22. Februar 2021

Austausch mit therapieerfahrenen „Paten“

Parkinson-Betroffene, für die bei fortgeschrittener Erkrankung eine nicht orale Folgetherapie mit einer Medikamentenpumpe oder die Tiefe Hirnstimulation infrage kommt, haben im Vorfeld viele Fragen zu der jeweiligen Therapieform. Micaela Pressberger, Parkinson Nurse in der Paracelsus-Klinik Bremen, unterstützt Betroffene und deren Angehörige in dieser Situation mit Informationen und Beratung. Eins kann sie jedoch nicht bieten: Informationen aus erster Hand und praktische Erfahrungen aus dem Leben mit einer nicht oralen Folgetherapie.

Informationen aus erster Hand

Für einen Austausch mit anderen Betroffenen, die bereits Erfahrungen mit einer nicht oralen Folgetherapie haben, fehlen vielen Betroffenen allerdings die notwendigen Kontakte. Vor diesem Hintergrund rief die Parkinson Nurse an der Paracelsus-Klinik ein ganz besonderes Angebot ins Leben: Sie bringt Patienten, die vor der Entscheidung für einen Therapiewechsel stehen, mit therapieerfahrenen „Paten“ zusammen, die bereits mit einer nicht oralen Folgetherapie leben und davon berichten können. Dies kann sie in der Beratung nun Betroffenen zusätzlich anbieten. Auskunftsbereite „Paten“ findet sie über die Parkinson-Cafés der Klinik.

Ehrliche Einschätzungen

Eine „Patin“ ist Brigitte Kreß. Die 71-Jährige lebt seit 2012 mit der Levodopa-Pumpe und war von der Idee der „Patenschaften“ direkt angetan. Sie kann sich gut erinnern, dass man zunächst viele Fragen hat, und freut sich, dass sie andere ermutigen kann, einen Versuch mit einer Therapie bei fortgeschrittenem Parkinson zu wagen. Ihr selbst habe der Therapiewechsel viel Positives gebracht. Mittlerweile hat Brigitte Kreß bereits mit mehreren Betroffenen telefoniert, die vor der Entscheidung für einen Therapiewechsel standen. Besonders viel liegt ihr daran, den Ratsuchenden ehrlich Auskunft zu geben und keine falschen Erwartungen zu wecken. Denn keine Therapie sei ein Wundermittel und keine Lebenssituation wie die andere.

Für alle ein Gewinn

Seit Beginn des „Paten-Programms“ im Jahr 2017 hat Micaela Pressberger schon mehrere Kontakte vermitteln können. Aus manchen sei eine regelrechte Freundschaft erwachsen, bei anderen sei es bei einem reinen Informationsgespräch geblieben, berichtet sie. Insgesamt sei die Resonanz auf die Patenschaften durchweg positiv. Wer vor einer Therapieentscheidung steht, würde den Austausch als hilfreich erleben und für die Paten sei es bereichernd, ihre Erfahrungen weitergeben zu

DE-DUOD-200252