Leben mit Morbus Crohn

Mit einem bewussten Lebensstil können Sie bei Morbus Crohn die Therapie unterstützen und zu Ihrem Wohlbefinden beitragen. Informieren Sie sich zu den Themen Ernährung, Sport und Bewegung oder Stressbewältigung.

Menschen mit Morbus Crohn in Alltagssituationen
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Leben mit Morbus Crohn

Morbus Crohn kann sich in vielen Lebensbereichen bemerkbar machen. Eine wirksame Behandlung kann dazu beitragen, dass die Erkrankung Ihren Alltag möglichst wenig einschränkt.

Neben der gewissenhaften und regelmäßigen Umsetzung Ihrer Therapie haben Sie jedoch noch weitere Möglichkeiten, aktiv zu werden und positiv auf den Krankheitsverlauf einzuwirken. Informieren Sie sich, was Ihre Erkrankung beeinflusst und was Sie tun können, um mit einem ausgewogenen und bewussten Lebensstil positive Impulse zu setzen.

Aktiv im Leben mit Morbus Crohn

Es gibt viele Ansatzpunkte für einen ausgewogenen Lebensstil, etwa Ernährung, Stressbewältigung oder Sport und Bewegung. Finden Sie heraus, was Ihnen persönlich in Ihrer Lebenssituation guttut:

  • Was beeinflusst den Morbus Crohn und wie können Sie darauf einwirken?
  • Welche Seiten der Erkrankung sind besonders belastend und was lässt sich daran ändern?
  • Was können Sie tun, um Ihren Alltag mit Morbus Crohn zu erleichtern?
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Ernährung bei Morbus Crohn

Das Thema Ernährung hat bei Morbus Crohn einen besonderen Stellenwert, schließlich ist der Verdauungstrakt direkt betroffen. Eine spezielle Morbus-Crohn-Diät, die eingehalten werden muss, gibt es jedoch nicht.

Die wichtigste Ernährungsregel bei Morbus Crohn lautet: Erlaubt ist, was bekommt! Das bedeutet, dass Sie Ihre Ernährung auf Ihre persönlichen Bedürfnisse, die Krankheitsaktivität oder auch mögliche Komplikationen ausrichten können. Basis sollte dabei eine ausgewogene und gesunde Ernährung sein. Auf diese Weise kann es Ihnen gelingen, positiv auf die Erkrankung und Ihr Wohlbefinden einzuwirken.

Individuelle Unverträglichkeiten bei Morbus Crohn

Ein wichtiger erster Schritt, um Ihren Speiseplan auf Ihre persönlichen Bedürfnisse auszurichten, ist es, herauszufinden, was Ihnen gut bekommt und was Sie nicht vertragen. Es gibt Lebensmittel, die eher gut oder eher nicht gut bekömmlich sind. Verallgemeinern lässt sich das jedoch nicht. Unverträglichkeiten können sich darüber hinaus mit der Zeit ändern, etwa im Schub oder wenn die Krankheitsaktivität nachlässt.

Ernährungstagebuch

Ein Ernährungstagebuch kann Ihnen dabei helfen, Unverträglichkeiten aufzuspüren. Eine Vorlage mit Anleitung finden Sie weiter unten zum Download. Denken Sie daran, dass es von Zeit zu Zeit sinnvoll sein kann, erneut ein Ernährungstagebuch zu führen, falls Unverträglichkeiten sich geändert haben.

Ernährung während eines Schubs

Während eines Schubs kann der Körper bei Morbus Crohn mit Ihrer gewohnten Ernährung überfordert sein. Oft werden dann weniger Speisen vertragen. Der Verzicht auf Ballaststoffe kann helfen, die entzündete Darmschleimhaut zu schonen. Leicht verdauliche und pürierte Speisen sind besonders gut verträglich. Achten Sie darauf, ausreichend Flüssigkeit, Nährstoffe und Kalorien aufzunehmen, wenn die Erkrankung aktiv ist.

