Psoriasis-Arthritis: Behandlung

Wichtig bei der Therapie von Psoriasis-Arthritis ist, dass sie sowohl gegen die Haut- als auch gegen die Gelenkbeschwerden wirksam ist. Physiotherapie und Bewegung sind weitere Bestandteile der Behandlung.

Menschen mit Psoriasis-Arthritis in Alltagssituationen
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Psoriasis-Arthritis: Auswahl und Ziele der Behandlung

Die Beschwerden und Folgen der Psoriasis-Arthritis sind sehr unterschiedlich. Ob Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegung, sichtbare Plaques oder quälender Juckreiz – die Behandlung sollte auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtet sein.

Dabei ist es wichtig, dass die Therapie wirksam sowohl gegen die Gelenkbeschwerden als auch gegen die Hautveränderungen ist. Eine konsequente, frühzeitige und anhaltende Behandlung sorgt dafür, die Symptome zu stoppen bzw. zu verringern, damit Einschränkungen durch die Psoriasis-Arthritis möglichst verhindert werden.

Psoriasis-Arthritis: Ziele der Therapie

Remission ist ein wichtiges Therapieziel bei Psoriasis-Arthritis. Das bedeutet, wenn möglich fast völlige Entzündungs- und damit Beschwerdefreiheit zu erreichen und zu erhalten. Dazu zählt:

  • DDie Entzündung in den Gelenken und der Haut zu stoppen bzw. einzudämmen
  • Schmerzen zu verringern
  • Bleibende Schäden an den Gelenken aufzuhalten bzw. zu verhindern
  • Vollständige oder nahezu erscheinungsfreie Haut zu erreichen
  • Einschränkungen der Beweglichkeit zu verhindern
  • Einen unbeschwerten Alltag ohne Einschränkungen durch die Psoriasis-Arthritis zu ermöglichen

Video: Remission

Erfahren Sie im Video „Das Ziel der Therapie: Die Remission“, was sich hinter dem Begriff verbirgt, wie Remission erreicht werden kann und was Sie selbst dazu beitragen können.

Zu den Videos.

Therapieziel festlegen

Eine gute Basis für den Therapieerfolg ist es, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt an die Therapie herangehen. Sind Sie in alles eingebunden und gut informiert, hilft Ihnen das, die Therapieentscheidung mitzutragen und die Behandlung umzusetzen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch über das Ziel der Therapie und legen Sie es gemeinsam fest. Das Therapieziel ist die Grundlage dafür, den Erfolg der Behandlung zu messen.

Ihr persönliches Therapieziel
Keine Schmerzen mehr und ein gutes Hautbild: Überlegen Sie sich, was der Therapieerfolg für Sie ganz persönlich und für Ihren Alltag bedeutet. Welche Dinge oder Aktivitäten sollen wieder möglich sein? Kurze Kleidung tragen? Morgens problemlos aufstehen und in Schwung kommen? Alltägliche Aufgaben problemlos erledigen? Beobachten Sie, was sich durch die Therapie verändert und ob Sie Ihr persönliches Ziel erreichen.

Behandlungsmöglichkeiten: Haut und Gelenke

Die Therapie der Psoriasis-Arthritis sollte individuell auf alle vorhandenen Symptome ausgerichtet sein und gegen die Haut- wie auch die Gelenkbeschwerden wirksam sein. Sie orientiert sich an der Aktivität der Erkrankung und auch an Ihren persönlichen Bedürfnissen. Da Psoriasis-Arthritis eine chronische Erkrankung ist, ist in der Regel eine langfristige Behandlung notwendig.

Zur Therapie gehören:

  • Medikamente
    Es steht heute eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Die Hautbeschwerden können äußerlich (topisch) oder innerlich (systemisch) behandelt werden. Für die Gelenkentzündung ist immer eine innerliche Therapie notwendig.
  • Hautpflege
    Bei Schuppenflechte gehört eine gründliche Hautpflege zur Behandlung.
  • Bewegung für Beweglichkeit
    Neben den Medikamenten ist bei Gelenkbeschwerden Bewegung besonders wichtig. Krankengymnastik (Physiotherapie) und zusätzliche Bewegung sorgen dafür, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.
  • Ergänzende Maßnahmen
    Bei Bedarf können z. B. eine psychologische Unterstützung oder eine Ergotherapie die Behandlung unterstützen und zum persönlichen Wohlbefinden beitragen. Darüber hinaus können Sie mit einem aktiven Lebensstil positive Impulse setzen.

