4. Dezember 2023

HCV Tricycle Projekt – eine wichtige Aktion der Ambulanten Suchthilfe Bremen

Am 13.06.2023 fand auf den Bremer Straßen die Awareness- und Testaktion „HCV: Informieren. Testen. Begleiten.“ statt. Bei der Aktion haben engagierte Mitarbeiter*innen der Ambulanten Suchthilfe Bremen mehrere Treffpunkte von Menschen mit Drogengebrauch per Fahrrad aufgesucht. Als Fahrrad wurde ein Lastenrad mit drei Rollen – ein sogenanntes Tricycle – genutzt, mit dem die Mitarbeiter*innen unter anderem am Vorplatz des Hauptbahnhofs, beim Gesundheitsamt und in entlegenen Parks und Schlafmöglichkeiten unterwegs waren. Unterstützt wurde diese Aktion von AbbVie Deutschland. Die Ambulante Suchthilfe Bremen engagiert sich seit 2005 als ambulanter Suchthilfeträger in der Drogenberatung für suchtgefährdete oder suchtmittelabhängige Jugendliche und Erwachsene ab 18 Jahren sowie deren Angehörige.

Ein Lastenrad als mobile Teststation

Für drogengebrauchende Menschen ist der Zugang zu Test- und zu Behandlungs-Angeboten häufig mit hohen Hürden und Vorurteilen verbunden. Vor diesem Hintergrund ist die innovative Fahrrad-Initiative der Ambulanten Suchthilfe besonders wertvoll. Bei der Awareness- und Testaktion diente das elektrisch angetriebene Lastenrad als Informations- und Teststand zugleich. Dort boten Mitarbeiter*innen den Betroffenen die Möglichkeit, sich vor Ort über den Hepatitis-C-Virus (HCV) zu informieren und bei Interesse einen Hepatitis-C-Antikörper-Schnelltest mittels eines Mundabstrichs durchzuführen – unkompliziert und niedrigschwellig. Das Testergebnis gab es 15 Minuten später. Das Angebot wurde gut angenommen, sodass das Rad nach dem erfolgreichen Awareness- und Testtag nun auch weiter in Bremen seine Runden drehen soll.

Medizinische Unterstützung nach positivem Testergebnis

Ein weiteres wichtiges Ziel des Projekts war die Sicherstellung der medizinischen Weiterversorgung bei einem positiven HCV-Schnelltest. Hier wurde ein zusätzlicher Fortschritt für vulnerable Gruppen erreicht: Eine Bremer Praxis hat sich bereit erklärt, die positiv Getesteten in den Räumlichkeiten der Ambulanten Suchthilfe zu festen Terminen auf dem Weg zur Behandlung zu begleiten. Die Mitarbeiter*innen der Einrichtung engagieren sich nun dafür, dass die Patient*innen zu den Terminen verlässlich erscheinen.

Hohes Risiko einer Infektion bei drogengebrauchenden Menschen

Menschen mit einer Drogenabhängigkeit gehören zu der Hochrisikogruppe für eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus. Dabei gibt es mittlerweile wirksame und gut verträgliche Therapiemöglichkeiten, mit denen sich eine HCV-Infektion gut behandeln und in über 95 % der Fälle sogar heilen lässt.1 Da die Betroffenen jedoch oft keine oder nur unspezifische Symptome haben, wird eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus oftmals für eine lange Zeit nicht erkannt. Bleibt die HCV-Infektion unerkannt und unbehandelt, kann die Leber langfristig schwer geschädigt werden. Daher ist es wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert und schnellstmöglich eine Therapie begonnen wird2 – Projekte wie das von der Ambulante Suchthilfe Bremen leisten hierfür einen bedeutungsvollen Beitrag.

Sie wollen unterstützen? – Melden Sie sich gerne jederzeit bei uns!
Falls Sie auch ein Projekt für vulnerable Gruppen planen, wenden Sie sich gerne direkt an unser Elimination Team HCV – denn gemeinsam erreichen wir mehr.
Auch außerhalb des Projektes können Sie Ihren Teil dazu beitragen, HCV-Infektionen einzudämmen. Informieren Sie sich und nutzen Sie die verschiedenen Beratungsmöglichkeiten. Sie möchten mehr wissen?

Quellen:
1. Bundesministerium für Gesundheit – gesund.bund.de. Hepatitis C: Ansteckung und Krankheitsfolgen | gesund.bund.de (Zugriff: 17.11.2023)
2. Robert Koch-Institut (RKI). Hepatitis C – RKI Ratgeber (überarbeitete Fassung von 2018) (Zugriff: 17.11.2023)

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