3. Dezember 2025
Impfschutz bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa checken

Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sollten auf einen vollständigen Impfschutz achten. Dafür spricht vor allem, dass die CED selbst oder Therapien, die das Immunsystem beeinflussen, die Anfälligkeit für Infektionserkrankungen erhöhen können. Beim Impfen mit einer CED gibt es jedoch ein paar Punkte zu beachten. Über den Standardimpfschutz hinaus, den jede*r haben sollte, werden weitere Impfungen empfohlen, z. B. gegen Grippe. Zudem können einige Medikamente spezielle Impfungen notwendig machen, etwa gegen Pneumokokken oder Gürtelrose (Herpes zoster).
Impfen bei CED: Welcher Impfstoff ist geeignet?
Bei der Diagnose einer CED sollte der Impfstatus überprüft und bei Bedarf vervollständigt werden. Auch wenn eine Therapie begonnen wird, die das Immunsystem beeinflusst, ist es Zeit, auf Impfungen zu schauen. Wird eine CED mit Medikamenten behandelt, die auf das Immunsystem einwirken, kommt es auf den Impfstoff an. Sogenannte Lebendimpfstoffe dürfen dann nicht verwendet werden. Sie enthalten kleinste Mengen abgeschwächter Krankheitserreger. Ist die körpereigene Abwehr durch eine Behandlung eingeschränkt, können Lebendimpfstoffe eine Infektion auslösen.
Bei den meisten Impfungen werden Totimpfstoffe verwendet. Sie enthalten abgetötete Krankheitserreger oder Bruchstücke davon und sind auch bei Therapien, die das Immunsystem beeinflussen, in der Regel unbedenklich. Die in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoffe (mRNA-basierte, vektorbasierte, proteinbasierte und Ganzvirus-Protein-Impfstoffe) zählen ebenfalls zu den Totimpfstoffen.
Impfen gegen Gürtelrose bei CED
Die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) wird allgemein ab dem 60. Lebensjahr empfohlen. Mit einer CED sollte bereits ab einem Alter von 18 Jahren gegen Herpes zoster geimpft werden. Auch in Verbindung mit einer immunsuppressiven Behandlung wird die Impfung ab dem 18. Lebensjahr empfohlen. Sie haben eine CED? Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt über die Gürtelrose-Impfung. Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht, das bei Kindern zu Windpocken führt. Nach einer Infektion bleibt es als sogenannter „Schläfer“ in den Nervenzellen im Körper zurück und kann im späteren Leben Gürtelrose verursachen.
Einmal jährlich: Grippe- und COVID-19-Impfung
Zu den empfohlenen Impfungen für Menschen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gehört auch die Grippeimpfung. Sie wird jedes Jahr wiederholt, da der Impfstoff jährlich angepasst wird. Im Herbst wird es Zeit, sich um den Grippeschutz zu kümmern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt bei CED ebenfalls eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 etwa alle 12 Monate.
Wenn es für den Impfschutz in die Arztpraxis geht, sollten Sie stets das Impfbuch, auch Impfausweis genannt, dabei haben. Dort werden alle Impfungen eingetragen. Vor jeder Impfung ist es wichtig, dass die Ärztin bzw. der Arzt über die CED und auch die Therapie informiert ist.
Quellen:
Teich N et al. Impfschutz bei Immunsupprimierten. Ergebnisse eines regionalen Versorgungsforschungsprojekts. Deutsches Ärzteblatt 2011; 108 (7): 105–111.
Robert Koch-Institut (Hrsg.). Hinweise zu Impfungen bei Patienten mit Immundefizienz. Epidem Bull 2005; 39: 353–364.
Robert Koch-Institut. Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza (Stand: 08.09.2025). URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Influenza/FAQ-Liste_gesamt.html (Zugriff: 24.11.2025).
Robert Koch-Institut. COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) (Stand: 13.11.2025). URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/COVID-19/gesamt.html (Zugriff: 24.11.2025).
Robert Koch-Institut (Hrsg.). Standardimpfungen des Erwachsenenalters, Indikations- und Auffrischimpfungen sowie Impfungen aufgrund eines erhöhten arbeitsbedingten Risikos oder einer Reise. Epidem Bull 2023; 4: 7–26.
Robert Koch-Institut (Hrsg.). STIKO: Erweiterung der Herpes-zoster-Indikationsimpfempfehlung für Personen ≥ 18 Jahre mit erhöhtem Erkrankungsrisiko. Epidem Bull 2025; 45: 3–28.



