4. Oktober 2022

Berufliche Integration: RheumaPreis zum 14. Mal verliehen

Unter dem Motto „Rheuma Arbeit geben“ wurde der diesjährige RheumaPreis im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Berlin verliehen. Über die Auszeichnung, die bereits zum 14. Mal vergeben wurde, konnten sich Anna-Lena Beckmann und ihr Arbeitgeber, die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Die Wattenbeker, Neuenhagen, Annika Reindl und die M-net Telekommunikations GmbH, München, sowie Muna Strobl und die Vorsorge-Reha-Klinik Haus Daheim, Bad Harzburg, freuen. Der RheumaPreis lenkt die Aufmerksamkeit darauf, wie wichtig der gemeinsame Einsatz von Arbeitnehmer und Arbeitgeber für die berufliche Teilhabe mit einer rheumatischen Erkrankung ist. Die Preisträger der mit jeweils 3.000 Euro dotierten Auszeichnung haben auf unterschiedlichen Wegen gezeigt, dass sich Rheuma und Beruf vereinbaren lassen. Das BioPharma-Unternehmen AbbVie gehört zu den Gründern der Initiative für berufliche Integration.

Mit Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung zu einem aktiven Berufsleben

„Wir gratulieren Anna-Lena Beckmann, Annika Reindl und Muna Strobl und ihren Unternehmen ganz herzlich zum RheumaPreis 2022. Sie alle zeigen, wie berufliche Integration gemeinsam gelingen kann, und haben Vorbildcharakter für den Umgang mit chronischen Krankheiten im Berufsalltag“, erklärt Professor Dr. med. Matthias Schneider, Mitinitiator des RheumaPreises vom Universitätsklinikum Düsseldorf. Die Preisträger stehen für drei unterschiedliche kreative Lösungen der beruflichen Teilhabe.

Anna-Lena Beckmann hat rheumatoide Arthritis und ist angehende Sozialpädagogin. Sie arbeitet bei der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung „Die Kleinen Siedler“ der Wattenbeker. Ihr Arbeitgeber war von Anfang an über die Erkrankung informiert. „Für uns sind Einschränkungen aber keine Probleme, sondern Herausforderungen, um für alle Beteiligten beste Voraussetzungen zu schaffen“, betont ihre Vorgesetzte Peggy Israel. Tagesschichten statt 24-Stunden-Dienste sowie eine ergonomische Büroausstattung zählten zu den Maßnahmen, die zur beruflichen Integration beitrugen. „Ich bin unglaublich dankbar, dass wir gemeinsam einen Weg gefunden haben, damit ich an meiner geliebten Arbeitsstelle bleiben kann“, erklärt Anna-Lena Beckmann.

RheumaPreis: Anderen Betroffenen Mut machen

Fachinformatikerin Annika Reindl erhielt die Diagnose Morbus Bechterew und teilte sie ihrem Arbeitgeber offen mit. „Ich wollte schon immer Verantwortung übernehmen. Heute bin ich Teamleiterin der M-net Telekommunikations GmbH in München und sehr dankbar, dass meine Vorgesetzten ein so großes Vertrauen in mich setzen. Ich hoffe, dass ich auch andere ermutigen kann, mit ihrer rheumatischen Erkrankung ein erfülltes Berufsleben zu führen“, erklärt sie.

Auch Muna Strobl hat Morbus Bechterew. „Der RheumaPreis ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg des außergewöhnlichen Engagements unserer Mitarbeiterin Muna Strobl für bessere Lebensbedingungen und eine gesunde Lebensführung für sich und andere Betroffene“, sagt Antje Krause, Geschäftsführerin der Vorsorge-Reha-Klinik Haus Daheim in Bad Harzburg. Muna Strobl ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und arbeitet im therapeutischen Team der Mutter-Kind-Kurklinik. Mit ihrem Blog „aufrecht mit bechterew“ sowie dem gleichnamigen Buch, das gerade erschienen ist, unterstützt Muna Strobl zudem Menschen mit der entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung.

  • Aufrecht mit Bechterew: Morbus Bechterew verstehen und bewältigen
    Das bewährte Selbsthilfeprogramm aus Ernährung, Bewegung und positivem Denken von Muna Strobl
    humboldt, Hannover
    1. Auflage 2022
    160 Seiten, ISBN 9783842630970

Die Berufe und Berufswege der RheumaPreis-Träger sind unterschiedlich. Gemeinsam haben die Preisträger jedoch, dass sie im Beruf einen offenen Umgang mit der rheumatischen Erkrankung gewählt und sich gemeinsam mit einem verantwortungsbewussten Arbeitgeber aktiv für ihre berufliche Entwicklung eingesetzt haben. Weitere Informationen zum RheumaPreis und zu den Preisträgern gibt es online unter www.rheumapreis.de.

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