17. Juli 2020

Schuppenflechte vom Stigma befreien: Aufklärung und neue Therapien

Um die Schuppenflechte ranken sich unzählige Vorurteile, Fehlinformationen und Missverständnisse. Obwohl es sich um eine der häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen handelt, begegnet Menschen mit Psoriasis daher noch immer Stigmatisierung und Ausgrenzung. Das zeigt auch eine Untersuchung der Universität Hamburg. Mehr als 4.000 Personen gaben bei der Telefonumfrage Auskunft über ihre Einstellung zur Schuppenflechte und zu Menschen, die von ihr betroffen sind. Die Ergebnisse zeigen, dass es noch viel zu tun gibt, um die öffentliche Aufklärung über die Erkrankung weiter voranzutreiben:

  • Mehr als 6 % der Befragten hielten Schuppenflechte für ansteckend.
  • Fast 20 % gaben an, nicht mit jemanden schwimmen gehen zu wollen, der Schuppenflechte hat.
  • Etwas mehr als 20 %, dass sie keine Beziehung mit jemanden eingehen würden, der an Psoriasis erkrankt ist.

Schuppenflechte im Wandel

In den letzten Jahren verstärkten sich die Bemühungen, über Schuppenflechte aufzuklären und so gegen Stigmatisierung vorzugehen. Dies hatte Erfolg, jedoch nicht immer im erhofften Umfang. Verständlich, denn Aufklärung der Allgemeinbevölkerung ist eine sehr große Aufgabe die viel Kraft und Engagement fordert. Doch nicht nur das Ausräumen von Vorurteilen gegenüber Psoriasis, auch andere Aspekte nehmen Einfluss darauf, wie die Erkrankung – von Außenstehenden wie Betroffenen selbst – wahrgenommen wird.

Neue medizinische Forschung zur Erkrankung hat nun den Grundstein gelegt, dass Therapien entwickelt werden konnten, die immer besser und passgenauer in den Krankheitsprozess eingreifen und ihn möglichst erfolgreich unterbrechen. Diese neuen Behandlungsoptionen ermöglichen bessere Therapieergebnisse, bis hin zu dauerhaft erscheinungsfreier Haut.
Die schon jetzt steigende Anzahl von Schuppenflechte-Patienten mit erscheinungsfreier Haut nimmt Einfluss darauf, wie die Psoriasis insgesamt von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Informationen über Hauterkrankungen sind und bleiben wichtig. Aber das Bewusstsein dafür, dass Schuppenflechte gut behandelbar ist und es möglich sein kann, das Hautbild so erfolgreich zu behandeln, dass die Erkrankung unsichtbar wird, kann den Umgang mit ihr sehr erleichtern. Der sichtbare Makel, die kranke Haut, war in der Vergangenheit häufig die Ursache für stigmatisierendes Verhalten der Umwelt und dies hat jetzt die Chance, zukünftig wegzufallen.

Gemeinsam mit dem behandelnden Hautarzt kann dieser Weg erfolgreich und langanhaltend gegangen werden.

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