29. April 2019

Psoriasis: Gegen Selbststigmatisierung – für mehr Selbstvertrauen

Angestarrt werden, Zurückweichen vor Berührungen oder Angst vor Ansteckung: Menschen mit Schuppenflechte erleben ganz unterschiedliche Formen von Ausgrenzung, Ablehnung und Vorurteilen. Sie werden stigmatisiert. Das ist einer der Gründe, warum Psoriasis nicht nur körperlich, sondern auch psychisch häufig eine starke Belastung ist. Diese Diskriminierung aufgrund äußerlicher Merkmale kann jedoch noch weitreichendere Folgen haben, denn es kann zur Selbststigmatisierung kommen. Das bedeutet, Betroffene nehmen die Vorurteile für sich an und verinnerlichen sie. Selbstabwertung, Scham oder sozialer Rückzug können die Folge sein. Um dagegen etwas zu unternehmen, ist es ein wichtiger erster Schritt, sich bewusst zu machen, womöglich in die Selbststigmatisierungs-Falle geraten zu sein.

Rückzug als Selbstschutz: Sich und die Schuppenflechte verbergen

Vielleicht haben Sie auch schon einmal einen Schwimmbadbesuch ausfallen lassen oder lieber das langärmelige Shirt im Sommer angezogen, weil Sie fest mit abschätzigen Blicken von anderen gerechnet haben. Vermeidung ist ein häufiger Schutzmechanismus und er kann kurzfristig eine wirksame Strategie sein, um mit belastenden Situationen umzugehen. Kommt es jedoch zur Selbststigmatisierung kann dieser Selbstschutz langfristig weitreichende Folgen haben. Die Vorurteile der anderen für sich selbst zu verinnerlichen und zunehmend den Rückzug anzutreten, kann das Selbstwertgefühl mindern, Ängste schüren und den Umgang mit der Schuppenflechte weiter erschweren. Das Gefühl unzulänglich zu sein bleibt, selbst wenn die Plaques womöglich längst verschwunden sind. Dabei ist eines wichtig, klarzustellen: Selbstschutz heißt nicht selbst schuld! Ursache für die Misere ist die Reaktion der Gesellschaft auf die Schuppenflechte.

Umgang mit Psoriasis: Das eigene Selbstwertgefühl zurückgewinnen

Um den Kreislauf aus Stigmatisierung und Selbststigmatisierung zu durchbrechen, ist es zunächst wichtig, sich die eigene Situation bewusst zu machen und diese zu hinterfragen. Welche Gefühle und welche Reaktionen basieren auf Erfahrungen? Welche auf Erwartungen? Blicken andere wirklich auf die Schuppenflechte oder nehmen sie diese gar nicht wahr? Empfindet der Partner oder die Partnerin die Plaques tatsächlich als unangenehm oder überwiegt die eigene Scham? Stehen Befürchtungen vielleicht auch positive Reaktionen gegenüber, wenn etwa Verständnis gezeigt wurde? Offenheit und Gespräche im persönlichen Umfeld, mit der Familie oder Freunden, können dazu beitragen, das Selbstbild einzuordnen. Und noch eine Weiche kann gestellt werden: Sich selbst mit der Schuppenflechte gut auszukennen trägt zu einem selbstbestimmten Umgang mit der Erkrankung bei. Infomieren Sie sich, was heute mit der Behandlung erreicht werden kann und welche Therapie für Sie die passende ist.

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