Chronische Migräne: Behandlung

Die Behandlung von Migräne und insbesondere der Chronischen Migräne gehört in die Hände erfahrener Kopfschmerzspezialisten. Alle Maßnahmen (medikamentös oder nicht-medikamentös) sollten immer auf Ihre persönliche Lebenssituation abgestimmt sein.

Menschen in Alltagssituationen
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Finden Sie die richtige Behandlung!

Das Ziel der Behandlung der Chronischen Migräne ist die signifikante Reduktion der Kopfschmerztage. Heute stehen vielfältige Behandlungsmethoden zur Verfügung, mit denen sich die Migräne meist gut in den Griff bekommen lässt. Am vielversprechendsten ist eine Kombination aus Medikamenten und begleitenden Maßnahmen. Der umfassende Ansatz lohnt sich: Mit einer gezielten Behandlung lassen sich die Kopfschmerztage deutlich reduzieren.

Die Behandlung von Migräne und insbesondere der Chronischen Migräne gehört in die Hände erfahrener Kopfschmerzspezialisten. Alle Maßnahmen (medikamentös oder nicht-medikamentös) sollten immer auf Ihre persönliche Lebenssituation abgestimmt sein.

Allgemeine Massnahmen bei einer Migräne-Attacke

Bei einem Anfall sollten sich Patienten nach Möglichkeit in einen abgedunkelten, geräuscharmen Raum zurückziehen. Vielen hilft Schlaf. Eine kühlende Kompresse kann ebenfalls helfen.

Behandlung bei Chronischer Migräne

Idealerweise besteht eine erfolgreiche Therapie gegen Migräne aus einer Kombination von medikamentöser und nicht-medikamentöser Therapie und passt zu Ihrer persönlichen Lebenssituation.

Dabei werden zwei Arten der medikamentösen Therapie unterschieden: Akut- und Prophylaxe-Therapie.

  • Akutbehandlung
    Maßnahmen zur Linderung akuter Kopfschmerzattacken
  • Vorbeugende Behandlung
    Maßnahmen zur Verringerung von Anzahl und Schwere der Anfälle
  • Nicht-Medikamentöse Behandlung
    Begleitende Maßnahmen
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Akuttherapie bei Migräne

Manchen hilft es oft schon, sich zurückzuziehen und sich auszuruhen. Bei Bedarf kann noch ein rezeptfreies Schmerzmedikament, ein sogenanntes Akutschmerzmittel, aus der Apotheke eingenommen werden. Die Einnahme sollte für eine bestmögliche Wirksamkeit frühzeitig erfolgen.

Zu den bekannten „Klassikern“ gegen Kopfschmerzen zählen Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen. Speziell für mittlere bis schwere Migräne-Anfälle stehen Medikamente aus der Gruppe der Triptane zur Verfügung. Allerdings ist die Wirkdauer begrenzt. Bei längeren Migräneanfällen kann es nach einer beschwerdefreien Phase erneut zu Kopfschmerzen und anderen Symptomen kommen.

Alle Schmerzmittel, vor allem Medikamente gegen Migräne, können bei zu häufiger Einnahme schädlich sein. Sie können zu einem Dauerkopfschmerz führen, einem sogenannten Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK).

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie an mehr als zehn Tagen im Monat Schmerztabletten benötigen.

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Migräne vorbeugen und behandeln

Werden Kopfschmerzen und Migräne von der Ausnahme zu nahezu ständigen Begleitern, so kann eine Behandlung mit Akutschmerzmitteln keine (alleinige) Lösung sein: Hier gewinnt die Migräne-Prophylaxe (Vorbeugung) an Bedeutung. Ziel der Prophylaxe bei Chronischer Migräne ist, dass die Schmerzattacken deutlich weniger werden und/oder die Schmerzstärke spürbar geringer wird.