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  • Titel der Broschüre Psoriasis-Arthritis
    Psoriasis-Arthritis
    Info-Broschüre
    6.80 MB


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Psoriasis-Arthritis: Medikamentöse Therapie

Es gibt Medikamente bei Psoriasis-Arthritis, die nur gegen die Haut- oder nur gegen die Gelenkbeschwerden wirken. Dazu zählen:

  • Äußerliche Therapien, sie richten sich gegen die Hautveränderungen der Schuppenflechte und werden als Cremes, Salben, Gele oder Lotionen auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen.
  • Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), das sind entzündungshemmende Medikamente. Sie wirken gegen die Beschwerden an den Gelenken, die Entzündung und die Schmerzen. Eine Wirkung auf die Hautbeschwerden haben sie jedoch nicht.
  • Kortisonpräparate (auch Kortison, Kortikoide, Kortikosteroide oder Glukokortikoide) wirken stark entzündungshemmend und dadurch auch schmerzlindernd. Bei Psoriasis-Arthritis werden sie bei starker, akuter Gelenkentzündung angewendet und meist als Injektion direkt in das betroffene Gelenk gespritzt. Als Salbe oder Creme können Kortisonpräparate äußerlich gegen die Hautbeschwerden angewendet werden.
  • Schmerzmittel, die keine entzündungshemmende Wirkung haben. Sie können zum Einsatz kommen, wenn die Gelenkentzündung sehr starke Schmerzen verursacht.

Krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARDs)

Sogenannte krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARDs) beeinflussen den Krankheitsverlauf. Das bedeutet, sie wirken gegen die Haut- und Gelenkbeschwerden und können darüber hinaus Schäden an den Gelenken, die bei anhaltender Entzündung entstehen, verringern.

DMARDs werden in der Regel langfristig angewendet, um die Psoriasis-Arthritis anhaltend zu kontrollieren und neue Schübe zu verhindern. Unterschieden werden:

  • Immunsuppressiva
    bzw. konventionelle synthetische DMARDs
  • Biologika
    bzw. biologische DMARDs
  • JAK-Hemmer und PDE4-Hemmer
    bzw. zielgerichtete synthetische DMARDs

Videos: Dr. Johannes Wimmer erklärt Medikamente

JAK-Hemmer, Biologika oder Immunsuppressiva – TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer erklärt gut verständlich im Video die Wirkung, Wirkweise und Anwendung verschiedener Therapien.

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Immunsuppressiva

Immunsuppressiva wirken entzündungshemmend und unterdrücken das Immunsystem. Die Wirkstoffe Methotrexat (MTX) und Leflunomid zählen u. a. dazu. Bis ihre Wirkung eintritt, können bis zu drei Monate vergehen. Sie werden langfristig eingesetzt, um neue Schübe zu verhindern, und als Tabletten eingenommen oder gespritzt.

Biologika

Biologika sind biotechnologisch hergestellte Medikamente, die gezielt in die fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems eingreifen, indem sie bestimmte Botenstoffe (Zytokine) blockieren, die die Entzündung auslösen und fördern. So kann die Entzündung unterbrochen und die Erkrankung langfristig kontrolliert werden.

Bestimmte Interleukine, z. B. Interleukin-23 (IL-23) sowie Interleukin-17 (IL-17), und auch TNF zählen zu den Botenstoffen, die eine zentrale Rolle im Entzündungsprozess spielen. Auf diese entzündungsfördernden Botenstoffe zielen einzelne Biologika: Es gibt IL-23-Hemmer und TNF-Hemmer.

Biologika wirken gegen die Gelenk- und auch gegen die Hautbeschwerden. Sie können durch eine Selbstinjektion unter die Haut gespritzt (subkutan) oder durch eine Infusion in die Armvene (intravenös) beim Arzt verabreicht werden.