Nährstoffmangel vorbeugen

Wenn der Körper mit einer Entzündung klarkommen muss, hat er einen erhöhten Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf. Auf der anderen Seite kann die Entzündung des Darms die Nährstoffaufnahme mindern, Durchfall zu Flüssigkeitsverlust führen und Appetitlosigkeit das Essen erschweren. Es ist daher wichtig, einer Unterversorgung mit einzelnen Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen sowie einem Gewichtsverlust entgegenzuwirken. Der Mangel eines bestimmten Nährstoffs sollte stets vom behandelnden Arzt festgestellt werden. Ein Blutbild kann aufdecken, ob es zu einem Mangel gekommen ist. Gelingt es nicht, genug zu essen, um die nötigen Kalorien aufzunehmen, kann Trinknahrung eine Unterstützung sein, um einen Gewichtsverlust zu vermeiden. Auch in diesem Fall sollten Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt abstimmen.

10 Punkte für eine ausgewogene Ernährung

Bei Morbus Crohn wird eine gesunde und ausgewogene Ernährung unter Berücksichtigung der individuellen Unverträglichkeiten und Bedürfnisse empfohlen. Doch was bedeutet gesunde Ernährung? Die 10 Punkte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) geben eine gute Orientierung für einen ausgewogenen Speiseplan:

  1. Vielseitig essen
  2. Gemüse und Obst – „5 am Tag“, das heißt fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart
  3. Bei Getreideprodukten besser Vollkorn als Weißmehl wählen
  4. Tierische Lebensmittel als Ergänzung: täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; nicht mehr als 300 bis 600 g Fleisch pro Woche
  5. Bewusste Auswahl von Fetten: pflanzlichen Ölen den Vorzug geben; versteckte Fette in verarbeiteten Lebensmitteln meiden
  6. Zucker und Salz in Maßen
  7. Reichlich Flüssigkeit: ca. 1,5 Liter am Tag trinken, bevorzugt Wasser
  8. Speisen schmackhaft und schonend zubereiten
  9. Achtsam essen: Zeit nehmen und das Essen genießen
  10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben

Entzündungsbewusster Speiseplan

Neben einer ausgewogenen Ernährung kann sich eine bewusste Auswahl von Lebensmitteln positiv auf das Entzündungsgeschehen im Körper auswirken. Dabei sind es vor allem Fette, Vitamine und Spurenelemente, die eine besondere Rolle spielen.

Aus Arachidonsäure, einer Omega-6-Fettsäure, werden entzündungsfördernde Stoffe im Körper gebildet. Sie ist in tierischen Fetten enthalten und sollte möglichst gemieden werden.

Bestimmte Omega-3-Fettsäuren hingegen haben eine entzündungshemmende Wirkung. Sie sind in Kaltwasserfisch sowie pflanzlichen Ölen wie Leinöl, Walnussöl, Rapsöl oder Sojaöl enthalten.

Die entzündlichen Prozesse im Körper setzen freie Radikale frei. Dabei handelt es sich um sauerstoffhaltige Verbindungen, die Zellen im Körper angreifen und zur Entstehung entzündungsfördernder Stoffe beitragen können.

Antioxidantien fangen freie Radikale ab und machen sie unschädlich. Vitamin C, Vitamin E, Provitamin A, Selen und Zink sowie die sekundären Pflanzenstoffe Carotinoide, Flavonoide und Polyphenole zählen zu den Antioxidantien. Sie sind insbesondere in Obst, Gemüse und Nüssen enthalten.

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  • Titel der Broschüre Ernährung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Ernährung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
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  • Titel der Broschüre Ernährungstagebuch
    Ernährungstagebuch
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Stressbewältigung bei Morbus Crohn

Stress begegnet uns immer wieder im Alltag und auch Morbus Crohn kann zur Stressquelle werden.

Stress zählt nicht zu den Ursachen von Morbus Crohn, kann die Erkrankung jedoch beeinflussen, Beschwerden verstärken oder einen Schub fördern. Es kann daher hilfreich sein, neue Strategien im Umgang mit Stress zu entwickeln.

Strategien gegen Stress

Ein erster Schritt im Umgang mit Stress ist es, zu erkennen, wenn Belastungen überhandnehmen. Häufig gibt der Körper Signale. So können etwa Schlafstörungen, Verspannung, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, innere Unruhe oder Ängste Anzeichen von zu viel Stress sein. Machen Sie sich auch bewusst, wie belastend der Morbus Crohn ist.

