6. Dezember 2021

Sprechstunde per Video

Durch die Pandemie haben Online-Angebote in der medizinischen Versorgung an Bedeutung gewonnen. Im Frühjahr 2020 nutzten gerade einmal acht Prozent der Deutschen telemedizinische Möglichkeiten – im Juli 2020 waren es schon 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Digital Health Studie. Dem eHealth-Monitor einer großen Beraterfirma zufolge stellten 2019 rund 40 Prozent der befragten Ärzte ihren Patienten digitale Gesundheitsdienstleistungen zur Verfügung. Im Frühjahr 2020 hingegen bot bereits über die Hälfte der niedergelassenen Mediziner Videosprechstunden an.

Erspart den Weg in die Praxis

Videosprechstunden können helfen persönliche Kontakte zu reduzieren. Dieses Angebot kann für Menschen mit Parkinson auch grundsätzlich interessant sein. Sind zum Beispiel Beweglichkeit und Mobilität durch die Erkrankung eingeschränkt, ist der Weg in die Arztpraxis womöglich beschwerlich. Dann kann es mitunter hilfreich sein, dringende Fragen und Themen per Videotelefonat mit dem Arzt zu besprechen.

Vom Gesetzgeber vorgesehene Leistung

Video-Sprechstunden sind kein Entgegenkommen des Arztes. Vielmehr handelt es sich um ein vom Gesetzgeber genehmigtes Verfahren. Der Arzt prüft und entscheidet im Einzelfall, ob eine Beratung, Diagnose oder Behandlung aus der Ferne erfolgen kann. Seine Leistung kann er ebenso wie die Sprechstunde in der Praxis nach festgelegten Gebührensätzen abrechnen. Auch die Vorlage der Krankenversichertenkarte ist geregelt: Patienten können ihre Karte einfach in die Kamera halten, das Praxispersonal prüft sie und nimmt die benötigten Daten auf.

Hilfe bei der Durchführung

Eine Online-Sprechstunde per Videochat ist für viele vielleicht noch neu – kompliziert ist sie nicht. Als Grundausstattung ist ein Computer notwendig, über den Ihr Arzt Sie erreichen kann. Was genau zu tun ist, um die Online-Sprechstunde in Gang zu setzen, kann Ihnen das Praxispersonal sagen. Gegebenenfalls hilft auch Ihre Krankenkasse weiter. Zu Hause kann Sie vielleicht ein Computer-erfahrener Angehöriger unterstützen.

Online-Engagement von AbbVie

Auch AbbVie hat den Bedarf erkannt und 2020 drei Online-Veranstaltungen für Parkinson-Betroffene der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV) e. V. und der Deutschen Parkinson Hilfe e. V in Berlin und Brandenburg unterstützt. Das erste Webinar befasste sich mit Aspekten rund um die Pandemie. Im zweiten stand das Thema „Autofahren mit Parkinson“ im Fokus. Juristische Hinweise zur Fahrtüchtigkeit gab Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer der dPV. Die dritte Veranstaltung wurde aufgrund des großen Informationsbedarfs als eine offene Runde für Fragen jeder Art gestaltet. Medizinisch begleitet wurden die Online-Angebote von Prof. Dr. Martin Südmeyer, Neurologe am Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam. Bei den Teilnehmenden kamen alle drei Veranstaltungen sehr gut an.

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