2. Dezember 2022

Schmerzen bei Rheuma: bewusster Umgang – gezielte Behandlung

Typisch Rheuma! Wenn bei Ihnen rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder Morbus Bechterew diagnostiziert wurde, werden Sie bei dieser Aussage vermutlich vor allem an Schmerzen denken. Schmerzen sind ein charakteristisches Symptom bei vielen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und häufig besonders belastend. Bei der Behandlung sollten sie daher besondere Beachtung finden. Gegen akute Schmerzen gezielt vorzugehen ist wichtig, damit Ihr Alltag nicht eingeschränkt wird. Darüber hinaus kann eine frühzeitige Therapie jedoch auch verhindern, dass Schmerzen chronisch und damit zum ständigen Begleiter werden. Sprechen Sie Ihren Rheumatologen direkt darauf an, wenn Sie Schmerzen haben, und schildern Sie, wie sie sich genau äußern. Gemeinsam können Sie den individuellen Behandlungsweg gegen das quälende Symptom finden. Auch die medizinische Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) empfiehlt, Rheumaschmerzen so früh wie möglich zu behandeln.

Schmerz ist nicht gleich Schmerz

Im Vordergrund bei rheumatischen Erkrankungen steht ein entzündlicher Schmerz. Abhängig davon, welche Gelenke entzündet sind, zeigt er sich etwa an den Fingern, den Knien oder auch im Rücken, wenn die Wirbelsäule betroffen ist. Schmerzen können sich jedoch auch verselbstständigen. Die anhaltenden, chronischen Schmerzen lassen sich dann nicht mehr allein auf die Entzündung zurückführen. Wie und wann Schmerzen empfunden werden, wird von vielen Aspekten beeinflusst. „Schmerz ist ein komplexes Geschehen und hängt auch von vielen individuellen Faktoren ab: von bisherigen Schmerzerfahrungen, Erziehung, Geschlecht, Herkunft, genetischen Faktoren und der Persönlichkeit der Betroffenen“, erklärt Prof. Dr. med. Georg Pongratz, Sprecher des Arbeitskreises Rheuma und Schmerz der DGRh. Die Schmerzbehandlung wird immer individuell ausgewählt, sollte die persönlichen Bedürfnisse berücksichtigen und setzt sich aus unterschiedlichen Maßnahmen zusammen.

Individuelle Schmerzbehandlung bei Rheuma

Schmerz ist ein vielschichtiges Phänomen. „Daher ist es von großer Bedeutung, eine Verselbstständigung des Schmerzgeschehens möglichst frühzeitig mit geeigneten Medikamenten und nichtmedikamentösen Maßnahmen zu verhindern und alle zur Verfügung stehenden Ressourcen auszuschöpfen“, betont Pongratz. Dafür ist es wichtig, das persönliche Schmerzerleben mit dem behandelnden Arzt zu besprechen. Eine wichtige Basis der Schmerztherapie ist die Behandlung der rheumatischen Erkrankung. Indem die Entzündung kontrolliert und wenn möglich eine Remission erreicht wird, können auch die Schmerzen zurückgehen. Ergänzend können bei Bedarf reine Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist darüber hinaus Physiotherapie und Bewegung. Dadurch wird nicht nur die Beweglichkeit der Gelenke erhalten, sondern auch zur Schmerzminderung beigetragen. Weitere Maßnahmen wie eine psychosoziale Mitbehandlung können die Schmerztherapie ergänzen. Wenn Sie eine entzündlich-rheumatische Erkrankung haben, die mit Schmerzen einhergeht, zögern Sie nicht und werden Sie aktiv, damit Sie die passende Behandlung erhalten.

Im Video „Rheuma und Schmerzen: Das können Sie tun!“ erfahren Sie, was Sie gegen Schmerzen unternehmen können und was sich zur Vorbeugung tun lässt.
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Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh). Rheumaschmerzen so früh wie möglich behandeln – Chronifizierung vermeiden. Pressemitteilung vom 04.10.2022.

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