Hilfreiche Strategien im Umgang mit Stress sind vor allem Stressvermeidung und Stressbewältigung. In Bezug auf die Erkrankung ist darüber hinaus eine positive Krankheitsbewältigung günstig.

Der effektivste Weg, mit Stress umzugehen, ist, wenn Sie belastende Einflüsse im Leben beseitigen oder verändern. Das können kleine oder große Schritte sein. Manchmal helfen schon geringe Veränderungen, ein klärendes Gespräch, die eigenen bzw. die Anforderungen anderer an sich selbst zu relativieren, ein besseres Zeitmanagement oder auch einfach einmal Nein zu sagen.

Da sich nicht jede Stressquelle ausschalten lässt, ist gezielte Stressbewältigung ein weiterer Weg im Umgang mit Belastung. Dabei wird nicht die Stressquelle selbst, sondern die eigene Einstellung zu ihr verändert. Entspannung hat dabei einen besonderen Stellenwert.

Jeder geht mit Morbus Crohn anders um. Ziel sollte es jedoch sein, dass es im Laufe der Zeit gelingt, Strategien zu entwickeln, die den Umgang mit der Erkrankung erleichtern und zu ihrer Akzeptanz führen. Dabei kann z. B. ein aktiver Umgang mit Morbus Crohn helfen, der Austausch mit anderen Betroffenen oder auch, gut über die Erkrankung informiert zu sein. Wird die Krankheitsbewältigung zu einer großen Herausforderung, kann psychologische Unterstützung helfen, neue Perspektiven zu gewinnen.

Stress mit Entspannung begegnen

Entspannung löst Spannung und baut dadurch Stress ab. Mit gezielter Entspannung können Sie die Stressreaktion des Körpers entschärfen und negative Spannungen abbauen. Finden Sie heraus, wie Sie am besten zur Ruhe kommen. Die Wege zur Entspannung können sehr unterschiedlich sein: ein Buch lesen, Gartenarbeit, Sport, mit dem Hund spazieren gehen oder Musik hören.

Entspannungstechniken

Mit dem Erlernen einer gezielten Entspannungstechnik können Sie ebenfalls für mehr Ausgeglichenheit im Leben sorgen. Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Qigong, Tai-Chi oder Meditation – es gibt viele Möglichkeiten. Probieren Sie aus, welche am besten zu Ihnen passt.

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  • Titel der Broschüre Stress und Bewältigungsstrategien bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Stress und Bewältigungsstrategien bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
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Sport und Bewegung mit Morbus Crohn

Sport tut gut – diese Aussage trifft auch für Menschen mit Morbus Crohn zu. Bewegung hat keinen negativen Einfluss auf die Erkrankung und kann auch keinen neuen Schub auslösen.

Es gibt jedoch Hinweise, dass sich regelmäßige sportliche Aktivität positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt und die Lebensqualität verbessert. Wenn Sie in Bewegung bleiben, hat das jedoch noch viele weitere Vorteile für die Gesundheit, Ihr allgemeines Wohlbefinden und Ihre Lebensqualität.

  • Fitness und Beweglichkeit:
    Sport verbessert Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordinationsvermögen. Der Bewegungsapparat mit Muskulatur, Gelenken, Sehnen, Bändern und Knochen wird gestärkt. Bewegungseinschränkungen wird entgegengewirkt.
  • Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel:
    Der Blutdruck kann durch Sport gesenkt werden und eine bessere Durchblutung die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels optimieren. Die Atmung wird gekräftigt und der Stoffwechsel angekurbelt.
  • Entzündung und Immunsystem:
    Körperliche Aktivität bzw. Muskelaktivität wirkt sich auf unterschiedliche Zellen des Immunsystems aus. So kann Sport helfen, die Krankheitsaktivität zu dämpfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Beschwerden zu bessern.
  • Psyche und Wohlbefinden:
    Stresshormone können durch sportliche Aktivität abgebaut und die Stresstoleranz erhöht werden. Die Grundstimmung hebt sich und depressiven Verstimmungen kann entgegengewirkt werden. Zudem fördert Sport das Selbstvertrauen und kann helfen, Ängste abzubauen.