Eine medikamentöse Prophylaxe sollte gemäß Leitlinien erwogen werden, wenn mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • 3 oder mehr Migräneattacken im Monat
  • Anzahl der Migräneattacken nimmt zu
  • Migräneattacken dauern länger als 72 Stunden
  • Schmerz- oder Migränemittel wirken nicht ausreichend
  • Einnahme von Schmerz- oder Migränemittel an > 10 Tagen im Monat
  • Lebensqualität durch Migräne stark eingeschränkt

Es gibt Medikamente, die regelmäßig als Tablette eingenommen oder vom Arzt verabreicht werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Antiepileptika / Antikonvulsiva
  • Betablocker
  • Neurotoxin
  • Calciumantagonisten
  • CGRP-Antikörper
  • CGRP-Rezeptorantagonisten

Alle diese Medikamente wirken unterschiedlich und haben verschiedene Nebenwirkungen. Besprechen Sie Ihre Fragen und Vorbehalte offen mit Ihrem Arzt!

Antiepileptika sind krampflösende Wirkstoffe und finden eigentlich Anwendung in der Therapie von Epilepsie, werden aber auch in der Migränetherapie eingesetzt. Antiepileptika eignen sich eher für Migränepatienten, die zusätzlich unter Epilepsie oder Manie leiden. Eine der Substanzen sollte nicht von Frauen in der Schwangerschaft oder mit Kinderwunsch verwendet werden.

Bestimmte Betablocker werden zur Vorbeugung von Migräne-Attacken angewendet. Sie beruhigen quasi das Nervensystem, verlangsamen den Herzschlag und senken den Blutdruck. Bei Betablockern kann aber ein Gewöhnungseffekt eintreten und die Wirkung mit der Zeit nicht mehr ausreichend sein. Zu den Nebenwirkungen von Betablockern gehören Müdigkeit, Schwindel, Schlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden.

Die Zahl der Migräneanfälle kann durch die Gabe von Spritzen mit einem sogenannten Neurotoxin verringert werden. Dieses ist angezeigt, wenn mindestens 2 Vortherapien nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben oder nicht vertragen wurden. Es wird stark verdünnt und kann so hilfreich in der Medizin genutzt werden. Es verhindert z.B. die Ausschüttung von an der Migräneentstehung beteiligten Neuropeptiden wie CGRP. Für einen anhaltenden Effekt werden die Injektionen meist alle 3 Monate wiederholt. Nebenwirkungen können muskelkaterähnliche Beschwerden, hängende Augenlider oder Schmerzen an der Injektionsstelle sein.

Eine Substanz dieser Wirkstoffgruppe wird vorwiegend zur Behandlung von Schwindel eingesetzt, diese zeigt auch Effekte in der Migräneprophylaxe. Die Wirkweise ist noch nicht gänzlich geklärt. Sie basiert vermutlich auf der Blockade des Calciumstroms in die Muskelzellen, welcher fürs Zusammenziehen und Anspannen von Muskeln sorgt. Allerdings kommt es unter der Einnahme vermehrt zu Nebenwirkungen wie Depression und Gewichtszunahme.

Der Botenstoff CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) wirkt gefäßerweiternd und spielt eine Rolle beim Entzündungsgeschehen bei Migräne. Die CGRP-Antikörper schalten CGRP aus und sollen so Migräne-Attacken verhindern. Sie werden monatlich bis dreimonatlich unter die Haut gespritzt. Als Nebenwirkungen können Rötungen an der Einstichstelle, Übelkeit, Verstopfung oder Schwindel auftreten.

Neben den CGRP-Antikörpern gibt es noch die Substanzklasse der CGRP-Rezeptorantagonisten (Gepante). Deren Wirkung geht in die gleiche Richtung. Sie schalten jedoch nicht das CGRP-Molekül aus, sondern blockieren dessen Rezeptor. CGRP-Rezeptorantagonisten werden oral eingenommen und können sowohl prophylaktisch als auch in der Akuttherapie der chronischen und episodischen Migräne eingesetzt werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die verschiedenen Möglichkeiten, Chronische Migräne zu behandeln.

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Migräne-Behandlung ohne Medikamente

Ihr Arzt kann Ihnen helfen, die besten Strategien gegen Kopfschmerzen und Migräne-Anfälle zu finden. Die Behandlung der Chronischen Migräne sollte dabei nicht nur Medikamente umfassen. Auch begleitende Maßnahmen, also nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, können viel bewirken. Dazu gehören z. B.:

  • Sport- und Physiotherapie
  • Psychologische Beratung
  • Entspannungsverfahren
  • Akupunktur
  • Neurostimulation
  • Biofeedback-Therapie

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Behandlungsmöglichkeit individuell für Ihre chronische Migräne geeignet ist.

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