13. September 2019

Grippeschutzimpfung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen

Jedes Jahr im Herbst ist es Zeit für die Grippeschutzimpfung. Auch für Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Schuppenflechte oder rheumatoider Arthritis wird diese Impfung von der ständigen Impfkommision (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) empfohlen. Die STIKO ist in Deutschland für die Impfempfehlungen zuständig und informiert auch über die Grippeschutzimpfung. Doch was ist Grippe (Influenza) überhaupt und warum muss die Impfung jedes Jahr wiederholt werden? Grippe oder Erkältung – im Alltag werden diese Begriffe häufig gleichgesetzt, wenn es um Husten, Schnupfen, Fieber und Heiserkeit geht. Tatsächlich handelt es sich jedoch um unterschiedliche Erkrankungen. Während eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, durch Erkältungsviren ausgelöst wird – mehr als 100 unterschiedliche Erreger kommen infrage –, ist bei Grippe ein Influenzavirus die Ursache. Die Beschwerden von Erkältung und Grippe ähneln sich, eine Influenza verläuft in der Regel jedoch schwerwiegender, hält länger an und kann Komplikationen mit sich bringen.

WHO legt Zusammensetzung für Grippeimpfstoff fest

Genau das ist der Grund, warum bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen die Grippeschutzimpfung empfehlenswert ist. Durch die Erkrankungen selbst oder auch durch Behandlungen, die das Immunsystem beeinflussen, kann das Risiko für Infektionserkrankungen sowie deren schweren Verlauf erhöht sein. Dazu zählt auch die Grippe.

Impfungen: Das sollten Sie beachten!

Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen müssen bei Impfungen ein paar Besonderheiten berücksichtigen. Wird mit sogenannten Immunsuppressiva behandelt, also Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, kann die Immunantwort eingeschränkt sein. Darüber hinaus dürfen während der Behandlung mit Wirkstoffen, die das Immunsystem beeinflussen, keine Lebendimpfstoffe verwendet werden. Alle Impfung sollte daher immer sehr gründlich mit dem behandelnden Arzt besprochen und abgewogen werden.

Für die Influenza ist es notwendig, jedes Jahr den Impfschutz zu erneuern. Grippeviren verändern sich ständig, entsprechend muss der Impfstoff jedes Jahr angepasst werden. Auf diese Weise enthält der Impfstoff Bestandteile von Virus-Varianten, die für die jeweilige Grippesaison erwartet werden. Um herauszufinden, welche Zusammensetzung sinnvoll ist, werden in Laboratorien weltweit zirkulierende Grippeviren untersucht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhält die Ergebnisse und legt die jährliche Zusammensetzung für den Grippeimpfstoff fest.

Grippeimpfung am besten ab Oktober

Die Grippeschutzimpfung sollte im Oktober und November durchgeführt werden. Nach 10 bis 14 Tagen ist der Impfschutz aufgebaut. Damit besteht dann der gewünschte Schutz, wenn die Grippewelle – meistens nach der Jahreswende – startet. Doch auch wer den Zeitpunkt im Herbst verpasst hat, kann die Impfung noch während der Grippesaison nachholen. Wenn die Grippeimpfung in Angriff genommen werden soll, ist das auch ein guter Anlass, den Standardimpfschutz zu überprüfen. Gut ist es dann, gleich das Impfbuch bzw. den Impfausweis dabeizuhaben, so können alle Impfungen überprüft und eingetragen werden.

DE-IMM-190094