Ihr individuelles Sportprogramm

Grundsätzlich steht Morbus Crohn keiner Bewegungsform im Weg. Empfehlenswert ist es, die Trainingsform und den Umfang des Sportprogramms an Ihrer individuellen körperlichen Verfassung, der Krankheitsaktivität und eventuellen Begleiterkrankungen auszurichten. Hören Sie auf Ihren Körper und berücksichtigen Sie auch Ihre Leistungsgrenzen. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt kann Ihnen helfen zu klären, welche sportlichen Aktivitäten sinnvoll sind.

Während eines Schubs wird der Körper bei Morbus Crohn durch die Entzündung belastet. Durchfall kann dafür sorgen, dass Nährstoffe nicht ausreichend aufgenommen werden. Ist die Erkrankung aktiv, sollten Sie es daher langsam angehen oder eine Sportpause machen. Wichtig ist zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Wenn Sie wieder ins Training einsteigen, steigern Sie das Sportpensum Schritt für Schritt.

Wenn Sie sich vor Kurzem einer Operation im Bauchraum unterzogen haben, sollten Sie die Bauchmuskulatur nicht übermäßig strapazieren. Vorsicht gilt auch vor möglichen äußeren Einwirkungen, etwa bei Ballsportarten. Wenn Sie ein Stoma tragen, kann eine Korsage den empfindlichen Bereich schützen. Wirkt sich Morbus Crohn auch auf Ihre Gelenke aus, wählen Sie besser eine gelenkschonende Sportart. Stimmen Sie sich mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten ab, was Sie beim Sport beachten sollten.

Mit Spaß zu mehr Bewegung

Eine weitere wichtige Voraussetzung, um in Bewegung zu kommen und auch dabeizubleiben, ist, dass der Sport Spaß macht. Überlegen Sie sich, was Ihnen bei sportlicher Aktivität liegt, und finden Sie die Bewegungsform, die zu Ihnen passt.

  • Was ist Ihnen wichtig beim Sport? Gemeinsam trainieren? Draußen unterwegs sein? Probieren Sie neue Sportarten aus, bis Sie Ihre Bewegungsform gefunden haben.
  • Setzen Sie sich realistische Ziele beim Sport. Starten Sie langsam und steigern Sie Ihr Trainingsprogramm Schritt für Schritt.
  • Hören Sie auf Ihren Körper und akzeptieren Sie Ihre Leistungsgrenzen. Richten Sie Ihr Sportprogramm an Ihren persönlichen Bedürfnissen aus.
  • Suchen Sie sich Trainingspartner. Zusammen in Bewegung zu kommen motiviert. Auch ein Sportverein oder Kurse im Fitnessstudio geben Gelegenheit für gemeinsame Bewegung.
  • Setzen Sie sich feste Termine für Ihr Sportprogramm. Wenn Sie jede Woche zur gleichen Zeit trainieren, finden Sie leichter in Ihre Bewegungsroutine.

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  • Titel der Broschüre Sport und Bewegung mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Sport und Bewegung mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
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Unterwegs mit Morbus Crohn

Eine gelungene Reise tut Körper und Seele gut. Schließlich können Sie im Urlaub ein Stück weit den Alltagsstress hinter sich lassen und neue Kraft schöpfen.

Entscheidend für eine unbeschwerte Reise mit Morbus Crohn ist, dass Sie sich gut vorbereiten und auch für die Zeit unterwegs ein paar Punkte beachten.

Gut geplant – entspannt auf Reisen

Berücksichtigen Sie bei der Reiseplanung die Krankheitsaktivität. Ist der Morbus Crohn aktiv, heißt es abzuwägen, ob etwa fernere Ziele angebracht sind oder eine Reise gar verschoben werden sollte. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, er kann Sie individuell beraten.

