Morbus Crohn und Beruf
Morbus Crohn kann sich auch auf das Berufsleben auswirken. Die Arbeit ist für viele Menschen jedoch ein wichtiger Lebensbereich, bei dem es um mehr als die finanzielle Unabhängigkeit geht.
Für Herausforderungen am Arbeitsplatz durch die Erkrankung gibt es unterschiedliche Lösungswege. Es kommt darauf an, herauszufinden, was im persönlichen Arbeitsumfeld möglich ist. Wichtig ist, dass Sie über Ihre eigenen Rechte und Möglichkeiten gut informiert sind.
Offen mit Morbus Crohn umgehen?
Ob Sie über Ihre Erkrankung am Arbeitsplatz sprechen, ist immer eine individuelle Entscheidung. Ein offener Umgang kann jedoch Missverständnisse vermeiden und ist oft auch die Voraussetzung dafür, Hürden durch die Erkrankung aus dem Weg zu räumen. Manchmal können schon kleine Anpassungen, etwa flexible Arbeitszeiten, einen Unterschied machen.
Neue Perspektiven schaffen
Es kann auch passieren, dass Morbus Crohn es erfordert, beruflich eine neue Richtung einzuschlagen. Veränderung braucht oft Mut und kostet auch Kraft. Doch ein erfülltes Berufsleben kann einen wichtigen Beitrag zu einem Leben im Gleichgewicht leisten. Und: Sie sind nicht allein auf Ihrem Weg.
Unterstützung für die Erhaltung der Arbeitskraft gibt es auf unterschiedlichen Wegen. Auch das Sozialrecht sieht viele Möglichkeiten vor, einen Ausgleich für Einschränkungen durch eine chronische Erkrankung zu schaffen.
Welche Ansprüche bestehen und umgesetzt werden können, ist jedoch immer individuell. Berufliche Integration, Schwerbehinderung, Rehabilitation – die Broschüre „Ansprechpartner und Anlaufstellen bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen“, die Sie unten als Download finden, gibt Ihnen eine erste Orientierung.
Schwerbehinderung
Für eine Reihe von Unterstützungen im Beruf, die gesetzlich vorgesehen sind, ist eine Schwerbehinderung Voraussetzung. Sie bezieht sich auf die Einschränkung der körperlichen Funktion infolge einer Erkrankung wie Morbus Crohn und ist nicht gleichbedeutend mit Pflegebedürftigkeit oder Hilflosigkeit. Abhängig davon, wie stark die Einschränkungen sind, wird der Grad der Behinderung (GdB) bestimmt. Ab einem GdB von 50 liegt eine Schwerbehinderung vor und ein Schwerbehindertenausweis kann ausgestellt werden. Beim Versorgungsamt kann ein Antrag auf Feststellung des GdB gestellt werden.
Quellen:
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