16. November 2023

RheumaPreis 2023 verliehen: Gelungene Integration am Arbeitsplatz

Bereits zum 15. Mal wurde in diesem Jahr der RheumaPreis verliehen. Unter dem Motto „Rheuma Arbeit geben“ ist die Auszeichnung eine Anerkennung für Menschen mit Rheuma und ihre Arbeitgebenden für eine erfolgreiche Integration am Arbeitsplatz. Preisträgerinnen und Preisträger in diesem Jahr sind Manuela De Palma, André Lorig und Elke Horner. Sie wurden gemeinsam mit ihren Arbeitgebenden, dem Baden-Württembergischen Landesverband von PHYSIO-DEUTSCHLAND, der Agentur für Arbeit Saarland und der Musikschule Reinickendorf, ausgezeichnet. Damit setzt die Initiative RheumaPreis ein wichtiges Zeichen und lenkt die Aufmerksamkeit darauf, welche Herausforderungen eine entzündlich-rheumatische Erkrankung auf dem Arbeitsmarkt bedeutet, aber auch welche guten Lösungen es für berufliche Integration gibt. Der RheumaPreis ist mit je 3.000 Euro dotiert, das Preisgeld erhalten die ausgezeichneten Arbeitnehmenden. Das BioPharma-Unternehmen AbbVie zählt zu den Gründern der Initiative.

Mit Flexibilität trotz Rheuma im Beruf bleiben

Die Diagnose Rheuma trifft in vielen Fällen Menschen, die mitten im Berufsleben oder auch in der Ausbildung stehen. Manuela De Palma kam mit einer infantilen Cerebralparese zur Welt, einer neurologischen Erkrankung, die zur Störung des Bewegungsapparates führt und lebt dadurch mit körperlichen Einschränkungen. Trotzdem schloss sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau und Übersetzerin für Englisch ab und arbeitet unter anderem als Dolmetscherin. 2019 wurde erkannt, dass ihre Beschwerden auch wegen einer Psoriasis-Arthritis immer stärker wurden. Es kam der Punkt, an dem sie ihre bisherige Tätigkeit mit langem Sitzen und Publikumsverkehr nicht mehr ausüben konnte. Ein neuer Arbeitgeber, der Baden-Württembergische Landesverband von PHYSIO-DEUTSCHLAND, gab ihr die Möglichkeit, ihre Arbeit frei einzuteilen und auch Homeoffice-Tage einzulegen. „So empfinde ich die Arbeit nicht mehr als Stress, sondern als willkommene Ablenkung von den Beschwerden“, betont die Preisträgerin. „Manuela De Palma ist das beste Beispiel dafür, dass eine Berufstätigkeit trotz Rheuma sehr gut gelingen kann“, ergänzt ihre Vorgesetzte Hannah Hecker.

Rheuma am Arbeitsplatz: Mehr Chancen durch Offenheit und Verständnis

Mit 41 Jahren machten sich bei André Lorig ernsthafte Rückenbeschwerden bemerkbar. Bald danach erhielt er die Diagnose Morbus Bechterew. Dass er seinen Beruf als Teamleiter bei der Agentur für Arbeit Saarland auch mit der Erkrankung ohne größere Einschränkungen ausüben kann, verdankt er auch seinem Arbeitgeber. „Vor allem hilft mir die große Unterstützung, die ich von meiner Familie und von meinem Arbeitgeber erfahre. Ich musste nie Angst haben, nicht auf Verständnis zu stoßen“, sagt André Lorig. Seine Offenheit und sein Engagement in der Aufklärung über die rheumatische Erkrankung werden geschätzt. Er engagiert sich auch bei der Patientenorganisation Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB).

Ein wichtiger Vorsatz für Preisträgerin Elke Horner ist es, die Musik und nicht die rheumatische Erkrankung in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Die Musiklehrerin und Bandleiterin lebt mit einer rheumatoiden Arthritis. Nach Abschluss ihres Schlagzeugstudiums musste die Musikerin wegen der Erkrankung ihr Instrument aufgeben. Heute spielt sie bei Auftritten Glockenspiel, ein Instrument, das nicht so viel Kraft erfordert. „Vielmehr gibt die Musik mir Kraft, Energie und Inspiration“, betont sie. An der Musikschule Reinickendorf gibt sie diese Energie an Schülerinnen und Schüler weiter. Durch ihre rheumatische Erkrankung hat sie gelernt, dass sich immer eine andere Tür auftut und sich neue Chancen bieten, wenn etwas nicht mehr geht.

Weitere Informationen zum RheumaPreis und zu den Preisträgerinnen und Preisträgern sind online unter www.rheumapreis.de erhältlich.

Quelle: RheumaPreis. „Rheuma Arbeit geben“: Verleihung des RheumaPreises 2023 für gelungene Integration am Arbeitsplatz. Pressemitteilung, 30.09.2023.

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