Ob Sie eine Reiseversicherung benötigen, ist eine individuelle Entscheidung. Bei Abschluss sollten Sie jedoch darauf achten, dass Sie Ihre Ansprüche auch dann geltend machen können, wenn der Versicherungsfall mit Morbus Crohn in Verbindung steht. Ein Krankenversicherungsschutz sollte im Urlaub auf jeden Fall vorhanden sein. Eine Reisekrankenversicherung kann empfehlenswert sein, wenn Ihre deutsche Krankenversicherung im Reiseland nicht greift.

Über den Standardimpfschutz sollte jeder verfügen. Abhängig vom Reiseland kann es sein, dass zusätzliche Reiseimpfungen empfohlen werden. Erkundigen Sie sich rechtzeitig danach. Wenn Sie mit Medikamenten behandelt werden, die sich auf Ihr Immunsystem auswirken, spielt die Art des Impfstoffs eine Rolle. Lebendimpfstoffe sollten dann in der Regel nicht eingesetzt werden, Totimpfstoffe sind meist unbedenklich. Besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, welche Impfungen für Sie sinnvoll sind.

Mit Morbus-Crohn-Medikamenten auf Reisen

  • Die Therapie sollten Sie auch im Urlaub nicht vernachlässigen. Achten Sie darauf, alle nötigen Medikamente in ausreichender Menge dabeizuhaben – inklusive Reserve.
  • Bei Flugreisen gehören alle Medikamente ins Handgepäck. Auf diese Weise haben Sie auch Zugriff, sollte der Gepäcktransport nicht reibungslos funktionieren.
  • Wenn Sie Injektionshilfen oder Spritzen für die Behandlung benötigen, informieren Sie sich vor Reiseantritt, welche Vorgaben es für die Mitnahme von Flüssigkeiten gibt, damit die Sicherheitskontrolle reibungslos verläuft.
  • Einige Medikamente, etwa Biologika, müssen gekühlt werden. Für kurze Strecken ist dafür eine kleine Kühltasche gut geeignet.
  • Ein ärztliches Attest als Bescheinigung, dass Sie Injektionshilfen oder Spritzen für Ihre Therapie mitführen müssen, kann die Reise mit Ihren Medikamenten erleichtern. Einen Vordruck finden Sie unten in den Downloads.

Andere Länder, andere Speisen

Die landestypische Küche im Urlaubsland kann einige Überraschungen bereithalten. Welche Speisen vertragen werden, ist bei jedem Menschen mit Morbus Crohn unterschiedlich – eine gewisse Vorsicht bei ungewohntem Essen ist deshalb ratsam. Manche Hotels bieten eine spezielle Kost an, wenn Gäste bestimmte Speisen nicht vertragen. Auskunft darüber kann der Reiseanbieter oder das Hotel selbst geben.

Infekte vermeiden

Durch den Morbus Crohn kann Ihre Anfälligkeit für bakterielle oder durch Viren ausgelöste Magen-Darm-Infektionen erhöht sein. Ein paar einfache Regeln – insbesondere bei Reisen in Länder mit niedrigerem Hygienestandard – helfen, einen Infekt zu vermeiden.

  1. Denken Sie an die Grundregel: „Boil it, cook it, peel it or forget it!“ (auf Deutsch: „Koche es ab, gare es, schäle es oder vergiss es!“).
  2. Achten Sie darauf, dass Milch und Milchprodukte abgekocht sind.
  3. Verzichten Sie auf lauwarme oder rohe Speisen, insbesondere wenn Fisch, Fleisch oder Eier enthalten sind.
  4. Meiden Sie Speiseeis und Eiswürfel.
  5. Meiden Sie rohes Obst, Gemüse und Salat. Wenn Sie Früchte schälen, waschen Sie zunächst die Frucht und dann Ihre Hände, bevor Sie mit dem Schälen beginnen.
  6. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Trinken Sie jedoch nur Wasser oder andere Getränke aus originalverschlossenen Flaschen und kein Leitungswasser! Benutzen Sie auch zum Zähneputzen kein Leitungswasser.
  7. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände.

