2. Juni 2025
Ab in den Urlaub: Reisetipps für Parkinson-Betroffene und Angehörige

Für viele Menschen bedeuten kleine oder größere Reisen einen Zugewinn an Lebensqualität. Eine Auszeit ist eine Möglichkeit, Zeit mit anderen zu verbringen, neue Eindrücke zu sammeln, abzuschalten und Kraft für den Alltag zu tanken. Eine Parkinson-Krankheit steht dem nicht im Wege. Ratsam ist jedoch, alles gut zu planen. Wir haben Anregungen zusammengestellt, was Sie bei der Vorbereitung einer Reise beherzigen können. Weitere nützliche Hinweise finden Sie in der Parkour-Ausgabe „Reisen mit Parkinson“.
Gute Planung ist die halbe Reise
Jede Reise beginnt mit einer sorgfältigen Planung. Hilfreich ist, zu notieren, was Sie im Vorfeld erledigen möchten oder vor Ort benötigen, um trotz eventueller Parkinson-Beschwerden gut zurechtzukommen. Empfehlenswert ist zum Beispiel, sich vor der Buchung zu erkundigen, was sie am Reiseziel und in der Unterkunft erwartet. Ist der Eingang einfach zu erreichen? Müssen Sie Treppen steigen? Können Sie zum Ausladen vorfahren oder müssen Sie Ihre Taschen eine weitere Strecke tragen? Gibt es im Bad Haltegriffe, liegen Toilette und Schlafzimmer auf einer Ebene? Solche Fragen vorher zu klären, kann vieles erleichtern.
Was können Sie im Arzttermin besprechen?
Das Klima, das Essen, der Tagesablauf, das Maß körperlicher Aktivität – im Urlaub kann vieles anders sein als zu Hause. Das hat womöglich Auswirkungen auf Ihre Parkinson-Symptome und die Wirkung Ihrer Parkinson-Medikamente. Sprechen Sie deshalb vor Ihrer Reise mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, auf was Sie unterwegs achten und wie Sie mit der Umstellung umgehen können. Besprechen Sie auch, wie viel Medikamentenvorrat Sie mitnehmen sollten, wie Sie Ihre Arzneimittel transportieren und lagern, ob Sie eine Notfallmedikation benötigen und was Ihre Reiseapotheke beinhalten sollte. Gegebenenfalls kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen aufschreiben, wie Ihre Präparate in Ihrem Urlaubsland heißen. Je nach Reiseland kann sie oder er für reibungslose Sicherheitskontrollen auch eine Zollbescheinigung für Ihre Medikamente und gegebenenfalls Hilfsmittel ausstellen.
Denken Sie außerdem daran, eine Liste mit den Kontaktdaten Ihrer behandelnden Ärztinnen und Ärzte einzustecken. Ebenso hilfreich kann es sein, schon zu Hause für den Fall der Fälle wichtige Kontakte am Urlaubsort zu recherchieren. Das können beispielsweise Adresse und Öffnungszeiten einer Apotheke in der Nähe sein oder die Telefonnummer des ärztlichen Notfalldienstes.
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor!
Für einen erholsamen Urlaub ist noch etwas wichtig: Vermeiden Sie Zeitdruck. Stress wie der, in letzter Minute den Zug erwischen zu müssen, kann Ihre Parkinson-Symptome verstärken. Brechen Sie lieber rechtzeitig auf und nehmen Sie in Kauf, dass Sie etwas zu früh ankommen. Reisetage gehören zum Urlaub. Und je entspannter Sie ankommen, umso schneller kommen Urlaubsgefühle auf.
Verlangen Sie sich auch im Urlaub selbst nicht zu viel ab. Es ist verständlich, wenn Sie die Zeit auskosten möchten und am liebsten ohne Pause von einer Sehenswürdigkeit zur anderen ziehen würden. Oder wenn Sie die freien Tage für ein intensives sportliches Programm nutzen möchten. Doch auf Reisen ist es genauso wichtig wie daheim, die Tagesaktivitäten mit der Parkinson-Krankheit in Einklang zu halten und auf ausreichend Regenerationsphasen zu achten. Lassen Sie es darum besser langsam angehen. Sie haben schließlich Urlaub …