RheuMotion
Neues Denken
Startklar für ein neues Denken?! Erfahren Sie im Video mehr über Bewegung, den Therapiebaustein, den Patienten selbst in der Hand haben.
RheuMotion ist die Initiative für mehr Bewegung in der Rheumatologie. Mit neusten Erkenntnissen aus der Wissenschaft, wertvollen Berichten aus der Praxis, mit Teamgeist sowie viel Spaß und Begeisterung möchten wir informieren, motivieren und aktivieren, um mehr körperliche Aktivität in den Alltag von Rheuma-Patienten zu bringen.
Mehr erfahrenDer Name ist Programm: Aus Rheuma und Bewegung (engl. Motion) ist der Begriff RheuMotion, also Rheuma in Bewegung, entstanden. RheuMotion ist eine Kooperation des forschenden BioPharma-Unternehmens AbbVie mit ausgewiesenen Experten aus Rheumazentren, Universitätskliniken, Patientenorganisationen und vielen anderen Fachbereichen. Ziel ist es, durch gezieltes regelmäßiges körperliches Training das Therapieergebnis von Patienten langfristig zu verbessern, damit sie ihren Alltag besser bewältigen können und ihre Lebensqualität steigt. Wir zeigen auf, welche positiven Effekte körperliche Aktivität auf Erkrankung und Therapie hat. Grundlage dafür sind eine solide Datenbasis aus Forschung und Wissenschaft, ein durchdachtes didaktisches Konzept zur Fortbildung sowie vielfältige Kooperationen. Die Vision: Informierte Ärzte und Patienten verstehen besser, was körperliches Training leisten kann, und sind daher motivierter, diese Bewegung aktiv in den Behandlungsalltag zu integrieren.
Bewegung bzw. körperliche Aktivität ist gesund und wichtig. Das ist bekannt und den meisten Menschen klar – warum also diese Initiative? Beginnen wir mit der guten Nachricht: Mehrere aktuelle Studien weisen nach, dass Muskelaktivität anti-entzündliche Mechanismen in Zellen aktivieren kann. Bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie z.B. rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew können auf diese Weise die Intensität der Erkrankung gedämpft, die Symptome verbessert und die Lebensqualität langfristig gesteigert werden. Daher leistet richtig angewendetes körperliches Training einen wesentlichen Beitrag zur Therapie.
Ein wichtiger Aspekt bei RheuMotion, ist die psychologische Komponente. Eine chronische Erkrankung kann für Patienten psychisch sehr belastend sein. Auch hier kann körperliche Aktivität helfen. Allerdings ist der „innere Schweinehund“ gerade bei chronisch Erkrankten oft besonders stark ausgeprägt. Denn der Umgang mit dieser Herausforderung und die langfristige Motivation der Patienten ist daher besonders wichtig.
Weitere Informationen zu rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew, axialer Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis, sowie wertvolle Tipps für den Alltag im Umgang mit chronischen Erkrankungen gibt es auf abbvie-care.de
AbbVie als biopharmazeutisches Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, wirksame Medikamente gegen die herausforderndsten Erkrankungen zu entwickeln und verfügbar zu machen. Im Bereich der Rheumatologie verfügt AbbVie über einen Erfahrungsschatz von über 20 Jahren. Engagement, Erfahrung und Innovation sowie Wissenschaft und Praxis treffen sich hier in einer Initiative, die Rheuma in Bewegung bringen und die Lebensqualität von Patienten verbessern soll.
Unter dem Motto „Beweglich mit Rheuma“ hat sich das RheuMotion-Team zum Ziel gesetzt, das Wissen rund um körperliche Aktivität und intensives regelmäßiges Training bei Rheuma stärker zu verbreiten. Therapeutische Chancen sollen noch besser genutzt werden. Dabei wird RheuMotion „das Rad nicht neu erfinden“, sondern kontinuierlich über relevante neue Erkenntnisse und bereits bestehende Trainings- und Bewegungsangebote für Patienten informieren.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum die meisten Menschen anstrengendere Bewegung lieber vermeiden. Die Folgen der Bewegungsarmut wiegen jedoch gerade bei Patienten mit chronischen Erkrankungen besonders schwer: Fehlende regelmäßige Bewegung verschlechtert zunächst die körperliche Funktionalität. Schmerzen führen oft zu Vermeidungsverhalten. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die sogenannte Selbstwirksamkeit, wird weiter abgeschwächt. Dadurch leidet die Motivation noch mehr, die Fähigkeit zur Alltagsbewältigung nimmt weiter ab und die Lebensqualität sinkt.