Euro-WC-Schlüssel

Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn haben die Möglichkeit, einen Generalschlüssel für Behindertentoiletten zu erhalten. Er passt an Autobahntoiletten und an öffentlichen Toiletten vieler Städte in Deutschland und in weiteren europäischen Ländern. Bestellen können Sie den Schlüssel beim Club Behinderter und ihrer Freunde (CBF) Darmstadt gegen Vorlage eines ärztlichen Nachweises des Morbus Crohn und eine einmalige Gebühr.
www.cbf-da.de

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  • Titel der Broschüre Urlaub und Reisen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Urlaub und Reisen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
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  • Titel der Broschüre Checkliste Reisen
    Checkliste Reisen
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    Reisepass
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  • Titel der Broschüre Ärztliches Attest
    Ärztliches Attest
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Morbus Crohn und Beruf

Morbus Crohn kann sich auch auf das Berufsleben auswirken. Die Arbeit ist für viele Menschen jedoch ein wichtiger Lebensbereich, bei dem es um mehr als die finanzielle Unabhängigkeit geht.

Für Herausforderungen am Arbeitsplatz durch die Erkrankung gibt es unterschiedliche Lösungswege. Es kommt darauf an, herauszufinden, was im persönlichen Arbeitsumfeld möglich ist. Wichtig ist, dass Sie über Ihre eigenen Rechte und Möglichkeiten gut informiert sind.

Offen mit Morbus Crohn umgehen?

Ob Sie über Ihre Erkrankung am Arbeitsplatz sprechen, ist immer eine individuelle Entscheidung. Ein offener Umgang kann jedoch Missverständnisse vermeiden und ist oft auch die Voraussetzung dafür, Hürden durch die Erkrankung aus dem Weg zu räumen. Manchmal können schon kleine Anpassungen, etwa flexible Arbeitszeiten, einen Unterschied machen.

Neue Perspektiven schaffen

Es kann auch passieren, dass Morbus Crohn es erfordert, beruflich eine neue Richtung einzuschlagen. Veränderung braucht oft Mut und kostet auch Kraft. Doch ein erfülltes Berufsleben kann einen wichtigen Beitrag zu einem Leben im Gleichgewicht leisten. Und: Sie sind nicht allein auf Ihrem Weg.

Unterstützung für die Erhaltung der Arbeitskraft gibt es auf unterschiedlichen Wegen. Auch das Sozialrecht sieht viele Möglichkeiten vor, einen Ausgleich für Einschränkungen durch eine chronische Erkrankung zu schaffen.

Welche Ansprüche bestehen und umgesetzt werden können, ist jedoch immer individuell. Berufliche Integration, Schwerbehinderung, Rehabilitation – die Broschüre „Ansprechpartner und Anlaufstellen bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen“, die Sie unten als Download finden, gibt Ihnen eine erste Orientierung.

Schwerbehinderung

Für eine Reihe von Unterstützungen im Beruf, die gesetzlich vorgesehen sind, ist eine Schwerbehinderung Voraussetzung. Sie bezieht sich auf die Einschränkung der körperlichen Funktion infolge einer Erkrankung wie Morbus Crohn und ist nicht gleichbedeutend mit Pflegebedürftigkeit oder Hilflosigkeit. Abhängig davon, wie stark die Einschränkungen sind, wird der Grad der Behinderung (GdB) bestimmt. Ab einem GdB von 50 liegt eine Schwerbehinderung vor und ein Schwerbehindertenausweis kann ausgestellt werden. Beim Versorgungsamt kann ein Antrag auf Feststellung des GdB gestellt werden.

Quellen:
Sturm A, Atreya R, Bettenworth D et al. Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) – August 2021 – AWMF-Registernummer: 021-004. Z Gastroenterol 2022; 60 (3): 332–418.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. URL: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ (Zugriff: 18.02.2023).
Dimitrov S, Hulteng E, Hong S. Inflammation and exercise: Inhibition of monocytic intracellular TNF production by acute exercise via β2-adrenergic activation. Brain Behav Immun 2017; 61: 60–68.
Wenzl HH. Physical activity, exercise, and sports in inflammatory bowel diseases. J Gastroenterol Hepatol Erkr 2018; 16: 72–79.

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  • Titel der Broschüre Ansprechpartner und Anlaufstellen bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Ansprechpartner und Anlaufstellen bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
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