (sehr schwere Neurodermitis) haben. Ein EASI von 0 bedeutet jedoch nicht, dass keine Neurodermitis vorhanden ist.

  • Scoring Atopic Dermatitis Index (SCORAD)
    Für den sogenannten SCORAD werden unterschiedliche Merkmale der entzündeten Haut, der Anteil der betroffenen Körperoberfläche sowie Juckreiz und Schlaf herangezogen.
  • Dermatology Life Quality Index (DLQI)
    Der DLQI hilft dabei, die Einschränkung der Lebensqualität durch die Neurodermitis einzuschätzen.
  • Ausmaß von Juckreiz
    Juckreiz kann beurteilt werden, indem Betroffene selbst auf einer Skala von 0 (kein Juckreiz) bis 10 (schlimmster vorstellbarer Juckreiz) angeben, wie ausgeprägt er in den letzten 24 Stunden war.

Wann schränkt die Neurodermitis Sie ein?

Fast jeder Lebensbereich kann von der Neurodermitis beeinträchtigt werden. Machen Sie den Neurodermitis-Alltags-Check und finden Sie heraus, in welcher Situation die Erkrankung Ihnen am meisten zu schaffen macht!

Zum Test

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