Biosimilars sind Nachahmerprodukte von Original-Biologika. Ein Biosimilar ist dem originalen Biologikum ähnlich, jedoch nicht mit ihm identisch, was jedoch keine klinischen Auswirkungen hat.

JAK-Hemmer und PDE4-Hemmer

Diese zielgerichteten synthetischen DMARDs sind kleine Moleküle. Sie greifen sehr gezielt ins Immunsystem innerhalb von Zellen ein. Sie wirken gegen die Gelenk- und die Hautbeschwerden und werden als Tabletten eingenommen.

JAK-Hemmer hemmen bestimmte Enzyme, die Januskinasen (JAK), die an der Signalweiterleitung von entzündungsfördernden Botenstoffen beteiligt sind. Dadurch wird die Weiterleitung von Entzündungssignalen verhindert und der Krankheitsprozess kann langfristig unterbrochen werden. Die Wirkstoffe Tofacitinib und Upadacitinib zählen z. B. zu diesen Medikamenten. Zeigt ein JAK-Hemmer Wirkung und wird er vertragen, kann er langfristig eingesetzt werden, um die Erkrankung zu kontrollieren.

PDE4-Hemmer hemmen das Enzym Phosphodiesterase-4 (PDE4), das an der Entstehung entzündungsfördernder Botenstoffe beteiligt ist, und mindern so ihre Produktion.

Video: Impfungen und rheumatische Erkrankungen

Erfahren Sie im Video „Impfungen und Rheuma: Das sollten Sie wissen!“ mehr über Impfempfehlungen und Impfbesonderheiten bei rheumatischen Erkrankungen.

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Krankengymnastik und Bewegung

Krankengymnastik (Physiotherapie) und Bewegung sind feste Bestandteile bei der Behandlung der Gelenkbeschwerden bei Psoriasis-Arthritis. Bewegung sorgt dafür, dass die Beweglichkeit der Gelenke erhalten bleibt und Schmerzen gemindert werden. Schon zu Beginn der Erkrankung sollte daher Physiotherapie verschrieben werden.

Doch Physiotherapie allein ist als Bewegungsprogramm nicht ausreichend. Sportliche Aktivität, wenn möglich mehrmals in der Woche, ist darüber hinaus empfehlenswert. Probieren Sie aus, welche Sportart zu Ihnen passt und Ihnen Spaß macht, damit Sie alle positiven Effekte von Bewegung für sich nutzen können.

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  • Titel der Broschüre Sport und Bewegung mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Sport und Bewegung mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
    Info-Broschüre
    5.29 MB


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Arztgespräch: Gemeinsam zum Therapieziel

Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie einen Weg finden, die Psoriasis-Arthritis langfristig wirksam zu behandeln. Von der Auswahl der Behandlung über das Festlegen des Therapieziels bis hin zur Kontrolle des Therapieerfolgs sollten Sie alle Schritte zusammen gehen.

Mit einer guten Vorbereitung auf das Arztgespräch können Sie dafür sorgen, dass Sie nichts Wichtiges vergessen und Antworten auf alle Fragen erhalten, die Sie zur Psoriasis-Arthritis haben.

Tipps fürs Arztgespräch

  • Vorbereiten: Schreiben Sie vor Ihrem Termin auf, welche Fragen Sie zur Erkrankung und zu Ihrer Therapie haben, so vergessen Sie nichts.
  • Nachfragen: Fragen Sie nach, wenn Sie während des Gesprächs mit Ihrem Arzt etwas nicht verstanden haben.
  • Notieren: Machen Sie sich während des Gesprächs Notizen, dann können Sie später noch einmal nachvollziehen, was Sie besprochen haben.

Checkliste Arztgespräch

Die Checkliste für das Arztgespräch hilft Ihnen bei der Vorbereitung und sorgt dafür, dass Sie alle Fragen und Angaben zum richtigen Zeitpunkt zur Hand haben. Entwickelt wurde sie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e. V. und Prof. Dr. Herbert Kellner, München.

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  • Titel der Broschüre Checkliste Arztgespräch
    Checkliste Arztgespräch
    Info-Blatt
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