Rheumatoide Arthritis (volkstümlich: „Rheuma“) ist, entgegen der landläufigen Meinung, eine Erkrankung, die den gesamten Körper und nicht nur einzelne Gelenke betrifft. Es ist inzwischen sehr gut untersucht, dass bei rheumatischen Erkrankungen Entzündungsprozesse stattfinden, die neben den Gelenken auch weitere Organe und zahlreiche ihrer Funktionen beeinflussen können. Dies gilt neben den inneren Organen ganz besonders auch für die Muskulatur. Neben der Beeinträchtigung der Gelenkfunktionen kann es zu Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit insgesamt kommen. So lässt sich beobachten, dass es beispielsweise bei etwa zwei Dritteln aller Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) zu einem deutlichen Verlust von Muskelmasse (rheumatische Kachexie) kommt, wobei gleichzeitig der Körperfettanteil steigt. Ähnlich ist es bei der ankylosierenden Spondylitis (AS/Morbus Bechterew). Die Folgen sind Muskelschwäche, eine weitere Zunahme der Bewegungseinschränkung und Erschöpfung. Zudem steigt das Risiko für begleitende Erkrankungen des Stoffwechsels wie beispielsweise Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. [1]
Eine mögliche Ursache sind die aktiven Entzündungsprozesse in vielen Bereichen des Körpers. Vermittelt werden diese u.a. durch sogenannte Zytokine. Das sind Botenstoffe der Körperzellen, die zahlreiche Funktionen des Körpers wie z.B. das Wachstum und die Differenzierung bei der Gewebebildung regulieren. Auch im Falle einer Entzündung übernehmen bestimmte Zytokine wichtige Botenfunktionen, indem Sie die verantwortlichen Zellen zunächst zur Einleitung und in manchen Fällen sogar zur weiteren Fortsetzung der Entzündung anregen. Eine wichtige Schlüsselrolle bei der Regulation von Entzündungsreaktionen konnte für den sogenannten Tumornekrosefaktor (TNF) nachgewiesen werden. TNF ist ein Zytokin, das bei einer Entzündung von zahlreichen Immunzellen freigesetzt wird.
[1] Cooney JA et al., J Aging Res 2011; 2011: 681640
Bewegungsmangel kommt bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen häufig vor. So zeigen Daten aus Großbritannien, dass 68% der RA-Patienten körperlich inaktiv sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. Genannt werden vorrangig Schmerzen, aber auch Erschöpfungszustände, eingeschränkte körperliche Funktionsfähigkeit und Begleiterkrankungen.[1]
Hinzu kommt die große Sorge vieler Patienten, dass sich vermehrte körperliche Aktivität negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken könnte.[2] Die Folge ist eine im Vergleich zur Normalbevölkerung um etwa 20 bis 30 Prozent niedrigere kardiorespiratorische Fitness. Dies bedeutet, dass die Fähigkeit, mit Hilfe von Atmung und Blutkreislauf den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, deutlich eingeschränkt ist[3]. Dadurch steigt z.B. das Risiko für einen plötzlichen Herztod – und zwar nicht nur bei Personen mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Übergewicht, Hypertonie und Diabetes.
[1] Cooney JA et al., J Aging Res 2011; 2011: 681640
[2] Benatti FB, Pedersen BK. Nat Rev Rheumatol 2015; 11: 86-97
[3] Pedersen BK, Febbraio MA. Physiol Rev 2008; 88: 1379-1406
Untersuchungen an Patienten mit rheumatischen Erkrankungen konnten zeigen, dass körperliches Training eine Vielzahl von positiven Effekten haben kann.[1][3][5][6][7][8][9] So wurden bei Patienten mit rheumatoider Arthritis eine deutliche Verbesserung der kardiorespiratorischen Fitness und ein Anstieg der Muskelmasse beobachtet. Auch einer Adipositas, also einem starken Übergewicht, kann mit regelmäßigem Training entgegengewirkt werden. Dadurch sinken spezielle Messwerte wie Blutdruck und Cholesterin und mit ihnen das Risiko einer Herzerkrankung.
Ein weiterer Vorteil ist die trainingsbedingte Verbesserung von Koordination und Balance. Außerdem konnten die Patienten durch spezielles Krafttraining die Funktion von Bändern, Sehnen und Gelenken erhöhen und der häufig vorkommenden reduzierten Knochendichte entgegenwirken. Ein für Patienten mit rheumatoider Arthritis sehr wichtiger, zusätzlicher positiver Effekt: Regelmäßige Bewegung trägt dazu bei, die Funktion des Gelenkknorpels zu erhalten. In aktuelleren Untersuchungen zum Effekt von regelmäßigem körperlichem Training konnte sogar eine langfristige entzündungshemmende Wirkung beobachtet werden – in einigen Untersuchungen sogar eine positive Beeinflussung der rheumatischen Krankheitsaktivität. Darüber hinaus kam es zur Besserung von typischen Symptomen wie z.B. Schmerz und Funktionseinschränkungen. Auch Morgensteifigkeit und Erschöpfung reduzierten sich.
