Morbus-Crohn-Lexikon

Medizinische Fachbegriffe zu Morbus Crohn einfach erklärt: Im Morbus-Crohn-Lexikon finden Sie Fachwörter von A wie Anämie bis Z wie Zytokin.

Menschen mit Morbus Crohn in Alltagssituationen
a

Lexikon zu Morbus Crohn

Viele Fachwörter oder Abkürzungen, die Ihnen im Zusammenhang mit Morbus Crohn begegnen, sind nicht ganz leicht zu verstehen. Das Morbus-Crohn-Lexikon hilft Ihnen weiter und erläutert medizinische Begriffe rund um die Erkrankung und Behandlung.

A

Abszess:

Abgekapselte Eiteransammlung.

Anämie:

Blutarmut.

Anamnese:

Krankengeschichte.

Antikörper:

Proteine, die im Immunsystem z. B. gegen bestimmte Fremdstoffe wie Bakterien und Viren oder aber auch gegen körpereigene Stoffe gerichtet sind. Antikörper machen diese Stoffe unschädlich, indem sie an diese binden und sie damit für den Abbau markieren. In der Medizin werden bestimmte Antikörper, die z. B. entzündungsfördernde Botenstoffe erkennen und ausschalten, künstlich hergestellt und als Therapie genutzt.

Anus:

After; Austrittsöffnung des Darms.

B

Biologika:

Biotechnologisch hergestellte Medikamente, die u. a. bei Morbus Crohn eingesetzt werden; greifen gezielt in die Entzündungsprozesse im Immunsystem ein und hemmen sie.

Biopsie:

Entnahme einer Gewebeprobe zur Untersuchung unter dem Mikroskop.

Biosimilars:

Nachahmerprodukte von Original-Biologika; ein Biosimilar ist dem originalen Biologikum ähnlich, jedoch nicht mit ihm identisch, ohne klinisch relevante Unterschiede.

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG):

Blutwert, der bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden kann; eine erhöhte BSG ist ein Hinweis auf eine Entzündung im Körper.

Botenstoffe:

Steuern gezielt das Immunsystem, indem sie Signale an Zellen weitergeben und so z. B. Entzündungen beeinflussen. Es gibt entzündungsfördernde und entzündungshemmende Botenstoffe.

C

Calprotectin:

Bestimmtes Eiweiß; ein erhöhter Calprotectin-Wert im Stuhl ist ein Hinweis auf eine Entzündung im Darm, die jedoch auch durch eine Infektion bedingt sein kann.

Chronische Entzündung:

Bleibt ein Entzündungsprozess dauerhaft bestehen, wird er als chronisch bezeichnet; ist z. B. bei Morbus Crohn der Fall.

Colitis ulcerosa:

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die in Afternähe beginnt und meist auf den Dickdarm beschränkt ist. Die Entzündung ist auf die Darmschleimhaut, die oberste Schicht der Darmwand, begrenzt.

Computertomografie (CT):

Spezielles Röntgenverfahren, das digitale Schnittbilder vom Körper erzeugt.

C-reaktives Protein (CRP):

Eiweiß, dessen erhöhtes Vorkommen im Blut auf eine Entzündung im Körper hinweist.

D

Duodenum:

Zwölffingerdarm; der erste Abschnitt des Dünndarms.

E

Endoskopie:

Untersuchung bzw. Spiegelung von Hohlorganen, z. B. dem Darm, mit einem flexiblen Schlauch und einer winzigen Kamera.

Entzündung:

Abwehrreaktion des Immunsystems, z. B. gegen Eindringlinge im Körper (etwa Viren oder Bakterien). Zeichen einer Entzündung sind Wärme, Rötung, Schwellung, Schmerzen. Ist die Abwehrreaktion erfolgreich abgeschlossen, klingt die Entzündung ab (Ausnahme: chronische Entzündung).

Erythrozyten:

Rote Blutkörperchen.

Extraintestinale Manifestationen:

Beschwerden bei CED, die außerhalb des Verdauungstrakts auftreten.

F

Fatigue:

Anhaltender Zustand tiefer Erschöpfung und ausgeprägter Müdigkeit; kann im Zusammenhang mit Colitis ulcerosa auftreten.

Fissur:

Einriss; bei Morbus Crohn kann die Darmwand Fissuren aufweisen.

Fistel:

Röhrenförmige, entzündete Verbindungen zwischen zwei Darmschlingen, zwischen Darm und Haut oder zwischen dem Darm und anderen Organen; kann als Komplikation bei Morbus Crohn auftreten.

G

Gastroenterologe:

Facharzt für Erkrankungen des Verdauungssystems.

