15. November 2018

Acne inversa: Sexualleben häufig beeinträchtigt

Sexualität ist ein menschliches Grundbedürfnis. Ist das Sexualleben beeinträchtigt, kann sich das wesentlich auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Mit dem Einfluss von Acne inversa auf das Leben der Menschen haben sich nun kanadische Wissenschaftler in einer Studie beschäftigt. Schmerzen und Narbenbildung sowie Scham und ein gemindertes Selbstwertgefühl: Sowohl die körperlichen als auch die emotionalen bzw. psychischen Folgen der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung können sich auf die Sexualität auswirken. Ziel der kanadischen Studie war es, herauszufinden, was eine Einschränkung der sexuellen Gesundheit bei Menschen mit Acne inversa für das alltägliche Leben der betroffenen Menschen bedeutet.

Sexuelle Gesundheit: Wichtig für das allgemeine Wohlbefinden

Die Forscher fanden heraus, dass sich Acne inversa sowohl bei Männern als auch bei Frauen wesentlich auf das Sexualleben auswirken kann. Während die männlichen Studienteilnehmer eher von sexuellen Funktionsstörungen berichteten, stand für die weiblichen häufiger die psychische Belastung durch Einschränkung des Sexuallebens im Vordergrund. Doch egal ob Mann oder Frau, die Ergebnisse zeigen, dass die sexuelle Gesundheit bei Acne inversa einen starken Einfluss auf die Lebensqualität hat. Eine Einschränkung des Sexuallebens durch Acne inversa ist sogar unabhängig davon, ob die Hautveränderungen den Genitalbereich betreffen oder nicht. Die Wissenschaftler betonen, dass ein ungestörtes Sexualleben sehr wichtig für das allgemeine körperliche und psychische Wohlbefinden ist. Sie rufen Ärzte dazu auf, die sexuelle Gesundheit bei der Bewertung der Krankheitsschwere, der Behandlung sowie den Therapiezielen mit zu berücksichtigen.

Sexuelle Probleme bei der medizinischen Betreuung nicht aussparen

Doch nicht nur Ärzte sollten an die sexuelle Gesundheit ihrer Patienten denken, auch für Menschen mit Acne inversa selbst ist es wichtig, bewusst mit dem Thema umzugehen. Erektionsprobleme, Schwierigkeiten beim Zulassen von Nähe oder der Verlust der sexuellen Lust – eine Störung der Sexualität ist ein wichtiges Thema und sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden. Ist das Sexualleben dauerhaft stark beeinträchtigt, sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden – auch wenn es den meisten Menschen nicht leichtfällt, so etwas zu thematisieren. Neben dem Hautarzt oder Hausarzt gibt es noch weitere mögliche Ansprechpartner. Für Frauen ist es häufig einfacher, den Frauenarzt darauf anzusprechen. Männer können sich, z. B. mit Erektionsproblemen, auch an einen Urologen wenden. Darüber hinaus gibt es Beratungsstellen für Familienplanung oder Familientherapie, die Hilfestellung rund um die Sexualität anbieten. Häufig zahlt diese Angebote die Krankenkasse. Eine weitere Anlaufstelle rund um das Thema Sexualität ist pro familia.

Mut zur Offenheit bei der Zweisamkeit

Neben einer möglichen Behandlung von sexuellen Störungen ist auch der Umgang mit dem Sexualleben in der Beziehung wichtig. Sich nicht von dem leiten zu lassen, was angeblich sein muss, sondern die Sexualität und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse mit dem Partner bzw. der Partnerin zu besprechen, ist oft ein erster guter Schritt. Viele Menschen mit Acne inversa haben die Erfahrung gemacht, dass Offenheit in der Beziehung hilfreich ist und Missverständnisse vermeiden kann. Ist während eines Schubs zum Beispiel weniger Nähe möglich, weiß der Partner oder die Partnerin, dass es nicht an ihm bzw. ihr liegt, wenn es direkt angesprochen wird.

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