Bei Patienten, die regelmäßig Sport betrieben haben und dann an rheumatoider Arthritis erkrankten konnte beobachtet werden, dass der Zeitpunkt der ersten Behinderungen durch ihre Erkrankung verzögert war.
Der Nutzen einer vermehrten körperlichen Aktivität liegt klar auf der Hand: Eine befürchtete Verschlechterung der Symptome oder Krankheitsaktivität durch die körperliche Betätigung zeigte sich bisher nicht, selbst bei höherer Trainingsintensität.[3] Im Gegenteil: Durch die positive Beeinflussung des Krankheitsprozesses wird die körperliche Form insgesamt verbessert, die psychologische Verfassung erfährt eine positive Beeinflussung und die Lebensqualität kann wieder zunehmen.
Von den positiven Effekten durch körperliches Training können sowohl Patienten mit neu diagnostizierter Erkrankung, als auch solche mit einer längeren Krankheitsdauer profitieren.[1] Auch bei Patienten mit ankylosierenden Spondylitis (AS/Morbus Bechterew) wurden positive Effekte durch körperliche Betätigung beobachtet.
[1] Cooney JA et al., J Aging Res 2011; 2011: 681640
[2] Marcora S et al., Rheumatology 2006; 45:1385-1388
[3] Sandstad J et al., Eur J Appl Physiol 2015; 115: 2081-2089
[4] John H, Kitas G. Eur J Intern Med 2012; 23: 575-579
[5] Baillet A et al., Rheumatology 2012; 51: 519-527
[6] Stavropoulos-Kalinoglou A et al., Ann Rheum Dis 2013; 72: 1819-1825
[7] Strasser B et al., Clin Rheumatol 2011; 30: 623-632
[8] Swärdh E, Brodin N. Br J Sports Med 2016; 50: 362-367
[9] Liang H et al., Medicine (Baltimore) 2015; 94: e2254
[10] Azeez M et al., ACR 2014, Abstract 2916
Für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen kommen verschiedene Formen des Trainings in Frage. Als besonders effektiv hat sich die Kombination aus Ausdauer- und Muskelaufbautraining erwiesen.[1][2][3] So lassen sich das kardiovaskuläre Risiko und die rheumatische Kachexie (Verlust von Muskelgewebe aufgrund der rheumatischen Entzündung) am effektivsten beeinflussen.[1] Auch Probleme an Muskeln, Knochen und Gelenken können gemindert werden.
Beispiele für aerobes Training sind Ausdauerbelastungen wie z. B. Radfahren, Walken und Laufen. Auch zügiges Gehen verbessert die aerobe Fitness und kann das kardiovaskuläre Risiko senken. Beim Radfahren werden große Muskelgruppen trainiert, die aerobe Kapazität und die Gelenkmobilität verbessert. Positive Ergebnisse wurden zudem zu Hydrotherapie (z.B. Wassergymnastik) und Tanzen berichtet.[1]
Ausgeprägte positive Effekte bei Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigten sich auch bei hochintensivem progressivem (steigerndem) Muskelaufbautraining.[1] So kann sogar eine Umkehr der rheumatischen Kachexie bei RA-Patienten erreicht werden. Die Folge der gestiegenen Muskelmasse: eine verbesserte körperliche Funktionsfähigkeit und eine verringerte Einschränkung der Funktion.[1] Hochintensives Training führt zudem zu einer Verbesserung von Sauerstoffaufnahmekapazität, Muskelkraft, Gelenkbeweglichkeit und körperlicher Funktionsfähigkeit. Negative Effekte wurden nicht beobachtet.[1]
Fazit: Jede körperliche Aktivität, d.h. Bewegung im Allgemeinen, ist besser als keine Bewegung, aber wirkliche Effekte sind nur mit einer Kombination aus aeroben und Muskelaufbau-Training zu erreichen.
[1] Cooney JA et al., J Aging Res 2011; 2011: 681640
[2] Stavropoulos-Kalinoglou A et al., Ann Rheum Dis 2013; 72: 1819-1825
[3] Strasser B et al., Clin Rheumatol 2011; 30: 623-632
Ausdauertraining/ mittlere Intensität
z.B. flottes Gehen (Walking), Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking
Ausdauertraining / hohe Intensität
z.B. Laufen, schnelles Radfahren, schnelles Schwimmen
Ausdauertraining / Muskelkräftigung
Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht und/oder an Geräten, kraftbeanspruchende Alltagsbewegung
Das richtige Training zu finden, bei dem man Spaß hat und auch regelmäßig dabei bleibt, ist sehr individuell und natürlich auch vom Angebot abhängig.
Schauen Sie doch mal bei
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie mit Bewegung beginnen können, lassen Sie sich von Ihrer/m Arzt/Ärztin oder durch Ihre/n Physiotherapeuten/in und Sport- und Bewegungstherapeuten beraten