Gastroskopie:

Magenspiegelung.

H

Hepatitis:

Entzündung der Leber.

I

Ileoanaler Pouch:

Anlage eines operativ geschaffenen Reservoirs aus einem Teil des Dünndarms und des Enddarms nach einer Kolektomie. Die Tasche („Pouch“) ermöglicht das Sammeln von Stuhl, damit die Darmentleerung kontrollierbar bleibt.

Ileokoloskopie:

Dickdarmspiegelung, einschließlich des Übergangs in den Dünndarm.

Immunsuppressiva:

Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken.

Immunsystem:

Komplexes Abwehrsystem des Körpers, das ihn mithilfe von Zellen und Botenstoffen vor Angriffen durch Krankheitserreger schützt. Eine Fehlleitung des Immunsystems kann u. a. zu einer chronischen Entzündung führen.

Infektion:

Eindringen von Krankheitserregern (z. B. Viren oder Bakterien) in den Körper und ihre Vermehrung. Kann eine Entzündungsreaktion auslösen.

Infusion:

Verabreichen von Flüssigkeit (z. B. Medikamenten) in den Körper, erfolgt in der Regel über eine Vene.

Injektion:

Verabreichen von Medikamenten mit einer Spritze oder einer Injektionshilfe (z. B. einem Pen). Erfolgt eine Injektion unter die Haut (also nicht in die Vene oder in den Muskel), wird sie als subkutan bezeichnet.

Interleukine:

Botenstoffe des Immunsystems, die im Entzündungsprozess eine große Rolle spielen.

Interleukin-Hemmer:

Medikamente, die u. a. zur Behandlung von Morbus Crohn eingesetzt werden und zu den Biologika zählen; blockieren gezielt bestimmte Interleukine, z. B. Interleukin-23, und unterbrechen damit den Entzündungsprozess im Körper.

J

JAK-Hemmer:

Kleine Moleküle, die im Inneren von Zellen an Januskinasen binden, die Weiterleitung von Entzündungssignalen verhindern und den Krankheitsprozess unterbrechen; Medikamente, die u. a. bei Morbus Crohn eingesetzt werden.

Januskinasen (JAK):

Enzyme, die im Immunsystem an der Signalweiterleitung von entzündungsfördernden Botenstoffen beteiligt sind.

K

Kolektomie:

Operative Entfernung des Dickdarms.

Kolon:

Dickdarm.

Koloskopie:

Dickdarmspiegelung.

Kortisonpräparate:

Auch Kortikoide, Glukokortikoide oder Kortison genannt; Medikamente, die eine entzündungshemmende Wirkung haben und hochdosiert auch das Immunsystem unterdrücken.

M

Magnetresonanztomografie (MRT):

Auch Kernspintomografie; bildgebendes Verfahren, mit dem digitale Schnittbilder vom Körper erzeugt werden.

Morbus Crohn:

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die sich über den gesamten Verdauungstrakt vom Mund bis zum After erstrecken kann und meist schubweise auftritt. Am häufigsten befallen sind Abschnitte des Dünn- und Dickdarms, wobei die Entzündung alle Gewebeschichten der Darmwand durchdringen kann.

Mukosa:

Schleimhaut in Hohlorganen, z.B. im Darm.

Mukosaheilung:

Abheilung der Darmschleimhaut, die durch eine Darmspiegelung nachweisbar wird.

O

Oesophagus:

Speiseröhre.

Osteoporose:

Knochenschwund.

P

Protein:

Eiweiß.

R

Rektoskopie:

Spiegelung des Enddarms.

Rektum:

Enddarm.

Remission:

Verschwinden oder Rückgang von Beschwerden einer chronischen Erkrankung.

S

Sigma:

S-förmiger Dickdarm.

Sigmoidoskopie:

Spiegelung von Enddarm und Sigma.

Sonografie:

Ultraschall.

Stoma:

Künstlicher Darmausgang.

T

Terminales Ileum:

Dünndarmende, letzter Abschnitt des Dünndarms.

TNF:

Tumor-Nekrose-Faktor; Botenstoff, der Entzündungsprozesse im Körper fördert und bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen vermehrt gebildet wird.

TNF-Hemmer:

Medikamente, die u. a. zur Behandlung von Morbus Crohn eingesetzt werden und zu den Biologika zählen; blockieren gezielt den entzündungsfördernden Botenstoff TNF und unterbrechen damit den Entzündungsprozess im Körper.

Tuberkulose:

Infektionskrankheit, die durch bestimmte Bakterien verursacht wird und am häufigsten die Lunge befällt.

Z

Zytokin:

Botenstoff.

DE-IMMG-230074

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