Entzündung der Wirbelsäule bei axialer Spondyloarthritis
Axiale Spondyloarthritis, zu der auch Morbus Bechterew zählt, ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, bei der vor allem die Wirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Gelenke betroffen sind.

Axiale Spondyloarthritis ist chronisch, kann heute jedoch wirksam behandelt werden. Mit einer zielgerichteten medikamentösen Therapie kann es gelingen, den Krankheitsverlauf abzuschwächen und dafür zu sorgen, dass der Alltag möglichst wenig durch die Erkrankung beeinträchtigt wird.
Axiale Spondyloarthritis oder Morbus Bechterew?
Es werden vor allem zwei Ausprägungen der axialen Spondyloarthritis unterschieden, für die es unterschiedliche Bezeichnungen gibt. Bei beiden kommt es zu den typischen Beschwerden, insbesondere tiefsitzenden Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen. Unterschiedlich ist, ob neben der Entzündung auch Veränderungen am Knochen nachweisbar sind.
- Röntgenologische axiale Spondyloarthritis
Die röntgenologische axiale Spondyloarthritis wird auch ankylosierende Spondylitis (AS) oder Morbus Bechterew genannt. Es sind neben der Entzündung bereits krankheitsbedingte Veränderungen am Knochen, insbesondere an der Wirbelsäule und den Kreuz-Darmbein-Gelenken, vorhanden. Diese knöchernen Strukturen sind auf RöntgenBildgebendes Verfahren, das durch Röntgenstrahlung Bilder vom Inneren des Körpers erzeugt, z. B. von Knochen.bildern zu erkennen. - Nicht röntgenologische axiale Spondyloarthritis
Bei dieser Ausprägung der Erkrankung ist eine Entzündung an der Wirbelsäule und/oder den Kreuz-Darmbein-Gelenken vorhanden, strukturelle Veränderungen am Knochen jedoch nicht. Sie ist daher nur mit MagnetresonanztomografieAuch Kernspintomografie; bildgebendes Verfahren, mit dem digitale Schnittbilder vom Körper erzeugt werden. (MRT) erkennbar, auf Röntgenbildern ist sie nicht zu sehen.
- Was ist Morbus Bechterew?
Morbus Bechterew ist ein anderes Wort für die röntgenologische axiale Spondyloarthritis, das heute aber immer seltener verwendet wird.
Zahlen und Fakten zur axialen Spondyloarthritis
- Etwa 350.000 Menschen in Deutschland sind von einer röntgenologischen axialen Spondyloarthritis (Morbus Bechterew) betroffen.
- Besonders häufig beginnt die Erkrankung zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr.
- Die axiale Spondyloarthritis verläuft häufig in Schüben: Phasen mit und ohne Beschwerden wechseln sich ab.
- Bei Männern kommt es etwa doppelt so häufig wie bei Frauen zu einer röntgenologischen axialen Spondyloarthritis (Morbus Bechterew).
- Neben der Wirbelsäule können auch andere Gelenke sowie die Sehnenansätze bei einer axialen Spondyloarthritis beteiligt sein.
Wirbelsäule und Kreuz-Darmbein-Gelenke
Bei axialen Spondyloarthritiden wie Morbus Bechterew kommt es insbesondere an der Wirbelsäule und den Kreuz-Darmbein-Gelenken zu einer Entzündung.
- Die Wirbelsäule ist die Stütze und bewegliche Achse des Körpers. Sie sorgt für eine aufrechte Haltung. Gleichzeitig sorgt ihr federnder Aufbau für Beweglichkeit und gleicht Stöße aus.
- Die Kreuz-Darmbein-Gelenke verbinden am unteren Ende der Wirbelsäule das Kreuzbein mit den Darmbeinen. Sie werden auch Iliosakralgelenke (ISG) oder Sakroiliakalgelenke (SIG) genannt.
Verlauf der axialen Spondyloarthritis
Wie sich eine axiale Spondyloarthritis entwickelt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Im Verlauf kann die anhaltende Entzündung jedoch zu einer Schädigung am Knochen, z. B. an den Wirbelkörpern und den Gelenken führen.
Bei der röntgenologischen axialen Spondyloarthritis (Morbus Bechterew) kann zudem eine Knochenneubildung an den Wirbelgelenken und im Bereich des Kreuz-Darmbein-Gelenks entstehen.
Bei einem ausgeprägten Verlauf können knöcherne Verbindungen beispielsweise zwischen einzelnen Wirbelkörpern entstehen. Die Folge können Bewegungseinschränkungen bis hin zur Versteifung der Wirbelsäule sein. Letzteres tritt heute jedoch nur noch selten auf.
Durch eine frühzeitige und effektive Behandlung kann sowohl der Entzündung als auch den fortschreitenden Veränderungen am Knochen entgegengewirkt werden.
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